| | | Geschrieben am 31-01-2014 Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Merkels Regierungsstil
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 Bielefeld (ots) - Vier Monate und eine Regierungserklärung nach
 der Bundestagswahl fällt die erste Bilanz ernüchternd aus: Zwar gehen
 die Koalitionspartner CDU/CSU und SPD weit stilvoller miteinander um,
 als es Union und FDP jemals gelungen ist. Doch damit ist das Lob auch
 schon aufgebraucht.  Denn erstens ist die friedvolle Atmosphäre im
 Kabinett trügerisch, weil sie die Differenzen zwischen den
 Regierungsparteien bloß überdeckt. Überbrücken lassen sie sich kaum -
 dafür sind die Politikansätze zu verschieden. Somit dürfte der faule
 Kompromiss zum ständigen Begleiter der GroKo werden. Und zweitens ist
 Schwarz-Rot in der Sache keinen Deut besser gestartet als
 Schwarz-Gelb: Auch die dritte Regierung Merkel beginnt mit einem
 politischen Sündenfall. Was 2009 der ermäßigte Mehrwertsteuersatz für
 Hoteliers war, ist 2014 ein Rentenpaket gigantischen Ausmaßes.
 Erstaunlich aber: Während die mit Blick auf die Kosten geradezu
 läppische Entscheidung der Vorgängerregierung von Anfang an als
 »Mövenpick-Steuer« gebrandmarkt wurde und der FDP fortan wie ein
 Mühlstein am Hals hing, ist die Lage für Union und SPD nach dem
 einstimmigen Kabinettsbeschluss dieser Woche regelrecht komfortabel.
 Umfragen zeigen: Die Menschen sind mit den Rentenbeschlüssen
 zufrieden. Warum? Weil sie ein Gerechtigkeitsversprechen darstellen.
 Wer da nach den Kosten und der Art der Finanzierung fragt oder auch
 davor warnt, dass anstelle derer, die profitieren sollen, die
 Falschen profitieren werden, steht schnell als Krawallmacher da. Erst
 recht, da die aktuell - zum Glück - günstige wirtschaftliche Lage den
 Blick für die langfristigen Folgen verstellt. Die Deutschen sind
 gerade sehr mit sich und der Gegenwart zufrieden, und die Zukunft ist
 weit.  Recht bekommen und Recht haben aber sind bekanntlich zwei
 verschiedene Dinge. So bleiben die für den 1. Juli angekündigten
 Änderungen im Rentenrecht das Menetekel dieser Koalition. Man kann
 nur hoffen, dass es den wenigen im Regierungslager verbliebenen
 Kritikern im Zuge des Gesetzgebungsverfahrens gelingt, den Schaden
 einzugrenzen. So oder so gewiss ist aber, dass schon die nächste
 Regierung für diese Wohlfühlpolitik wird büßen müssen - egal welcher
 Couleur sie sein mag und wer sie anführt. Und die Bürger erst recht.
 Ganz unabhängig von den Spekulationen, dass Angela Merkel dann aus
 freien Stücken nicht mehr an vorderster politischer Front dabei sein
 könnte, fragt man sich folglich, wen die Kanzlerin gemeint hat, als
 sie in ihrer Regierungserklärung »Mut zu Reformen« forderte. Sich
 selbst wohl eher nicht.  Ihr Vorgänger Gerhard Schröder hat einst
 eine Politik betrieben, die ihm und seiner Partei sehr geschadet, das
 Land aber enorm vorangebracht hat. Die 41,5-Prozent-Kanzlerin muss
 aufpassen, dass es ihr nicht umgekehrt geht. Ausgerechnet im Zenit
 ihrer Macht lässt Angela Merkel wider besseren Wissens eine Agenda
 des Rückschritts zu.
 
 
 
 Pressekontakt:
 Westfalen-Blatt
 Nachrichtenleiter
 Andreas Kolesch
 Telefon: 0521 - 585261
 
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