| | | Geschrieben am 06-05-2014 Rundfunkbeitrag: Was tun mit den Mehreinnahmen?
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 Leipzig (ots) - Die Mehreinnahmen durch den neuen Rundfunkbeitrag
 werden auf rund 1,2 Milliarden Euro für vier Jahre geschätzt. Nun hat
 die Ministerpräsidentenkonferenz entschieden, dass der Beitrag ab
 2015 um 48 Cent sinkt. Beim Medientreffpunkt Mitteldeutschland
 diskutierten Experten aus Rundfunk, Wirtschaft und Politik über die
 Generierung, Verwendung und Transparenz der Beiträge.
 
 Als "Erfolgsmodell" bezeichnete Prof. Dr. Jens-Ole Schröder den
 vollständig neu erdachten Rundfunkbeitrag. Die alte Systematik, die
 etwa zur Gebührenpflicht für PCs geführt habe, sei nicht mehr
 zukunftsfähig gewesen. Die neue Regelung bezeichnete Schröder als
 tragfähig und verfassungsgemäß. Wenn Justierungsbedarf gesehen würde,
 werde dieser von den Ländern vorgenommen. Die Senkung für alle
 Beitragszahler wertete er als Erfolg des neuen Modells.
 
 Gegen eine pauschale Senkung sprach sich hingegen Dr. Andrew
 Mountstephens aus, der in Leipzig den Autovermieter Sixt vertrat.
 Sein Unternehmen klage gegen die Reform, weil man sich im Vergleich
 zu anderen Betrieben überproportional belastet fühle. Der Gesetzgeber
 solle sich genauer mit der Systematik des Beitrags beschäftigen. Die
 Heranziehung von Kraftfahrzeugen sei systemfremd. Nils Jonas Greiner
 (Thüringer Staatskanzlei) sah hingegen keine Ungleichgewichtung.
 
 Dr. Andreas Baeckler (Handwerksverband Sachsen-Anhalt) betonte,
 dass die kleinen und mittelständischen Unternehmen zum
 öffentlich-rechtlichen Rundfunk stünden, forderte aber eine stärkere
 Beitragsgerechtigkeit. Es gebe zu große Belastungen im Vergleich zu
 großen Unternehmen.
 
 Auch für Annette Kümmel (VPRT), die in Leipzig die privaten Sender
 vertrat, steht die Akzeptanz des Rundfunkbeitrags außer Frage: "das
 duale System ist etabliert". Sie forderte aber dazu auf, die
 Mehreinnahmen nicht für eine Senkung der Rundfunkbeiträge zu
 verwenden, sondern um das Ziel der Werbefreiheit im
 öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu erreichen. Die
 Öffentlich-Rechtlichen sollten sich auf ihren Programmauftrag
 konzentrieren und kein Werbeumfeldprogramm schaffen.
 
 Kümmel forderte zudem eine stärkere Transparenz in der Verwendung
 der Mittel. Vor allem bei den Werbetöchtern der ARD gebe es eine
 große Intransparenz. Schröder verwies dagegen auf die zahlreichen
 Kontrollgremien, die den öffentlich-rechtlichen Rundfunk überwachen.
 Baeckler, der auch Mitglied im Rundfunkrat des MDR ist, betonte die
 positiven Entwicklungen im Bereich der Transparenz, stellte aber wie
 Ralf Seibicke (KEF) fest, dass es noch Handlungsbedarf gebe.
 
 Die Diskussion machte deutlich, wie schwierig es ist, die
 Anforderungen der Wirtschaft, privaten Nutzer und Politik in Einklang
 zu bringen. Greiner beschrieb die Problematik, 16 Bundesländer in
 einem Staatsvertrag zu vereinigen. Dies zeige sich in der
 polarisierenden Frage der Werbefreiheit, die manche abschaffen
 möchten, andere für notwendig erachten: "Sie finden alle
 Vorstellungen in der Ländergemeinschaft."
 
 
 
 Pressekontakt:
 Thomas Köhler, S-WOK
 Telefon während des MTM: 0341 - 35 00 86 55
 Telefon: 0341 - 30 81 91 20
 Mobil:   0176 - 62 33 60 52
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