Lausitzer Rundschau: Trotz Reform- und aktiver Außenpolitik - SPD stockt in der Wählergunst:Die Fehler der anderen
Geschrieben am 24-08-2014 |   
 
 Cottbus (ots) -   Den Mindestlohn eingetütet, die  
abschlagsfreie Rente mit63 ins Werk gesetzt, mehr Geld für  
Bildung und Forschung locker gemacht und nach langem Stillstand die  
Energiewende vorangetrieben. Kein Zweifel, die Zwischenbilanz der SPD 
in der Großen Koalition kann sich sehen lassen. Dieser Befund wird  
auch durch die Tatsache gestützt, dass man in der Union regelmäßig  
darüber klagt, die eigene politische Handschrift nur mit der Lupe  
entdecken zu können. Die Genossen verstehen sich ja auch als Motor  
der Großen Koalition - kommen aber selbst nicht recht von der Stelle. 
In den Umfragen steckt die Partei seit Monaten zwischen 25 und 26  
Prozent fest. Das ist beinah exakt so wenig wie bei der letzten  
Bundestagswahl. Wohlmeinend könnte man sagen, die SPD hat bislang  
Wahlversprechen erfüllt, die etwa jedem vierten Wähler wichtig waren. 
Und die halten den Sozialdemokraten weiter die Stange. Für den  
Anspruch der Genossen, in einer künftigen Bundesregierung endlich  
wieder selbst den Kanzler zu stellen, müssten es freilich deutlich  
mehr werden. Doch sie zu gewinnen, dürfte der SPD auch in Zukunft  
schwer fallen. Mit den bisher umgesetzten Schlüsselvorhaben haben die 
Sozialdemokraten weitgehend eine Wunschliste der Gewerkschaften  
abgearbeitet und dabei auch frühere Agenda-Beschlüsse korrigiert. Das 
mag die originäre Anhängerschaft begeistern, lockt aber noch keinen  
Merkel-Fan hinter dem Ofen hervor. Dabei muss die SPD in  
Unions-Gefilde eindringen, denn nur so könnte sie für sich  
entscheidend punkten. Parteichef Sigmar Gabriel versucht das  
immerhin, indem er seiner Partei nach dem Linksruck nun einen  
wirtschaftsfreundlicheren Kurs verpassen will. Kürzlich hatte er sich 
sogar an die Spitze der Steuererleichterungsdiskussion gesetzt. Da  
wurde die Abmilderung der "kalten Progression" plötzlich zu Gabriels  
Herzensanliegen. Viele haben allerdings noch den  
Steuererhöhungswahlkampf der Sozialdemokraten in Erinnerung. Wer mag  
den Sinneswandel im Sauseschritt da schon für bare Münze nehmen? Auch 
außenpolitisch droht der sozialdemokratische Motor nach fulminantem  
Start ins Stottern zu geraten. Einerseits will Gabriel alle  
Rüstungsexporte viel strenger als bisher handhaben. Dafür gibt es in  
der Bevölkerung zweifellos große Sympathien. Doch unter Federführung  
seines Parteifreundes Frank-Walter Steinmeier soll die SPD  
Waffenlieferungen in irakisches Kriegsgebiet mittragen. Auch wenn die 
Erklärungen dafür deutlich anders klingen als bei der Union - im  
Ergebnis entsteht der Eindruck einer 180-Grad-Kehre, die die SPD noch 
in eine innerparteiliche Zerreißprobe treiben kann. Bis zum Ende der  
Legislaturperiode wird das politische Geschäft für die SPD also noch  
deutlich schwieriger werden. Zumal das eigene Reformfeuerwerk zum  
größten Teil bereits abgebrannt ist. So bleibt der Partei wohl nur  
die stille Hoffnung auf mögliche Schwächen der anderen. Auch Angela  
Merkel ist schließlich nicht unfehlbar. 
 
 
 
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