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Allg. Zeitung Mainz: Kein Dogma / Kommentar zum gesetzlichen Mindestlohn

Geschrieben am 09-06-2014

Mainz (ots) - Natürlich kann man nicht ewig über ein neues Gesetz
diskutieren und immer neue Ausnahmen zulassen. Irgendwann muss der
Sack zugemacht werden, sonst wird Gesetzgebung beliebig und
unglaubwürdig. Das gilt auch für den Mindestlohn. Nun darf das aber
nicht heißen, dass man sich dogmatisch verhält - und nicht mehr
darüber diskutiert, wo die Neuregelung offensichtlich keinen Sinn
macht. Denn bei aller Notwendigkeit für klare Regeln sollte Politik
immer noch das Ziel haben, Unsinn zu vermeiden. Ein Beispiel liefern
die Zeitungszusteller, die aktuell nicht nach Zeit, sondern nach
einem Stücklohnmodell bezahlt werden. Die Einführung eines
Stundenlohnes würde hier, unabhängig von der Höhe, die komplette
Entlohnungsstruktur auf den Kopf stellen und so ein bürokratisches
Monstrum schaffen, das außer hohen Mehrkosten nichts bringt, vor
allem nicht den Zustellern. Gerade die Langsameren würden sogar noch
unter Druck geraten. Offen muss auch über einen Mindestlohn
debattiert werden, der bereits ab 18 Jahren gelten soll - also mitten
in der Ausbildungsphase. Jugendliche wüssten sehr wohl, dass sie mit
einer Lehre einen sichereren Job und die Chance auf höhere Löhne
haben, sagen Gewerkschafter und lehnen Ausnahmen ab. Wenn sie sich da
mal nicht täuschen. Auch wenn es keine empirischen Belege dafür gibt:
Die Befürchtungen der Unternehmen, dass mit dem Mindestlohn nicht
wenige Schulabgänger den Verlockungen des vermeintlich schnellen
Geldes erliegen und sich mit dem Verzicht auf eine - schlechter
bezahlte - Lehre die Zukunft verbauen, sollten sehr ernst genommen
werden. Zumal viele Branchen bereits heute unter Fachkräftemangel
leiden. Sich auf den Nachwuchs aus dem Ausland zu verlassen, kann
nicht die Lösung sein.



Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Florian Giezewski
Regionalmanager
Telefon: 06131/485817
desk-zentral@vrm.de


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