(Registrieren)

Allg. Zeitung Mainz: Brutalisiert / Kommentar zur Polizeigewalt gegen Schwarze

Geschrieben am 08-04-2015

Mainz (ots) - Hat die US-Justiz dazu gelernt, wenn es um die
Ermittlungen gegen weiße Polizeibeamte geht, die Farbige erschossen
haben? Der neue Fall aus North-Charleston im US-Bundesstaat South
Carolina kann darüber keine Auskunft geben. Zu eindeutig sind die
schockierenden Videoaufnahmen: Der Polizist schoss dem 50-jährigen
Walter Scott nach einem Gerangel achtmal in den Rücken. Die Aussage
des Cops, der Schwarze habe ihm seinen Elektroschocker entwendet und
mit diesem bedroht, erwies sich zudem als eine glatte Lüge. Es war
bei dieser erdrückenden Beweislage schlicht unausweichlich, dass
gegen den Polizisten nun wegen Mordes ermittelt wird. Hüten wir uns
also vor zu schnellen Schlussfolgerungen. Davor, dass die
Ermittlungsbehörden in den Vereinigten Staaten aus Ferguson und
anderen zweifelhaften Freisprüchen von tötenden Polizeibeamten
bereits gelernt hätten ebenso wie vor der Schlussfolgerung, dass sich
Polizeigewalt in den Vereinigten Staaten stets gegen Schwarze
entladen würde. Das Problem der unglaublichen Brutalität in vielen
Gegenden amerikanischer Städte liegt jedenfalls nicht allein im Bild
vom rassistischen weißen Cop gegen den unbewaffneten Schwarzen. Wenn
in den USA Jahr für Jahr über 400 Menschen von Polizisten erschossen
werden, so zeugt das ebenso davon, dass diese Gesellschaft mit
geschätzten 300 Millionen Schusswaffen im Umlauf in einem Maße
aufgerüstet und brutalisiert ist, wie wir uns das zum Glück kaum
vorstellen können.



Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Werner Wenzel
Newsmanager
Telefon: 06131/485980
online@vrm.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

564459

weitere Artikel:
  • Westfalen-Blatt: zur Polizeigewalt in den USA Bielefeld (ots) - Der erste Impuls lässt an Ferguson denken. Die brutale Polizeigewalt gegen einen Unbewaffneten scheint genau dem Muster zu entsprechen, das in dem Schwarzen-Vorort von St. Louis wochenlange Rassenunruhen auslöste. Hier wie dort tötete ein weißer Polizist wegen einer Bagatelle einen schwarzen Mann. In beiden Fällen zückte der Beamte die Dienstwaffe und feuerte auf einen wehrlosen Menschen. Klar ist: Sowohl der Bundesstaat Missouri als auch South Carolina haben eine schwierige Geschichte, wenn es um das Verhältnis mehr...

  • Märkische Oderzeitung: Die Märkische Oderzeitung (Frankfurt (Oder) meint zu den tödlichen Schüssen eines weißen US-Polizisten auf einen Schwarzen in den USA: Frankfurt/Oder (ots) - Erneut hat ein Polizist in den USA einen Unbewaffneten umgebracht. Wer behauptet, dass diese Fälle nichts mit der Hautfarbe der Opfer zu tun haben, der verschließt die Augen vor dem Alltagsrassismus in den USA. Es geht um strukturelle Probleme, die durch Studien und Statistiken belegt sind: Schwarze verdienen weniger, werden öfter im Straßenverkehr kontrolliert, sind in der Politik unterrepräsentiert - und werden häufiger Opfer polizeilicher Gewalt als andere US-Bürger. Dass Wohl und Wehe wesentlich von der mehr...

  • Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar US-Polizist tötet unbewaffneten Schwarzen Eine Schande Dirk Hautkapp, Washington Bielefeld (ots) - Selten ist polizeiliches Fehlverhalten in Amerika so erschütternd und lückenlos im Detail festgehalten worden wie auf dem Video, das den sinnlosen Tod von Walter Scott zeigt. Nichts, rein gar nichts rechtfertigt den Einsatz der Waffe, die der Polizist Michael Slager ohne Vorwarnung auf einen unbewaffneten, ungefährlichen und davonlaufenden Mann richtete. Was abseits der nach Ferguson und anderen Sündenfällen heiß debattierten Rassenfrage (wieder war das Opfer schwarz und der Todesschütze weiß) ohnmächtig macht, mehr...

  • Weser-Kurier: Kommentar von Thomas Spang zu North Charleston Bremen (ots) - Noch ein Vorfall wie in Ferguson - das ist der erste Gedanke. Die brutale Polizeigewalt gegen den unbewaffneten Walter Scott in North Charleston scheint dem Muster zu entsprechen, das in dem Schwarzen-Vorort von St. Louis wochenlange Unruhen auslöste. Doch während in Ferguson Polizei und Justiz alles dazu taten, den Beamten vor einer Strafverfolgung zu schützen, stellt sich die Situation in North Charleston ganz anders dar: Der Todesschütze Michael Slager sitzt hinter Gittern und wird sich wegen Mordes verantworten mehr...

  • Weser-Kurier: Kommentar von Joerg Helge Wagner über das Srebenica-Urteil Bremen (ots) - Das bizarre Holzkreuz, das sich der bosnisch-serbische Ex-General Tolimir zur Urteilsverkündung um den Hals gehängt hat, konnte bestenfalls die Fotografen irritieren - die Richter des UN-Tribunals in Den Haag blieben unbeirrt: Der Mann ist Mittäter eines Massenmordes und Kriegsverbrechens. Und sie verhängten die einzig mögliche Strafe dafür: lebenslange Haft. Fast 20 Jahre nach dem Massaker von Srebrenica erfahren damit zumindest die Hinterbliebenen der fast 8000 ermordeten Muslime eine späte Genugtuung, vielleicht mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht