neues deutschland: »Neue Türkei« mit altem Sultan
Geschrieben am 11-08-2014 |   
 
 Berlin (ots) - Recep Tayyip Erdogan wäre gern ein Obama, ein  
Hollande. Das heißt, damit keine Missverständnisse entstehen: Er  
hätte gern deren Machtfülle. Deshalb sieht er seinen Sieg in der  
ersten Direktwahl eines türkischen Präsidenten bei aller Genugtuung  
auch nur als Zwischenschritt. Er will kein politischer  
Frühstücksdirektor sein, sondern das System in seinem Sinne so  
umkrempeln, wie es vor ihm wohl nur Staatsgründer Atatürk getan hat:  
Eine »neue Türkei« - natürlich mit altem »Sultan«, wie ihn seine  
Anhänger nennen. Dafür jedoch sind weitreichende  
Verfassungsänderungen erforderlich, und für die braucht der  
60-Jährige die notwendige parlamentarische Mehrheit, die er zur Zeit  
noch nicht hat. Insofern ist nach der Wahl vor der Wahl, geplant für  
nächsten Juni. Erdogan könnte also zeigen, dass er wirklich, wie in  
seiner Siegesrede angekündigt, als Staatsoberhaupt aller 77 Millionen 
Türken agiert, und dass die Konflikte der Vergangenheit in der von  
ihm verkündeten »neuen Ära« tatsächlich beigelegt werden. Kritiker  
seines bisherigen islamisch-konservativen Kurses haben da aber ihre  
Zweifel. Hinzu kommt, dass der durch staatliche Großprojekte  
stimulierte Wirtschaftsaufschwung längst ins Stocken geraten ist und  
die Kriege der Region nicht nur in Gestalt von fast 1,5 Millionen  
syrischen Flüchtlingen Teil der türkischen Realität geworden sind.  
Erdogans von autoritären und nationalistischen Tönen geprägter  
Wahlkampf jedenfalls ließ wenig spüren von einem neuen Geist. 
 
 
 
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neues deutschland 
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Agentur Ulrike Boldt, Tel. 02150 - 20 65 62 mehr...
 
  
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