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Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar US-Polizist tötet unbewaffneten Schwarzen Eine Schande Dirk Hautkapp, Washington

Geschrieben am 08-04-2015

Bielefeld (ots) - Selten ist polizeiliches Fehlverhalten in
Amerika so erschütternd und lückenlos im Detail festgehalten worden
wie auf dem Video, das den sinnlosen Tod von Walter Scott zeigt.
Nichts, rein gar nichts rechtfertigt den Einsatz der Waffe, die der
Polizist Michael Slager ohne Vorwarnung auf einen unbewaffneten,
ungefährlichen und davonlaufenden Mann richtete. Was abseits der nach
Ferguson und anderen Sündenfällen heiß debattierten Rassenfrage
(wieder war das Opfer schwarz und der Todesschütze weiß) ohnmächtig
macht, ist die Beinahe-Gewissheit: Ohne den Live-Mitschnitt eines
Passanten würde heute wohl niemand über die obszöne Willkür Slagers
reden, die nicht schwer genug bestraft werden kann. Die Polizei in
North Charleston hat in einer ersten Stellungnahme schlicht gelogen.
Erst als die furchtbaren Bilder in Umlauf gerieten, wurde der Beamte
verhaftet und angeklagt. Der Ruf nach "Body Cams", die jeden Kontakt
von Ordnungshütern mit Bürgern festhalten, wird nun noch lauter. Die
technische Aufrüstung ist aber nur Ersatzbefriedigung. In den Köpfen
von Polizisten, die schneller schießen als denken, ist etwas
Fundamentales abhandengekommen: Empathie. Michael Slager ist ab
sofort der furchtbare Posterboy einer Serie von Tragödien, die an den
Grundfesten des Rechtsstaats rütteln. Polizisten in den USA sind
unterbezahlt, überbewaffnet und oft miserabel ausgebildet. Polizisten
in den USA werden nur ungenügend in Methoden trainiert, die
Situationen ohne Schusswaffengewalt entschärfen. In dieser
Gemengelage haben kleinste Fehleinschätzungen tödliche Konsequenzen.
Eine Schande. Eine hausgemachte Schande.



Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de


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