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Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Kampf gegen Ebola in Westafrika Das große Sterben Dirk Müller

Geschrieben am 16-09-2014

Bielefeld (ots) - Es ist das Worst-Case-Szenario, die
pessimistischste Prognose über die Verbreitung der Ebola-Seuche in
Westafrika. "Der richtige Zeitpunkt zum Eingreifen wurde verpasst",
sagt der Hamburger Virologe Jonas Schmidt-Chanasit, "jetzt ist es zu
spät." Der Ebola-Experte geht davon aus, dass sich das Virus, gegen
das kein Kraut gewachsen scheint, in den westafrikanischen Ländern
"ausbrennen" wird. Fast jeder werde sich infizieren, die Hälfte der
Bevölkerung werde sterben. Der Wissenschaftler vom Hamburger
Bernhard-Nocht-Institut rechnet mit fünf Millionen Todesopfern.
Schmidt-Chanasit ist dafür heftig kritisiert worden. Und die
Anstrengungen, die Tag für Tag in Liberia, Sierra Leone, Guinea und
den Nachbarstaaten unternommen werden, sprechen eine andere Sprache.
Unzählige Helfer, auch Deutsche, geben dort täglich unter Einsatz
ihres eigenen Lebens alles im Kampf gegen die Seuche, gegen den
Untergang ganzer Bevölkerungen. Ans Aufgeben denken diese Menschen
nicht, auch wenn sie die Welt immer lauter um mehr Hilfe anrufen.
Denn bisher verbreitet sich die tödliche Virus-Epidemie schneller,
als ihre Bekämpfung Wirkung zeigt. "Außer Kon-trolle" nennt das die
Weltgesundheitsorganisation (WHO). Höchste Zeit, dass etwas passiert.
Einen massiven Einsatz zur Ebola-Bekämpfung hat jetzt US-Präsident
Barack Obama angekündigt. Wie im Kampf gegen die IS-Terroristen
übernehmen die USA Führungsverantwortung auch im Krieg gegen die
Seuche. Obama hat, wie auch bei anderen Gelegenheiten, lange
gezögert, zeigt sich jetzt aber entschlossen. Richtig so! 17 neue
Krankenhäuser, 1.700 weitere Betten sind avisiert und werden schnell
gebraucht. Derzeit brechen ausgelaugte Infizierte vor überfüllten
Krankenstationen zusammen und sterben buchstäblich im Straßendreck.
Auch US-Militär wird entsandt und erinnert daran, dass es hier nicht
nur um Humanität, sondern auch um strategische Interessen geht. Obama
befürchtet die Destabilisierung der Region. Machen wir uns nichts
vor: Sollten die medizinischen Erfolge ausbleiben, werden Grenzen
abgeriegelt. Und das große Sterben nimmt seinen Lauf.



Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de


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