(Registrieren)

Lausitzer Rundschau: FDP braucht sehr viel Glück Zum Dreikönigstreffen der Liberalen

Geschrieben am 06-01-2015

Cottbus (ots) - Die politischen Verhältnisse sind wie
einbetoniert. Die Bürger würden heute kaum anders wählen als vor 15
Monaten, sie sind zufrieden. Schlechte Zeiten für einen
Wiederaufstieg der FDP. Auch der völlige Untergang dieser
traditionsreichen Partei ist nicht mehr ausgeschlossen. Nichts ist
für ewig. Dabei fehlt die liberale Stimme schon jetzt bitter in der
Bundespolitik. Eine Stimme, für die das Erwirtschaften von Wohlstand
vor dessen Verteilung kommt, die die freie Entscheidung des Einzelnen
der des Staates vorzieht, die systematisch um günstige Bedingungen
für die kleinen und mittleren Firmen kämpft und die erst recht
staatliche Eingriffe in die Privatsphäre blockiert. Auch wenn man all
diese Standpunkte nicht teilt, so haben sie doch ihre Berechtigung.
Sie haben, neben der Sozialpartnerschaft, neben dem Sozialstaat,
Anteil am Erfolg unseres Landes. Doch derzeit sitzen im Bundestag nur
Parteien, die, mit Ausnahme des schnell kuschenden Wirtschaftsflügels
der Union, Anhänger staatlicher Verteilung, Regelung oder gar
Bevormundung sind. Das wird sich noch einmal fatal auswirken, wenn
der Antrieb fehlt, das Land besser für die Zukunft aufzustellen.
Europa- und ausländerfeindliche Kräfte wie die AfD oder Pegida
sichern diese Zukunft jedenfalls ganz sicher nicht. Der junge
FDP-Vorsitzende Christian Lindner stemmt praktisch allein eine
riesige Aufgabe und Verantwortung. Er orientiert seine Partei auf
eine Linie, die im Grunde die alte ist, aber klarer.
Wirtschaftsliberalismus und liberale Rechtsstaatspolitik, dazu die
deutliche Abgrenzung von Eurokritikern und Ausländerfeinden.
Offenheit, Toleranz, Bildungschancen, Leistung. Das waren die
Kernaussagen am Dienstag beim Dreikönigstreffen in Stuttgart. Aber
Vertrauen, das verloren gegangen ist, braucht lange, um wieder zu
wachsen. Auch eine neue Parteifarbe hilft da nicht viel. Magenta hat
schon der Telekom wenig gebracht. Nicht vergessen ist der Lobbyismus,
mit dem die FDP die eigenen Ideale von Leistung und
Chancengerechtigkeit zugunsten bestimmter, üppig spendender Branchen
verraten hat. Vorbei ist auch noch nicht der disziplinlose
Individualismus in der Führung, der sich aktuell etwa in der Spaltung
des Hamburger Landesverbandes zeigt oder in Äußerungen des
stellvertretenden Parteivorsitzenden Kubicki, der die
Pegida-Demonstranten hofiert. Und überwunden sind auch noch nicht die
rückwärtsgewandten, letztlich sogar modernitätsfeindlichen Kämpfe
etwa gegen die Energiewende. Christian Lindner und die FDP brauchen
Konzentration, Disziplin und hohe Frustrationstoleranz, um 2017
überhaupt eine Chance zu haben. Und selbst dann muss noch das Glück
des richtigen Augenblicks dazukommen.



Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

558516

weitere Artikel:
  • Schwäbische Zeitung: Die FDP hat Frust und Leere überwunden Ravensburg (ots) - Die einen sehen den "Eisbrecher" kommen, der das eingefrorene blaugelbe Parteischiff befreit. Die anderen glauben, eine Leiter gefunden zu haben, mit der sie aus dem "Tal der Tränen" klettern können. Welche Bilder auch immer die Liberalen auf dem Dreikönigstreffen bemühen, eines ist klar: Die FDP ist bereit für den Aufbruch aus der Bedeutungslosigkeit. Frust und die Leere scheinen überwunden. Das befreiende Signal für die zuletzt glücklosen Liberalen kam von ihrem Vorsitzenden Christian Lindner. Seine rhetorisch mehr...

  • Thüringische Landeszeitung: Gefahr der lahmen Ente / Kommentar von Christian Voigt zur neuerlichen Rückzugsankündigung Horst Seehofers Weimar (ots) - Die Rückzugsankündigung Horst Seehofers kommt nicht überraschend. Auf dem Höhepunkt seines Schaffens will er rechtzeitig den Ausgang finden. Aber ist das erst 2018? Aufpassen muss der CSU-Chef bis dahin, nicht zur lahmen Ente zu werden. Nicht ausgeschlossen, dass er deshalb schon früher die Bühne verlässt. Seine potenziellen Nachfolger, allen voran der nicht weniger forsche Markus Söder, haben sich ohnehin unlängst in Stellung gebracht. Pressekontakt: Thüringische Landeszeitung Chef vom Dienst Norbert Block Telefon: mehr...

  • Thüringische Landeszeitung: Terror wird verlieren - Pressefreiheit ist Grundsäule der Demokratie / Leitartikel von Norbert Block zum Terrorattentat von Paris Weimar (ots) - Frankreich ist hart getroffen. Der folgenschwerste Terrorangriff auf unser Nachbarland seit fünfzig Jahren macht deutlich: Vor islamistischen Gewalttätern, die vermeintlich im Namen Allahs handeln, ist man weder in Frankreich, noch in den USA oder in ganz Europa sicher. Mit den Journalisten - und Karikaturisten gehören dazu - des französischen Satiremagazins "Charlie Hebdo" hat das Attentat Menschen gegolten, die von ihrem Recht auf freie Meinungsäußerung in Wort und Bild Gebrauch machen. Dieses Grundrecht der Pressefreiheit mehr...

  • LVZ: CSU macht gegen Schwarz-Grün mobil / Hasselfeldt und Straubinger mahnen CDU, sich besser auf die eigene Stärke zu besinnen Leipzig (ots) - Führende CSU-Politiker haben die CDU aufgefordert, statt über schwarz-grüne Koalitionen nach der nächsten Bundestagswahl nachzudenken, sich besser auf die eigene Stärke zu besinnen. Max Straubinger, Parlamentarischer Geschäftsführer der CSU-Landesgruppe im Bundestag, sagte der "Leipziger Volkszeitung" (Donnerstag-Ausgabe): "Für Schwarz-Grün gibt es nach jetzigem Stand keine belastbare Grundlage." Bei der Asyl-Thematik, in den wichtigsten gesellschaftspolitischen Fragen von der Familie bis zur Steuerpolitik, vom Betreuungsgeld mehr...

  • neues deutschland: Grünen-Europaabgeordnete Heubuch: Afrika darf nicht Spielwiese europäischer Agrarkonzerne werden Berlin (ots) - Die europäische Agrar- und Handelspolitik steht in hohem Maß im Widerspruch zum Ziel der weltweiten Hungerbekämpfung, schreibt die Grünen-Europaabgeordnete Maria Heubuch in einem Gastbeitrag für die in Berlin erscheinende Tageszeitung "neues deutschland" (Donnerstagausgabe). Auch im nun für das Jahr 2015 vom EU-Parlament ausgerufenen "Europäischen Jahr für Entwicklung" sei kein Kurswechsel in Sicht. Im Gegenteil, laut Heubuch sei schon "der nächste Coup" geplant. Das EU-Parlament soll über ein Handelsabkommen mit westafrikanischen mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht