| | | Geschrieben am 20-01-2014 Schwäbische Zeitung: Leitartikel zum ADAC - Auf Normalmaß geschrumpft
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 Ravensburg (ots) - Deutschland ist um eine als unantastbar
 geltende Instanz ärmer. Seitdem der ADAC-Pressechef gestanden hat,
 bei der Wahl des Gelben Engels betrogen zu haben, ist das Vertrauen
 in Deutschlands größten Verein erschüttert. Es wird lange dauern, bis
 Politiker und Autobosse wieder vor dem ADAC kuschen. Nun stellt sich
 die Frage, wem es nützt, dass die Mauscheleien öffentlich wurden.
 Denn schließlich kamen die Fälschungen nicht zufällig heraus, sondern
 durch gezielte Indiskretion - vermutlich in der Absicht, den gesamten
 Club zu diskreditieren. Feinde hat sich der ADAC wahrlich genug
 gemacht. Viele Kritiker, die sich jetzt zum Skandal äußern,
 begleichen in Wahrheit alte Rechnungen. Der ADAC ist das Feindbild
 der Ökobewegung und der Quälgeist der Verkehrspolitiker. Die Grünen
 nehmen dem Club Kampagnen gegen Biosprit übel, die CSU hadert mit dem
 kategorischen Nein zur Maut. Selbstbewusst, oft selbstherrlich haben
 ADAC-Funktionäre Politik und Presse belehrt. Wer Positionen des
 Vereins in Zweifel zog, wurde abgekanzelt. Der Club vereinnahmte
 Millionen Mitglieder, um Politik zu machen. Geschickt inszenierte
 sich der ADAC als überparteilicher Fürsprecher der Verbraucher. Ihm
 fiel die Rolle zu, dem Kollektiv der deutschen Autofahrer eine Stimme
 zu verleihen. Oft schützte der Club vermeintliche Interessen seiner
 Mitglieder auch nur vor, um auf eigene Rechnung zu arbeiten. So gaben
 ADAC-Funktionäre die Büchsenspanner für die Industrie. Sie vertraten
 Positionen, die den Autoherstellern in einer auf Umweltschutz und
 Vernunft geeichten Gesellschaft anrüchig schienen oder peinlich
 waren. Im Namen des Volkes kämpfte der ADAC gegen Umweltzonen,
 Tempolimit und strikte Promillegrenzen. Nun schrumpft der Club auf
 Normalmaß. Der Skandal reduziert ihn auf die Rolle eines fehlbaren
 Vereins, dessen Mitglieder vor allem die Pannenhilfe und
 Unfallrettung schätzen. Diese selbst verschuldete Verzwergung des
 ADAC passt gut zu einer Gesellschaft, in der das Auto den Rang als
 Statussymbol verloren hat.
 
 
 
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 Schwäbische Zeitung
 Redaktion
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