Südsudan: Gescheitertes Friedensabkommen verstärkt Hunger
CARE: Konfliktgebiete für humanitäre Helfer nur schwer zu erreichen und von akuter Nahrungsknappheit bedroht
Geschrieben am 11-08-2014 |   
 
 Bonn (ots) - Weil Regierung und Opposition sich bis zum Ablauf der 
gestrigen Frist nicht auf ein Friedensabkommen geeinigt haben, könnte 
die von der Gewalt verursachte Nahrungskrise im Südsudan  
katastrophale Ausmaße annehmen, warnt die Hilfsorganisation CARE.  
Bestandteil der Waffenruhe, die im Mai beschlossen wurde, war die  
Ausarbeitung eines umfassenden Friedensabkommens und die Bildung  
einer Übergangsregierung bis zum 10. August. Gleichzeitig wird bald  
ein neuer Bericht der "Integrated Food Security Phase Classification" 
(IPC) für den Südsudan erwartet. Dieser internationale Mechanismus  
ermittelt die Nahrungsunsicherheit in Form von fünf Phasen und ist  
damit die Autorität für die Ausrufung einer Hungersnot. Teile des  
Südsudans werden in diesem Bericht wahrscheinlich als Phase 4  
(starke, akute Mangelernährung) eingeordnet. 
 
   "Die Vereinten Nationen und private Hilfsorganisationen warnen  
seit Monaten vor der Gefahr einer Hungersnot im Südsudan", erinnert  
CARE-Länderdirektorin Aimee Ansari. "Die davon am meisten gefährdeten 
Regionen sind zugleich die Frontlinien der Kämpfe, und dort haben wir 
keinen gesicherten humanitären Zugang." Eine humanitäre Katastrophe  
könne noch abgewendet werden, aber dafür müssten die Waffen  
niedergelegt werden. 
 
   Seit Beginn des Konfliktes im Dezember 2013 sind  
Hilfsorganisationen mit stetig wachsenden Sicherheitsproblemen bei  
der Auslieferung von humanitärer Hilfe konfrontiert. Am 4. August  
wurden in Maban County, Upper Nile, mehrere südsudanesische Helfer  
getötet, einige bleiben weiterhin vermisst. "Diese Angriffe auf  
Helfer sind ein schrecklicher Beweis für die Brutalität dieses  
Konfliktes", so CARE-Länderdirektorin Ansari. "Das nun gescheiterte  
Friedensabkommen könnte zu einem noch stärkeren Zusammenbruch von  
Recht und Gesetz führen." 
 
   In den letzten acht Monaten mussten 1,5 Millionen Menschen ihr  
Zuhause verlassen, über 400.000 von ihnen flohen in Nachbarländer.  
Zehntausende Südsudanesen wurden getötet und knapp vier Millionen  
Menschen leiden unter starkem oder sogar akutem Hunger. "Die einzige  
Möglichkeit, dass unser Leben wieder gut wird, ist eine Rückkehr nach 
Hause. Dort können wir mit Arbeit unser Leben bestreiten. Aber  
solange es keinen Frieden gibt, können wir nicht zurück." So  
beschrieb kürzlich ein Südsudanese in Malakal die Situation für sich  
und seine Landsleute. 
 
   "Das Leben und die Existenz der Menschen wurde durch den Konflikt  
jäh zerstört", fasst Aimee Ansari die Situation zusammen. "Ohne  
Frieden und Sicherheit wird kaum jemand wagen, nach der Regenzeit  
seine Felder wieder zu bestellen. Unzählige Menschen werden weiter  
hungern und es wird zu noch mehr sinnlosen Toden kommen. CARE fordert 
alle Konfliktparteien dazu auf, sich auf einen sofortigen und  
nachhaltigen Friedensprozess zu einigen." 
 
   ACHTUNG REDAKTIONEN: CARE-Mitarbeiterin Sandra Bulling ist  
kürzlich aus dem Südsudan zurückgekehrt und steht für Interviews zur  
Verfügung. Bei Interesse wenden Sie sich bitte an die Pressestelle. 
 
   CARE bittet um Spenden für die Nothilfe im Südsudan: CARE  
Deutschland-Luxemburg Sparkasse KölnBonn Konto: 4 40 40 | BLZ: 370 50 
198 IBAN: DE93 3705 0198 0000 0440 40 BIC: COLSDE33  
www.care.de/spenden 
 
 
 
Pressekontakt: 
Rückfragen bitte an: 
CARE Deutschland-Luxemburg e.V. 
Sabine Wilke 
Telefon: 0228 / 97563 46 
Mobil:   0151 / 147 805 98 
E-Mail:  wilke@care.de
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