Allg. Zeitung Mainz: Scheinheilig / Kommentar zur Rüstungsindustrie
Geschrieben am 19-08-2014 |   
 
 Mainz (ots) - Die Diskussion um die Zukunft der deutschen  
Rüstungsindustrie ist eine scheinheilige. Dafür sorgen so gut wie  
alle Beteiligten. Die Branche und ihre Lobbyisten überzeichnen die  
gesamtwirtschaftliche Bedeutung. Das Geschäft mit Panzern, Booten und 
Gewehren ist kein kleines, aber Deutschland wäre nicht schlagartig  
existenziell getroffen, würde es stärker beschränkt als bisher. Die  
Rüstungsgegner machen es sich aber ebenfalls zu einfach. So hart die  
Vorstellung einer aus sich selbst heraus wehrfähigen Demokratie für  
den einen oder anderen auch sein mag: Es gibt dazu in einer Welt  
anhaltenden Terrors leider keine Alternative. Nur mit wohlfeilen  
Worten macht man sich sowohl bei denen, die Schutz brauchen, als auch 
bei Verbündeten, die Schutz gewähren, komplett unglaubwürdig. Was  
nichts anderes bedeutet, als dass die hiesige Rüstungsindustrie  
weiterhin eine - sorgfältig kontrollierte - Exportbasis benötigt,  
denn von den Bestellungen der Bundeswehr allein kann sie nicht leben. 
Bundeswirtschaftsminister Gabriel hat deshalb grundsätzlich einen  
richtigen Weg beschritten, aber gewonnen ist damit noch nichts. Vor  
allem die Beschäftigten müssen jetzt wissen, wohin die Reise gehen  
soll. Sprunghaftigkeit - die Gabriel so gerne an den Tag legt - wäre  
sowohl für sie als auch für alle, die nach wie vor auf Deutschland  
schauen, fatal. Und wenn sich der Minister auch unter moralischen  
Aspekten verdient machen will, sollte er noch ein anderes blühendes  
Biotop der Scheinheiligkeit ins Visier nehmen: das derjenigen, die  
weit von sich weisen würden, überhaupt ein Rüstungsbetrieb zu sein.  
Aber doch Geschäfte mit üblen Folgen machen. Folgen, die sich zuletzt 
in Syriens Giftküchen besichtigen ließen. Und nicht nur dort. 
 
 
 
Pressekontakt: 
Allgemeine Zeitung Mainz 
Florian Giezewski 
Regionalmanager 
Telefon: 06131/485817 
desk-zentral@vrm.de
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