WAZ: Hohes Risiko, wenig Klarheit
 - Kommentar von Andreas Tyrock
Geschrieben am 20-08-2014 |   
 
 Essen (ots) - Es geht um Leben und Tod. Es geht um Hass und Gewalt 
in einem Maß, wie es die freie Welt rational nicht erklären kann.  
Dass die fanatisierten Mörder des "Islamischen Staates" gestoppt  
werden müssen, ist unbestritten. Wie dies geschehen soll, bleibt  
unklar. Insofern finden die westlichen Regierungen keine einheitliche 
Antwort auf die Frage, ob und in welchem Umfang die Kurden im  
Nordirak militärisch unterstützt werden sollen. 
 
   Deutschland tut sich traditionell (und zu Recht) schwer mit  
militärischen Einsätzen, ebenso wie mit Waffenlieferungen. Einiges  
spricht dafür, dass die gestern von der Bundesregierung angekündigten 
Waffenlieferungen an die nordirakischen Kurden ein Fehler sind. Denn  
damit leistet Deutschland einen Beitrag zur Aufrüstung der Kurden und 
nimmt zu große Risiken in Kauf. 
 
   Niemand kann gewährleisten, dass die Waffen nur gegen IS-Kämpfer  
eingesetzt werden, niemand kann verhindern, dass die Waffen in  
falsche Hände gelangen. Und: Welche Konsequenzen hat ein Erstarken  
der Kurden - mit Blick auf einen möglichen Kurdenstaat, mit Blick auf 
den Zusammenhalt des Irak, mit Blick auf die Bedrohung der Türkei?  
Zudem gibt es aus der Vergangenheit genug Beispiele für brüchige  
Freund-Feind-Schemata. Wer heute noch vom Westen unterstützt wird,  
kann schon morgen zur Bedrohung werden. 
 
   Afghanistan, Syrien oder der Irak sind Beleg dafür, dass sich  
politische Lagen zu schnell ändern, um die Konsequenzen von  
Waffenlieferungen einschätzen zu können. 
 
   Der "Islamische Staat" lebt vom religiösen Fanatismus. Doch dieser 
allein macht die Kämpfer nicht satt und liefert ihnen keine Waffen.  
Deshalb muss der Westen dort ansetzen, wo Geld und Material für den  
IS herkommen. Katar gilt als wichtiger Geldgeber, ebenso wie die  
mächtigen sunnitischen Stämme, die ihre eigenen Interessen in den  
arabischen Staaten haben. 
 
   Richtig ist, dass es beim Kampf gegen Fanatiker die eine Lösung  
nicht gibt. Richtig ist aber auch, dass Waffenlieferungen in  
Kriegsgebiete stets mehr Schaden anrichten als Nutzen bringen. 
 
 
 
Pressekontakt: 
Westdeutsche Allgemeine Zeitung 
Zentralredaktion  
Telefon: 0201 - 804 6519 
zentralredaktion@waz.de
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