Schwäbische Zeitung: Leitartikel zu Lammerts Reaktion: Mehr Feuer in die Werkstatt
Geschrieben am 26-09-2014 |   
 
 Ravensburg (ots) - Es ist klar, dass sich auch in einem so hohen  
Haus wie dem Deutschen Bundestag irgendwann eine gewisse Routine  
breitmacht. Da wird dann mit der Anwesenheit von Ministern bei  
Fragestunden schon mal pragmatisch nach Terminlage umgegangen. Das  
war schon immer so. Was sich aber die Bundesregierung derzeit an Art  
und Umfang ihrer Abwesenheit herausnimmt, zeigt, wie abgehoben die  
Große Koalition regiert. Das Parlament droht so zum Abnickverein zu  
verkommen. Keine Minister bei den Befragungen, nur vereinzelt  
Abgeordnete der Regierungsfraktionen im Plenum - diese Entwicklung  
ist schlecht für die politische Kultur, und es ist gut, dass sich  
Bundestagspräsident Norbert Lammert dagegen auflehnt. Seine Drohung,  
künftig Fragestunden abzubrechen, wenn keine Minister anwesend sind,  
ist richtig. Ein demokratisches Parlament wie der Bundestag ist kein  
Forum für den Austausch von Nettigkeiten, sondern gleicht vielmehr  
einer geschäftigen Werkstatt, in der fortwährend am richtigen Kurs  
des Landes gefeilt wird. Dabei fallen mitunter im verbalen Wettstreit 
auch Späne. Dass sich die Bundesregierung dem entzieht und auch die  
erdrückende Mehrheit der Abgeordneten kein Interesse daran zeigt, der 
Ministerriege und ihrer Chefin auf die Finger zu schauen, ist  
bedenklich. Eigentlich muss die Opposition die Regierung  
kontrollieren, ist aber derzeit mit nicht einmal 20 Prozent der  
Mandate ohnmächtig. Deshalb helfen nur klare Maßnahmen: Die Kanzlerin 
muss dem Bundestag künftig auch vorher nicht eingereichte Fragen  
beantworten - persönlich. Die Minister müssen bei der Mehrzahl der  
Fragestunden anwesend sein. Und die Opposition braucht längere  
Redezeiten - gerade nach den derzeit üblichen, ausführlichen  
Selbstbeweihräucherungen der Regierung. Nur so kommt wieder mehr  
Leben, mehr Feuer in die Werkstatt. Denn wenn dort nicht mehr  
gehobelt und gefeilt wird, gleicht sie künftig mehr einer Amtsstube,  
als dem Ort, an dem fieberhaft an der Zukunft des Landes gearbeitet  
wird. 
 
 
 
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Schwäbische Zeitung 
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