WAZ: Obamas Kurswechsel
 - Kommentar von Dirk Hautkapp
Geschrieben am 08-08-2014 |   
 
 Essen (ots) - Als Amerika im Dezember 2011 seine Truppen aus dem  
Irak nach Hause holte, sollte der "dumme Krieg", von dem einst ein  
junger Senator namens Barack Obama sprach und damit ins Weiße Haus  
einzog, ein für allemal beendet sein. Heute weiß man: Das war eine  
historische Falschmeldung. 
 
   Der Krieg, den Obamas Vorgänger George W. Bush auf Lug und Trug  
gegründet hatte, war nie wirklich vorbei. Obama und das vom Krieg  
ermattete Amerika haben sich das nur eingeredet. Seit die  
Steinzeit-Dschihadisten der Gruppe "Islamischer Staat" um den selbst  
ernannten Kalifen Abu Bakr al Bagdadi das Zweistromland  
terrorisieren, war es nur eine Frage der Zeit, wann der  
Friedensnobelpreisträger den womöglich folgenschwersten Kurswechsel  
seiner Amtszeit einleiten würde. Einleiten musste. Tausende  
Zivilisten auf einem Berg verdursten und verhungern zu lassen -  
dieses Szenario hätte Washington nicht lange ausgehalten. 
 
   Obama hat sich die Anweisung, Care-Pakete abwerfen zu lassen und  
unter eng eingegrenzten Voraussetzungen chirurgische Luftschläge  
gegen die Terroristen zu fahren, nicht leicht gemacht. Der Krieg, den 
er von Bush erbte, hat 4500 tote US-Soldaten gefordert und gilt bis  
heute in Amerika als kolossaler Fehlschlag. Genauso richtig bleibt:  
Der von Obama forcierte Abzug aus dem Irak vor zweieinhalb Jahren war 
grundsätzlich geboten. Aber er kam angesichts der realen  
Kräfteverhältnisse am Boden verfrüht. Bagdadis Terrornetzwerk hat  
davon profitiert. Aus einer Brutstätte für Dschihadisten ist eine  
regional mobile Schreckensherrschaft geworden. 
 
   Wer sie wirklich stoppen will, kann schrittweise erneut in einen  
größeren Konflikt hineingezogen werden. Denn so viel ist klar: Die  
irakische Armee wird nicht in der Lage sein, das Land wirkungsvoll zu 
befrieden. 
 
   Das grüne Licht, das Obama für den Einsatz von militärischer  
Gewalt gegeben hat, ist eine Zäsur. Zu großen Hoffnungen gibt sie  
keinen Anlass. Luftschläge, das hat das Beispiel Libyen gezeigt, sind 
kein Ersatz für Politik mit langem Atem. 
 
 
 
Pressekontakt: 
Westdeutsche Allgemeine Zeitung 
Zentralredaktion  
Telefon: 0201 - 804 6519 
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