(Registrieren)

Westfalenpost: Ministerialdirigentin Merkel und ein alter Trick / Kommentar von Stefan Hans Kläsener zur Regierungserklärung

Geschrieben am 29-01-2014

Hagen (ots) - Wenn jemand von der Bundeskanzlerin eine große Rede
erwartet, dann ist ihm eines gewiss: die Enttäuschung danach. Es ist
Angela Merkels Sache nicht, die großen Linien zu entwerfen, zu Pathos
und Rhetorik zu greifen und die Menschen mitzureißen. Sie führt
Deutschland nach Art eines Ministerialdirigenten, und sie macht das
nach Meinung vieler Menschen ja auch gut und verlässlich. Kein
"Mantel der Geschichte", keine "Agenda 2010", kein großer Wurf. Eher
ein beharrliches, hartnäckiges "Weiter auf dem Weg". Bei genauerem
Hinhören bemerkt man dann aber die Untertöne, die bei eher leise
veranlagten Menschen naturgemäß besonders wichtig sind. Den Vorrang
der Energiewende, den sie als große Chance für Deutschland und als
möglichen Exportschlager anpreist. Nahezu wortgleich hatte das schon
vor Jahren ein damaliger Bundesumweltminister getan. Sein Name:
Sigmar Gabriel. Und so verlängert die Kanzlerin ihren alten Trick:
Sie mischt sich in das Thema des Vizekanzlers ein, um ihn klein zu
halten. Es ist ja auch ein wichtiges Thema, das sie mit Fug und Recht
zur Chefsache machen kann. Aber ob Gabriel sich so leicht wie
Westerwelle, Rösler und Steinmeier die Butter vom Brot wird nehmen
lassen, werden wir schnell erleben. Das Zweite: Sie schlägt gegenüber
den US-Amerikanern nach den verharmlosenden Wortmeldungen doch einen
schärferen Ton an. Das Vertrauen ist erschüttert, und bei der
vorsichtig-misstrauischen Kanzlerin ist das schwer zu heilen. Aus all
dem wird aber kein wirkliches Ganzes. Nach der langen
Regierungsbildung eine blasse Regierungserklärung. Merkel bleibt
merkwürdig.



Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

509003

weitere Artikel:
  • RNZ: Die Opposition muss noch üben Heidelberg (ots) - Das war sie also, die Premiere. 80 Prozent der Redezeit gingen an die Große Koalition, der Rest an Linke und Grüne. Stellt sich die Frage: War das schlimm? Hätte man gerne mehr gehört von Gysis und Hofreiters? Eigentlich nicht. Ihr Oppositionsshow war: nicht der Rede wert. Gut, das kann noch werden. Auch ein Herbert Wehner musste üben und Joschka Fischer war auch nicht immer ein rhetorischer Genuss. Aber die kleine Opposition im Bundestag hat ihre Premiere verpatzt. Pressekontakt: Rhein-Neckar-Zeitung Dr. mehr...

  • Thüringische Landeszeitung: VORABMELDUNG: Matschies neuer Hochschulplan für Thüringen liegt derzeit auf Eis / SPD kritisiert Finanzminister Weimar (ots) - Der neue Plan zur Hochschulentwicklung Thüringens liegt vorerst auf Eis. Die Koalition kann sich offenbar nicht auf einen gemeinsamen Nenner bei der künftigen Finanzierung der Universitäten einigen. Das sagte der bildungspolitische Experte der SPD-Landtagsfraktion, Thomas Hartung, der Thüringischen Landeszeitung. Einen jährlichen Zuwachs von vier Prozent bei den Finanzmitteln sehen die Planungen von Bildungsminister Christoph Matschie (SPD) vor. Seit Dezember ist das Papier außerdem im Kabinett, hat aber nach Angaben mehr...

  • Thüringische Landeszeitung: VORABMELDUNG: Rückläufiger Trend bei Organspenden hält an / 2013 in Thüringen nur noch 82 Organe gespendet Weimar (ots) - In Thüringen hält der rückläufige Trend bei den Organspenden an. Im Freistaat wurden nach einer neuen Statistik des Deutschen Stiftung Organtransplantation nur noch 82 Organe gespendet, im Vorjahr waren es noch 106. Das berichtet die Thüringische Landeszeitung (Donnerstagausgabe). Im Detail wurden folgende Organe gespendet (in Klammern die Zahlen von 2012): Nieren: 47 (57), Herz: 5 (10), Leber: 19 (24), Lunge: 8 (11), Bauchspeicheldrüse 3 (4). Die Zahl der Organspender ging von innerhalb eines Jahres von 34 auf mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zu Kindergeld Halle (ots) - Nach Jahren, in denen die Begutachtung familienpolitischer Leistungen ausschließlich Wissenschaftlern vorbehalten blieb, beginnt das Familienministerium endlich damit, Schlüsse zu ziehen. Sofern es dabei bleibt, ist dieser erste Schritt ausdrücklich zu loben. Eine Reform des Fördersystems ist seit Jahren überfällig und ihr dringlichstes Ziel ist die Armutsvermeidung. 20 Euro mehr könnten nicht wenige Aufstocker aus dem Hartz IV-Bezug holen. Pressekontakt: Mitteldeutsche Zeitung Hartmut Augustin Telefon: 0345 mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zu Netzausbau Halle (ots) - Politik ist oft das Bohren dicker Bretter. Manchmal sind sie sogar sehr dick. Bereits 2007 forderte Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU), damals noch als Wirtschaftsminister, dass die Kosten für den Netzausbau für die Energiewende bundesweit von allen Verbrauchern getragen werden müssen. Doch bis heute zahlen die Stromkunden in Sachsen-Anhalt allein für die Anschlüsse und Leitungen für die zahlreichen Wind- und Solarparks. Die Strompreise sind tendenziell höher als in den alten Ländern, wo es weniger mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht