(Registrieren)

118. Deutscher Ärztetag Kommunikative Kompetenz im ärztlichen Alltag stärken

Geschrieben am 14-05-2015

Berlin (ots) - Frankfurt am Main, 14.05.2015, Eine gelungene
Kommunikation zwischen Patient und Arzt hat maßgeblichen Einfluss auf
die Zufriedenheit der Patienten und den Behandlungserfolg. Deshalb
hat sich der 118. Deutsche Ärztetag in Frankfurt am Main intensiv mit
kommunikativen Kompetenten im ärztlichen Alltag befasst. "Der Arzt
und das ärztliche Gespräch spielen eine zentrale Rolle im
Gesundheitswesen. Um dieser Rolle gerecht zu werden, braucht es einen
Arzt, der medizinisch Kompetent und empathisch mit zugewandter
Kommunikation hilft", sagte Rudolf Henke, Vorstandsmitglied der
Bundesärztekammer und Präsident der Ärztekammer Nordrhein, vor den
Abgeordneten des Ärztetages. Im vermeintlichen Zeitdruck des
ärztlichen Alltags dürfe eine wertschätzende und einfühlsame
Grundhaltung des Arztes ebenso wenig verloren gehen wie die
Bereitschaft, Patienten ihre Anliegen ohne Unterbrechung vortragen zu
lassen. Henke wies darauf hin, dass zur Gesprächsführung im
ärztlichen Alltag auch die Kommunikation innerhalb der Ärzteschaft
sowie zwischen Ärzten und anderen Gesundheitsfachberufen zählt.
"Voraussetzung hierfür ist die gegenseitige Wertschätzung der
Berufsgruppen und ihrer jeweiligen Aufgabenbereiche." Das
Ärzteparlament hat sich deshalb dafür ausgesprochen, die
Kommunikation mit Patienten stärker in die Aus- und Weiterbildung von
Ärzten zu integrieren. Die Medizinischen Fakultäten müssten die in
der Approbationsordnung für Ärzte festgelegte Kompetenzentwicklung in
der ärztlichen Gesprächsführung konsequent ausbauen. Ärztliche
Kommunikation müsse durch geeignete Übungssituationen trainiert
werden können, heißt es in der Entschließung. Die interkulturelle und
sprachliche Sensibilität müsse auch in der ärztlichen Weiter- und
Fortbildung kontinuierlich gefördert werden. Der Ärztetag begrüßte
die Entwicklung eines Curriculums der Bundesärztekammer zur
ärztlichen Gesprächsführung, das für die Fort- und Weiterbildung von
Ärzten aller Fachrichtungen genutzt werden soll. Exemplarisch für die
besonderen Herausforderungen bei der Kommunikation mit schwer
erkrankten Patienten und ihren Angehörigen sowie im
interprofessionellen Team soll ein darauf aufbauendes Curriculum für
Ärzte entwickelt werden. Die Kommunikation zwischen Arzt und Patient,
zwischen Ärzten untereinander, sowie von Ärzten und anderen
Gesundheitsfachberufen im Team sei ein zentraler und unerlässlicher
Bestandteil der ärztlichen Tätigkeit. Eine auf die Bedürfnisse des
Patienten sowie seiner Angehörigen ausgerichtete Kommunikation sei
für die Entwicklung und Stärkung einer vertrauensvollen
Arzt-Patienten-Beziehung von zentraler Bedeutung. Dadurch könnten
Therapieadhärenz und Therapieerfolg verbessert, Fehler an den
Schnittstellen sowie Fehlbehandlungen vermieden werden. Zudem werde
die berufliche Zufriedenheit von Ärzten nachhaltig gesteigert, heißt
es in der Entschließung. Hohe Arbeitsbelastung, falsche ökonomische
Anreize und Zwänge sowie unnötige Bürokratie erschweren mehr und mehr
das Patienten-Arzt-Gespräch, kritisierte der Ärztetag. Die
Abgeordneten mahnten aber auch Arbeits- und Rahmenbedingungen in
Praxis und Klinik an, die eine geeignete und ruhige
Kommunikationssituation ermöglichen und den Schutz der persönlichen
Daten und der ärztlichen Schweigepflicht gewährleisten. Der Ärztetag
forderte ausreichend Zeit für diese wichtige Form der ärztlichen
Zuwendung. Dies müsse bei der Bewertung ärztlicher Tätigkeit, bei der
Bedarfsermittlung und bei Stellenplänen berücksichtigt werden. Der
Ärztetag macht zugleich deutlich, dass den besonderen Bedürfnissen
von Menschen, die aufgrund von Krankheit, Demenz oder Behinderung
eingeschränkt bzw. nur mit Hilfen kommunizieren können, entsprochen
werden müsse. Menschen mit Migrationshintergrund könnten neben
sprachlichen Verständigungsschwierigkeiten auch Verständnisprobleme
haben, die kulturell begründet sind. Der Ärztetag forderte die
Kommunen und Krankenkassen auf, die Finanzierung von professionellen
Sprach- und Kulturmittlern für die Behandlung von Flüchtlingen,
Asylbewerbern und weiteren akut aufgenommenen Migranten sicher zu
stellen. Zudem sollte es mehr Informationsmaterialien für Patienten
in verschiedenen Sprachen geben. Als Beispiel können die in
verschiedenen Sprachen vorhandenen Kurzinformationen für Patienten
dienen, die das Ärztliche Zentrum für Qualität in der Medizin als
Service der Bundesärztekammer und der Kassenärztlichen
Bundesvereinigung entwickelt hat (www.patienten-information.de).



Pressekontakt:
Bundesärztekammer
Stabsbereich Politik und Kommunikation
Herbert-Lewin-Platz 1
10623 Berlin

Tel. 030-400456700
Fax. 030-400456707
presse@baek.de
www.baek.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

567176

weitere Artikel:
  • Mitteldeutsche Zeitung: IT-Sicherheit Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau entsetzt über Umfang des Cyber-Angriffs auf das Parlament Halle (ots) - Die Vorsitzende der IT-Kommission und Vizepräsidentin des Bundestages, Petra Pau (Linke), hat nach dem anhaltenden Cyber-Angriff auf das interne Datennetz des Bundestages keine Hinweise darauf, dass Informationen abgeflossen sind. "Wir versuchen, alles dicht zu halten", sagte sie der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung" (Samstag-Ausgabe). "Und ich habe keine Hinweise darauf, dass irgendwelche Informationen abgeflossen sind. Doch der Angriff hat ein solches Ausmaß, wie wir das noch nicht hatten. Deshalb mehr...

  • Kölner Stadt-Anzeiger: Bundesjustizministerium geht auf Distanz zu Referentenentwurf zur Gleichstellung von Eingetragenen Lebenspartnerschaften mit Ehen Entwurf wird überarbeitet - Grüne üben heftige Köln (ots) - Das Bundesjustizministerium distanziert sich von einem Referentenentwurf des eigenen Hauses vom 5. März über ein Gesetz zur Gleichstellung von Eingetragenen Lebenspartnerschaften mit Ehen und will ihn nun überarbeiten. Das geht nach einem Bericht des "Kölner Stadt-Anzeiger" (Samstag-Ausgabe) aus der Antwort des Ministeriums auf eine Kleine Anfrage des innenpolitischen Sprechers der grünen Bundestagsfraktion, Volker Beck, hervor. Zugleich lehnt das Ministerium eine Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paar ab. "Vor mehr...

  • Rheinische Post: AOK-Pflege-Report: Mehr als die Hälfte der über 50-Jährigen für alternative Wohnformen im Pflegefall Düsseldorf (ots) - Mehr als die Hälfte der über 50-Jährigen steht alternativen Wohnformen im Pflegefall offen gegenüber, wie eine Umfrage des wissenschaftlichen Instituts (Wido) der AOK unter 50 bis 80-Jährigen für den Pflege Report 2015 zeigt, der der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Samstagausgabe) vorliegt. So kann sich mehr als die Hälfte der Befragten (54,1 Prozent) vorstellen, den Lebensabend in "betreutem Wohnen" zu verbringen. Darunter versteht man eine altersgerechte Wohnung, für die flexible Hilfen im Haushalt, mehr...

  • Rheinische Post: Ramelow hält Militäreinsatz gegen Flüchtlingsboote für unvereinbar mit europäischen Werten Düsseldorf (ots) - Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linkspartei) hat in der Debatte um ein robustes UN-Mandat im Kampf gegen Schlepperbanden vor einem neuen Militäreinsatz gewarnt. Der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Samstagausgabe) sagte Ramelow: "Ich halte einen Militäreinsatz gegen Flüchtlingsboote für unvereinbar mit den Wertegrundlagen der Europäischen Union." Zuvor hatte sich SPD-Bundestagsfraktionschef Thomas Oppermann gegenüber der Zeitung klar für ein solches Mandat zur Zerstörung unbesetzter Schlepperboote mehr...

  • Rheinische Post: Oppermann fordert zwischen Bündnispartnern eindeutige Regeln für Geheimdienste Düsseldorf (ots) - In der Debatte um ein einst geplantes Anti-Spionage-Abkommen zwischen den USA und Deutschland hat der Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Thomas Oppermann, neue Spielregeln für Nachrichtendienste gefordert. "Wir brauchen verbindliche Regeln zwischen Bündnispartnern, was Geheimdienste im Land des anderen dürfen", sagte Oppermann der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Samstagausgabe). Aus seiner Sicht bleibe es eine Meinungsverschiedenheit zwischen Deutschland und den USA, ob Geheimdienste in Partnerländern mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht