Weser-Kurier: Zum Krieg im Gazastreifen schreibt Hans-Ulrich Brandt:
Geschrieben am 08-08-2014 |   
 
 Bremen (ots) - Es war ein kurzes Zeichen der Hoffnung: Israel  
hatte seine Soldaten und Panzer aus dem Gazastreifen abgezogen, für  
drei Tage schwiegen die Waffen, indirekte Gespräche in Kairo zwischen 
Israel und Repräsentanten der Palästinenser sollten zu einer  
längerfristigen Lösung führen. Doch die Waffenruhe war wieder einmal  
nur von kurzer Dauer - noch bevor sie abgelaufen war, signalisierte  
die radikalislamische Hamas deren Ende. Nun fliegen also wieder  
Raketen Richtung Israel, und Israel reagiert mit Angriffen aus der  
Luft. Wie dieser Teufelskreis aus tiefem Hass, aus Rache und  
Vernichtungswahn durchbrochen werden kann - niemand weiß es. Und  
schlimmer noch: Kaum einer mag mehr daran glauben, dass dies  
überhaupt noch gelingen kann. "Wir Israelis haben eine schizophrene  
Selbstwahrnehmung. Wir kultivieren ständig die eigene Stärke, hören  
aber nicht auf, uns als schwach und bedroht wahrzunehmen", sagt die  
israelische Soziologin Eva Illouz über ihr Land. Und sie spricht vom  
Verlust der "humanitären Sensibilität" vieler Israelis. Früher seien  
Palästinenser Teil des israelischen Alltags gewesen. Nach dem Bau der 
fast 800 Kilometer langen Mauer zwischen Israel und dem  
Westjordanland habe sich das geändert. "Jetzt sehen wir die  
Palästinenser fast ausschließlich als ,Terroristen', ohne Gesicht und 
ohne Namen", lautet Illouz' Einschätzung. Und die Palästinenser? Sie  
sehen in Israel eine Besatzungsmacht, die sie permanent kontrolliert, 
drangsaliert und ihnen durch ihre unrechtmäßige Siedlungspolitik  
immer weniger Lebensraum lässt. Auch die Palästinenser fühlen sich  
durch Israel in ihrer Existenz bedroht. Was also tun? Wer kann  
vermitteln in diesem scheinbar unlösbaren Nahost-Konflikt? Kann es  
Ägypten? Eher jedenfalls als die USA. Trotz vieler Anläufe und hehrer 
Absichten ist US-Außenminister Kerry mit seiner Pendeldiplomatie  
gescheitert. Ägypten immerhin ist neben Jordanien das einzige  
arabische Land, das einen Friedensvertrag mit Israel unterzeichnet  
hat und über sehr gute Kontakte zu Tel Aviv verfügt. Inwieweit eine  
EU-Mission unter deutscher Führung zur Grenzkontrolle des  
Gazastreifens sinnvoll wäre, wie von Israels Außenminister Lieberman  
gewünscht, ist derzeit schwer zu sagen. Solange die Waffen aber nicht 
verlässlich schweigen, ist eine solche Mission nur ein  
Himmelfahrtskommando. 
 
 
 
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