Ostsee-Zeitung: Kommentar zum Gasstreit zwischen Moskau und Kiew
Geschrieben am 29-08-2014 |   
 
 Rostock (ots) - "Die Lage ist ernst!" Mit diesem so kurzen wie  
markigen Satz beschrieb der Brüsseler Energiekommissar Günther  
Oettinger in dieser Woche die Gefahr einer Eskalation im  
russisch-ukrainischen Gasstreit. EU-Europa wäre direkt betroffen:  
Denn nicht weniger als die Hälfte der russischen Gaslieferungen  
werden über das Pipelinenetz der Ukraine gepumpt. Sechs  
Mitgliedsstaaten sind sogar zu 100 Prozent von Gazprom abhängig. Und  
die Jamal-Röhre über Weißrussland sowie die Ostseepipeline werden  
einen Komplettausfall der Ukraine-Leitungen nicht kompensieren  
können. Brüssel, so Oettinger, bereitet sich inzwischen auf  
sogenannte Worst-Case-Szenarien vor - also auf den absoluten  
Ernstfall. Ist die Lage wirklich so ernst? Wer diese Frage sachlich  
beantworten will, muss nicht nur mit einer Unbekannten rechnen, die  
die meisten im Moskauer Kreml verorten. Er muss genauso nach Kiew  
schauen, wo die Nerven blank liegen. Moskau hat dem de | facto  
bankrotten Nachbarland den Gashahn abgedreht, seitdem dieses keine  
Rechnungen mehr begleicht. Kiew muss bereits ohne warmes Wasser  
auskommen. Dennoch zahlt die Regierung nicht, weil es die russischen  
Preise für überhöht und politisch motiviert hält. Brüssel hat es  
nicht vermocht, den Streit beizulegen. Und nach der Ingangsetzung der 
Sanktionsspirale sind die Chancen dafür nicht gut. Die ukrainischen  
Gasspeicher sind aber nur noch halbvoll und der Winter naht. Spitzt  
sich die Lage auch noch an den ostukrainischen Fronten zu, könnte  
Kiew zum Äußersten greifen - nämlich Gas, das für Europa bestimmt  
ist, aus den Transit-Pipelines zu stehlen. Selbst Oettinger schließt  
das nicht mehr aus. Schlimmer noch: Premier Jazenjuk drohte damit,  
den Gasdurchfluss in die EU komplett zu stoppen. Kurz zuvor  
explodierte eine Pipeline nahe Kiew. Täter unbekannt. Klar ist  
seitdem nur, dass die Lage tatsächlich ernst ist, dass die EU Geisel  
eines unberechenbaren Rohstoff-Konflikts ist und drittes Mitglied  
einer bizarren Runde. Und die spielt Russisch Roulette. 
 
 
 
Pressekontakt: 
Ostsee-Zeitung 
Jan-Peter Schröder 
Telefon: +49 (0381) 365-439 
jan-peter.schroeder@ostsee-zeitung.de
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