Lausitzer Rundschau: Dienst nach Vorschrift
Die familienpolitischen Maßnahmen der Regierung
Geschrieben am 27-08-2014 |   
 
 Cottbus (ots) - Streng genommen forscht die Wissenschaft im  
Auftrag der Politik schon seit fast einem Jahrzehnt am Für und Wider  
der familienbezogenen Leistungen in Deutschland. Im Laufe der Zeit  
dürften die Experten tatsächlich beinah jeden Euro einzeln umgedreht  
haben, den der Staat für Kinder, Ehepaare, Alleinerziehende und  
Witwen ausgibt. Das Ergebnis liegt nun in einem mehrere Kilo schweren 
Bericht vor. Doch es steht zu befürchten, dass die Expertise sang-  
und klanglos in der Schublade verschwindet. Schon bei dem im  
vergangenen Jahr bekannt gewordenen Zwischenfazit befand die damalige 
Familienministerin Kristina Schröder von der CDU, dass im Prinzip  
alles so bleiben kann wie gehabt. Und im Prinzip plant auch ihre  
Nachfolgerin Manuela Schwesig von der SPD nichts anderes. Das lehrt:  
An umfassenden Erkenntnissen herrscht kein Mangel, wohl aber an den  
politischen Konsequenzen. Die Bundesregierung steckt jedes Jahr mehr  
als 200 Milliarden Euro in die familienpolitischen Leistungen. Rund  
fünf Prozent der deutschen Wirtschaftskraft. Doch die Erfolge sind  
vergleichsweise bescheiden. Beim Kinderkriegen gehören die  
Bundesbürger weltweit zu den Schlusslichtern. Und das hat nicht nur  
mit gesellschaftlichen Mentalitäten zu tun. Sondern auch mit dem zum  
Teil wenig effizienten Einsatz der Mittel. Schon aus  
verfassungsrechtlichen Gründen wird zum Beispiel das teure  
Ehegattensplitting sicher nicht abzuschaffen sein. Aber es ließe sich 
umgestalten und im Ergebnis besser auf Familien mit Kindern  
zuschneiden. Doch Manuela Schwesig scheut diese Herkulesaufgabe.  
Darüber wolle sie keine ideologische Diskussion führen, gab die  
amtierende Familienministerin gestern zu Protokoll. Genau das müsste  
die Sozialdemokratin aber tun. Hätte Schwesigs Vorvorgängerin Ursula  
von der Leyen die gleiche Haltung an den Tag gelegt, dann wäre das  
familienpolitisch hoch gelobte Elterngeld wahrscheinlich immer noch  
eine politische Utopie. Auch hier ging es um die Überwindung  
ideologischer Scheuklappen, nämlich eines klassisch konservativen  
Familienbildes, bei dem der Mann das Geld heimbringt und die Frau das 
Kind versorgt. Dafür hatte sich von der Leyen mit ihrer eigenen CDU  
angelegt - und gewonnen. Schwesig dagegen sinnt in der  
Familienpolitik allenfalls auf ein paar kleine Reparaturmaßnahmen.  
Ein bisschen "Elterngeld plus" hier, etwas mehr Kinderzuschlag dort.  
Politisches Stückwerk eben. Ein schlüssiges Gesamtkonzept, wie das  
viele Geld im Sinne des umfangreichen Forschungsberichtes effizienter 
eingesetzt werden könnte, wird die Große Koalition allein schon  
deshalb nicht zustande bringen. Sowohl die SPD als auch die Union  
machen hier leider nur Dienst nach Vorschrift. Eine mutlose Politik. 
 
 
 
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