Mittelbayerische Zeitung: Kommentar "Gefährliche Maut-Mauer" von Philipp Seitz zu der Pkw-Maut
Geschrieben am 03-08-2014 |   
 
 Regensburg (ots) - Der Grundsatz ist nachvollziehbar: Jeder, der  
Deutschlands Straßen nutzt, soll sich an deren Unterhaltskosten  
beteiligen. Auszusetzen ist daran nichts, einige unserer  
Nachbarländer, wie Österreich und Tschechien, machen es ja  
schließlich vor. Doch das deutsche Konzept ist raffinierter - und es  
ist vor allem eines: unfair. Denn der deutsche Bundesverkehrsminister 
will eine unsichtbare Maut-Mauer um Deutschland bauen. Die eigenen  
Bürger bezahlen nichts, die Ausländer aber schon. Eine geniale Idee,  
die allerdings schnell an ihre Grenzen stößt: Sollte Alexander  
Dobrindts Maut-Traum Wirklichkeit werden, könnten auch andere  
EU-Länder auf den Gedanken kommen, ihre Bürger von der Maut zu  
befreien und nur die Ausländer zu schröpfen. Ein verlockendes  
Geschäftsmodell! Der Gedanke von einem Europa ohne Grenzen wäre so  
schnell passé. Doch Dobrindts Konzept hat noch weitere  
Schwachstellen. Ist die Infrastrukturabgabe tatsächlich  
diskriminierungsfrei? "Nein", wird ein zur Arbeit nach Deutschland  
pendelnder Tscheche antworten. Denn kommt die Infrastrukturabgabe wie 
geplant, dann zahlt er zwar Einkommensteuer und Solidaritätszuschlag  
an den deutschen Fiskus - aber eben keine Kfz-Steuer. Die zu zahlende 
Pkw-Maut bekommt er deshalb nicht auf die gleiche Weise wie die  
deutschen Autofahrer "rückerstattet". Das Beste für alle Beteiligten  
wäre es, wenn der deutsche Verkehrsminister sein Konzept nochmals  
gründlich überdenkt. Politische Klugheit und Fingerspitzengefühl sind 
nun gefragt, um die Maut-Irrfahrt zu stoppen. Beispiele für  
umsetzbare Konzepte gäbe es doch fast vor der Haustüre. Mehrere  
Nachbarländer haben es ja auch geschafft, die Maut erfolgreich  
einzuführen. 
 
 
 
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