(Registrieren)

Westfalen-Blatt: zu Hannelore Krafts Politik in NRW

Geschrieben am 06-01-2015

Bielefeld (ots) - NRW steht vor einem Jahr der Entscheidungen.
Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) muss das Heft des Handelns
wieder zurückgewinnen. Oppositionsführer Armin Laschet (CDU) will
dagegen die zuletzt in Umfragen erkennbare Schwäche von Rot-Grün in
einen Trend für die Union umkehren. Tatsächlich erzielte die NRW-CDU
bei der Sonntagsfrage zweimal einen knappen Vorsprung vor der SPD.
Aber damit fangen die Probleme schon an. Eine echte Option für
Schwarz plus x (mit wem eigentlich?) ist nicht erkennbar, es sei
denn, Laschets CDU wollte 2017 auch an Rhein und Ruhr in die Große
Koalition. Die Opposition besteht derzeit aus CDU, FDP und Piraten.
Außerparlamentarisch rangieren in dieser Momentaufnahme zudem die
Linken und die AfD ebenso um die fünf Prozent wie die Liberalen im
Landtag. So gesehen ist es gut, dass erst 2017 wieder gewählt wird.
Beide großen Lager, Rot-Grün und deren Opponenten, tun gut daran,
2015 besser in der Sachpolitik zu punkten. Dazu gibt es reichlich
Gelegenheit. Die Ministerpräsidentin muss endlich zeigen, dass sie
die Landesfinanzen unfallfrei an den Verfassungsrichtern vorbei ins
Ziel bringt und gleichzeitig mit weniger Geld auskommt. Schließlich
muss sie endlich den Beweis erbringen, 2020 ebenso fit für die
Schuldenbremse zu sein wie andere Bundesländer heute bereits. 2012,
2013 und 2014 wurden extrem hohe Steuern eingefahren. Es könnte sich
noch bitter rächen, dass diese Chancen nicht zum Abbau der 140
Milliarden Euro Rekordschulden genutzt wurden. Stattdessen sollen
2015 weitere 1,9 Milliarden Euro an Zukunftslasten hinzukommen, wenn
es denn reicht. So gingen die Planungen von Finanzminister Norbert
Walter-Borjans in dem Moment den Bach hinunter, als die
Verfassungsrichter das Sonderopfer für Beamte als schweren
Rechtsverstoß ahndeten und einkassierten. Noch in der ersten
Jahreshälfte soll das neue Landesjagdgesetz gegen massiven Widerstand
durchgepaukt werden. Ministerpräsidentin Kraft hält sich bislang
raus. Ihr grüner Umweltminister Johannes Remmel punktet bei den
Ökologen, gestandene Sozialdemokraten sind dagegen entsetzt. Ihnen
wird im Land die Frage um die Ohren gehauen, wer in dieser Koalition
die Hosen anhat. Ähnlich dürfte die Debatte um Garzweiler und die
Zukunft der Kohle laufen. Sozialdemokraten müssen eine Klimapolitik
verkaufen, die den Kumpeln gar nicht schmeckt. In Krafts
Riesenfraktion sitzen nicht wenige Abgeordnete, die auch gerne
Mindestabstände für Windräder hätten, die die vertagten
Kanalinspektionen ganz streichen und Inklusion sowie G8/G9 lieber mit
Augenmaß als mit zu hoch gesteckten Zielen regelten. Farbe bekennen
muss Rot auch beim viel zu grünen Landesentwicklungsplan, der
Ökonomie lieber abdrängt als fördert. 2015 kommt Kraft um diese
Fragen nicht mehr herum.



Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Chef vom Dienst Nachrichten
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

558514

weitere Artikel:
  • Lausitzer Rundschau: Pegidas Profiteure Zu den Demonstrationen in Dresden und den Reaktionen darauf Cottbus (ots) - Fast schon ein Vierteljahr halten die Montagsdemonstrationen der besorgten "patriotischen Europäer" Dresden in den Schlagzeilen. Wohin Pegida führen soll, weiß keiner so recht. Am wenigsten die Organisatoren selbst. Wortführer Lutz Bachmann ist ein Mann mit viel Ego, aber ohne Botschaft. Doch die zuletzt 18 000 Demonstranten wollen etwas hören. Schon beim bizarren Liedersingen vor Weihnachten schienen die Pegida-Organisatoren die Kontrolle zu verlieren, als Bühnenredner offen Politiker beschimpften. Was begann als mehr...

  • Lausitzer Rundschau: FDP braucht sehr viel Glück Zum Dreikönigstreffen der Liberalen Cottbus (ots) - Die politischen Verhältnisse sind wie einbetoniert. Die Bürger würden heute kaum anders wählen als vor 15 Monaten, sie sind zufrieden. Schlechte Zeiten für einen Wiederaufstieg der FDP. Auch der völlige Untergang dieser traditionsreichen Partei ist nicht mehr ausgeschlossen. Nichts ist für ewig. Dabei fehlt die liberale Stimme schon jetzt bitter in der Bundespolitik. Eine Stimme, für die das Erwirtschaften von Wohlstand vor dessen Verteilung kommt, die die freie Entscheidung des Einzelnen der des Staates vorzieht, mehr...

  • Schwäbische Zeitung: Die FDP hat Frust und Leere überwunden Ravensburg (ots) - Die einen sehen den "Eisbrecher" kommen, der das eingefrorene blaugelbe Parteischiff befreit. Die anderen glauben, eine Leiter gefunden zu haben, mit der sie aus dem "Tal der Tränen" klettern können. Welche Bilder auch immer die Liberalen auf dem Dreikönigstreffen bemühen, eines ist klar: Die FDP ist bereit für den Aufbruch aus der Bedeutungslosigkeit. Frust und die Leere scheinen überwunden. Das befreiende Signal für die zuletzt glücklosen Liberalen kam von ihrem Vorsitzenden Christian Lindner. Seine rhetorisch mehr...

  • Thüringische Landeszeitung: Gefahr der lahmen Ente / Kommentar von Christian Voigt zur neuerlichen Rückzugsankündigung Horst Seehofers Weimar (ots) - Die Rückzugsankündigung Horst Seehofers kommt nicht überraschend. Auf dem Höhepunkt seines Schaffens will er rechtzeitig den Ausgang finden. Aber ist das erst 2018? Aufpassen muss der CSU-Chef bis dahin, nicht zur lahmen Ente zu werden. Nicht ausgeschlossen, dass er deshalb schon früher die Bühne verlässt. Seine potenziellen Nachfolger, allen voran der nicht weniger forsche Markus Söder, haben sich ohnehin unlängst in Stellung gebracht. Pressekontakt: Thüringische Landeszeitung Chef vom Dienst Norbert Block Telefon: mehr...

  • Thüringische Landeszeitung: Terror wird verlieren - Pressefreiheit ist Grundsäule der Demokratie / Leitartikel von Norbert Block zum Terrorattentat von Paris Weimar (ots) - Frankreich ist hart getroffen. Der folgenschwerste Terrorangriff auf unser Nachbarland seit fünfzig Jahren macht deutlich: Vor islamistischen Gewalttätern, die vermeintlich im Namen Allahs handeln, ist man weder in Frankreich, noch in den USA oder in ganz Europa sicher. Mit den Journalisten - und Karikaturisten gehören dazu - des französischen Satiremagazins "Charlie Hebdo" hat das Attentat Menschen gegolten, die von ihrem Recht auf freie Meinungsäußerung in Wort und Bild Gebrauch machen. Dieses Grundrecht der Pressefreiheit mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht