Deutschlands größte Studie zu Mobbing und Cybermobbing bei Erwachsenen
Geschrieben am 26-03-2014 |   
 
 Düsseldorf (ots) - 
 
- 28 Prozent der Befragten waren schon einmal Mobbingopfer 
- Frauen sind deutlich stärker betroffen als Männer 
- 39 Prozent der Mobbingattacken dauern länger als ein Jahr 
- 72 Prozent der Vorfälle finden am Arbeitsplatz statt 
- Hohe Kosten für Unternehmen: fünf Krankheitstage mehr bei    
  Mobbingopfern 
 
   Die Phänomene Mobbing und Cybermobbing sind nicht nur auf junge  
Menschen und auf das schulische Umfeld begrenzt. Auch Erwachsene sind 
in hohem Maße davon betroffen. Sei es am Arbeitsplatz oder im World  
Wide Web - Angriffe von und gegen Erwachsene, sind längst keine  
Seltenheit mehr. Dies sind Ergebnisse der Studie "Mobbing und  
Cybermobbing bei Erwachsenen", die das Bündnis gegen Cybermobbing  
e.V. mit Unterstützung der ARAG SE durchgeführt hat. 
 
   Die Studie liefert die derzeit aktuellsten Daten zu Ausmaß,  
Formen, Reaktionen, Folgen und Prävention zu Mobbing und Cybermobbing 
in Deutschland. Demnach werden diese beiden Themen von den Deutschen  
als stark zunehmendes gesellschaftliches Problem wahrgenommen. 28  
Prozent der befragten Erwachsenen gaben an, bereits Opfer von Mobbing 
gewesen zu sein und 8 Prozent Opfer von Cybermobbing. Frauen sind  
besonders häufig von Übergriffen betroffen: 33 Prozent der befragten  
Frauen gaben an, schon einmal Ziel von Mobbing gewesen zu sein. Bei  
ihnen besteht laut Studie ein 1,5-mal höheres Mobbingrisiko als bei  
Männern. 
 
   Mobbing bei Erwachsenen prägt in hohem Maße die gesamte  
Arbeitswelt. 72 Prozent der Vorfälle werden dort registriert. Nach  
Ansicht der befragten Opfer sind Neid und starre Hierarchien die  
häufigsten Ursachen für Mobbing und Cybermobbing im Arbeitsumfeld.  
Fast jeder dritte Täter gibt in der Studie an, aus Spaß gehandelt zu  
haben, also ohne einen tatsächlichen Tathintergrund. Vorgesetzte sind 
laut Studie in über der Hälfte der Mobbingfälle am Arbeitsplatz als  
Täter oder Mittäter beteiligt. Aber Mobbing findet nicht  
ausschließlich am Arbeitsplatz statt, ein Drittel (31 Prozent) der  
Vorfälle ereignen sich im privaten Umfeld. 
 
   Die oftmals schweren Folgen können sich auf die physische wie  
psychische Gesundheit der Opfer sowie auf ihr privates und  
berufliches Umfeld erstrecken - und im äußersten Fall zu einer  
existentiellen Notlage führen. Fast 50 Prozent der Betroffenen von  
Mobbing und Cybermobbing klagen über Persönlichkeitsveränderungen und 
Depressionen. Extremausprägungen sind schwindendes Selbstwertgefühl,  
Zwangsstörungen sowie die Flucht in Alkohol oder andere Suchtmittel.  
Mehr als jedes zehnte Opfer stuft sich sogar als suizidgefährdet ein. 
Aus Scham oder vermeintlicher Ohnmacht suchen sich die Betroffenen  
trotz eines hohen Leidensdrucks oft keine oder erst sehr spät Hilfe.  
23 Prozent der Befragten lassen die Angriffe ohne jegliche Reaktionen 
über sich ergehen. 
 
   Mobbing und Cybermobbing haben auch wirtschaftliche Auswirkungen:  
Davon Betroffene weisen jährlich 5 bis 6 Krankheitstage mehr auf als  
nicht betroffene Beschäftigte. Über zwei Drittel (68,3 Prozent) der  
Betroffenen strebt laut Studie einen Wechsel des aktuellen  
Arbeitgebers an. Die mit Mobbingvorfällen direkt verbundenen  
Krankheitsfolgekosten für deutsche Unternehmen belaufen sich auf  
zirka 3 Milliarden EUR im Jahr. 
 
   Dennoch scheinen die Unternehmen in Deutschland die Dringlichkeit  
der Problematik noch nicht erkannt zu haben. Nur in den wenigsten  
Fällen bieten Arbeitgeber Präventionsmaßnahmen an, obwohl die durch  
Mobbing und Cybermobbing entstehenden Fehlzeiten und Ausfälle und die 
damit verbundenen Kosten immens sind. 
 
   Direkt messbar und monetär zurechenbar sind die  
Krankheitsfolgekosten - also die Kosten, die durch Arztbesuche,  
Therapiesitzungen, durch Medikamente oder durch Arbeitsfehltage  
entstehen. Darüber hinaus kommt es zu indirekten Kosten wie zum  
Beispiel verminderte Effizienz am Arbeitsplatz und  
Produktivitätsminderung. Bereits 2001 schätzte das Europäische  
Parlament den durch Mobbing entstehenden Gesamtschaden für die  
deutsche Wirtschaft auf 15 bis 50 Milliarden Euro pro Jahr. 
 
   Aus den Studienergebnissen leitet Uwe Leest, der  
Vorstandsvorsitzende des Bündnisses gegen Cybermobbing, folgende  
Handlungsempfehlungen für Unternehmen, Politik und Gesellschaft: "Um  
Mitarbeiter für das Thema Mobbing und Cybermobbing zu sensibilisieren 
und darüber aufzuklären, sind Schulungen, Seminare und  
Informationsveranstaltungen im Unternehmen ratsam. Außerdem sollte  
die Stärkung des Betriebsklimas im Vordergrund stehen. Das  
Betriebsklima ist ein wesentlicher Faktor um Mobbingfällen  
vorzubeugen. Dazu dient beispielsweise eine ,Vereinbarung', die einen 
gewaltfreien und respektvollen Umgang der Mitarbeiter untereinander  
regelt und fördert. 
 
   Wünschenswert für alle Betroffenen, unabhängig ob im Unternehmen  
oder im sozialen Umfeld, wären flächendeckende  
Mobbingberatungsstellen sowie anonyme Hotlines. Das Gleiche gilt für  
Rechtsfragen. 
 
   Neben Unternehmen und der Gesellschaft, muss auch die Politik  
ihrer Verantwortung nachkommen. Zum Schutze der Opfer fordert das  
Bündnis gegen Cybermobbing außerdem, die Erlassung eines (Cyber-)  
Mobbinggesetzes voranzutreiben." 
 
   "Die aktuelle Studie zeigt, dass das Phänomen Mobbing insbesondere 
die Arbeitswelt massiv beeinträchtigt. Die vorliegenden Zahlen  
helfen, den Kenntnisstand zu Mobbing und Cybermobbing zu verbessern  
und das Problembewusstsein in der Arbeitswelt zu schärfen. Ein Ausbau 
von Beratungs- und Mediationsleistungen in deutschen Unternehmen  
erscheint zunehmend erforderlich", kommentiert Klaus Heiermann,  
Generalbevollmächtigter ARAG SE, die Studienergebnisse. 
 
   Zur Studie:  
 
   Die Studie "Mobbing und Cybermobbing bei Erwachsenen" ist vom  
Bündnis gegen Cybermobbing e.V. mit Unterstützung der ARAG SE im  
Zeitraum vom 11. bis 24. November 2013 durchgeführt worden. Insgesamt 
sind dabei mehr als 6.200 Personen über 18 Jahre befragt worden. Die  
Erwachsenenstudie ist nach der Studie "Cybermobbing bei Schülerinnen  
und Schülern" von 2013 die zweite Studie des Bündnisses gegen  
Cybermobbing e.V. 
 
   Die Studienergebnisse zum Download finden Sie hier:  
http://www.buendnis-gegen-cybermobbing.de/mobbingstudie  
 
   Weitere Informationen und Schaubilder finden Sie unter:  
http://www.arag.de/die-arag/engagement/cybermobbing/ 
 
 
 
Pressekontakt: 
ARAG SE 
			 
Klaus Heiermann			 
Generalbevollmächtigter ARAG SE			 
ARAG Platz 1				 
40472 Düsseldorf			 
Tel.: +49 211 963-2219			 
Fax: +49 211 963-2220	 
klaus.heiermann@ARAG.de 
www.ARAG.de
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