| | | Geschrieben am 16-01-2014 Lausitzer Rundschau: Der Murks der SPD
 
Zu den Rentenplänen der Bundesregierung
 | 
 
 Cottbus (ots) - Die neue Bundesarbeitsministerin hörte gestern
 schweigend zu, als der Bundestag in einer Aktuellen Stunde über das
 Reizthema Rente debattierte. Vielleicht wollte Andrea Nahles noch ein
 letztes Mal ihre Nerven schonen. Denn was jetzt mit dem von ihr
 selbst kreierten Gesetzentwurf zur Reform der Altersbezüge auf die
 SPD-Politikerin zurollt, ist geballter Ärger. Auch in ihrer eigenen
 Partei. Schon im Wahlkampf hatten führende Sozialdemokraten die
 abschlagsfreie Rente mit 63 als einen Akt zur Wiedergutmachung an der
 vormals beschlossenen Heraufsetzung des Renteneintrittsalters
 überhöht. Und in keiner Rede, die Sigmar Gabriel nach dem Wahltag
 hielt, um das Parteivolk für die Zustimmung zur ungeliebten großen
 Koalition zu gewinnen, fehlte der Hinweis auf die großzügige
 Anrechnung möglicher Arbeitslosigkeit. Dies entpuppt sich nun als
 Etikettenschwindel. Viele SPD-Mitglieder, die beim Basis-Entscheid
 mit Ja gestimmt haben, dürften sich jedenfalls verschaukelt fühlen.
 Denn wer länger ohne Job war, wird von der Rente mit 63 nichts haben.
 Die Union, eigentlich nur mäßig begeistert von der Rückkehr zur
 Frühverrentung, hätte sich noch für maximal fünf Jahre
 Arbeitslosigkeit bei der rentenrechtlichen Anrechnung erwärmen
 können. Doch Nahles verschärft diese Maßgabe sogar, indem sie nur
 Bezugszeiten von Arbeitslosengeld I gelten lassen will. Man wird
 vermutlich ziemlich lange suchen müssen, um Leute zu finden, die
 während ihrer Erwerbsbiografie auf fünf Jahre Arbeitslosengeld I
 kommen. Kann es sich dabei doch nur um jeweils kurzzeitige Phasen der
 Arbeitslosigkeit handeln. Die Realität sieht häufig anders aus. Damit
 wird auch die soziale Schieflage der angepeilten Regelung
 offenkundig. Von der abschlagsfreien Rente mit 63 werden besonders
 jene profitieren, die auch ohne sie auskömmliche Altersbezüge
 erhalten hätten. Der Plan birgt überdies die Gefahr, dass sich
 Betriebe ihrer älteren Belegschaft noch deutlich früher entledigen
 könnten als jetzt. Nämlich dann, wenn die maximale Bezugsdauer von
 Arbeitslosengeld I unmittelbar vor dem 63. Lebensjahr ausgeschöpft
 wird. Für die Generation 58 plus sind das immerhin zwei Jahre am
 Stück. Ein Betroffener wäre auf diese Weise sogar schon mit 61 auf
 dem Abstellgleis. Kann sich das eine alternde Gesellschaft wirklich
 leisten? Wohl kaum. Jetzt ist der Gesetzentwurf in der
 Diskussionsphase. Das ist eine gute Gelegenheit, um den größten Murks
 in der Vorlage zu beseitigen. Die Rente mit 63 torpediert alle
 politischen Beschwörungen, wonach eine längere Lebensarbeitszeit
 notwendig ist, um die Renten auf Dauer bezahlbar zu halten. Die SPD
 jedoch führt einen Eiertanz auf. Sie führt ihre Basis hinters Licht.
 Andrea Nahles wird noch viel zu erklären haben.
 
 
 
 Pressekontakt:
 Lausitzer Rundschau
 
 Telefon: 0355/481232
 Fax: 0355/481275
 politik@lr-online.de
 
 Kontaktinformationen:
 
 Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
 Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
 
 Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
 Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
 
 Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
 Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
 
 http://www.bankkaufmann.com/topics.html
 
 Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
 
 @-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
 Schulstr. 18
 D-91245 Simmelsdorf
 
 E-Mail: media(at)at-symbol.de
 
 506733
 
 weitere Artikel:
 
 | 
Südwest Presse: Kommentar zur RENTENREFORM Ulm (ots) - Langfristige Sicherheit fürs Alter soll die  
gesetzliche Rentenversicherung Arbeitnehmern bieten. Dieses  
Grundprinzip wackelt schon, weil das Rentenniveau deutlich sinken  
wird. Jetzt bringt die große Koalition das Rentensystem weiter ins  
Wanken, indem es ihm neue soziale Wohltaten aufbürdet. Weil die  
Rücklagen kurzfristig üppig zu sein scheinen, machen Union und SPD  
ein großes Fass auf, das langfristig große Lasten beschert. Mühsam  
wurden in den Jahren zuvor Möglichkeiten zur Frühverrentung  
gestrichen und die Rente mit mehr...
 
Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar
Jahresauftakt der NRW-Ministerpräsidentin
Feines Gespür
FLORIAN PFITZNER, DÜSSELDORF Bielefeld (ots) - Es scheint, als habe ihr der Weihnachtsurlaub  
gutgetan. Hannelore Kraft zeigte sich während ihres ersten Auftritts  
im neuen Jahr frisch erholt und entspannt. Ganz anders als noch zu  
Zeiten der Sondierungsgespräche und Koalitionsverhandlungen im "rauen 
Berlin". Souverän verteidigte die nordrhein-westfälische  
Ministerpräsidentin die heftig umstrittene Novelle des  
Hochschulgesetzes, stellte sich breitschultrig vor ihre  
Wissenschaftsministerin Svenja Schulze, die derzeit recht unangenehme 
Wochen erlebt. Kraft übermittelte mehr...
 
Mitteldeutsche Zeitung: zu Essgewohnheiten der Deutschen Halle (ots) - Politische Eingriffe in die Fleischversorgung wird  
es in Deutschland nicht geben. Ein Kulturwandel lässt sich nicht  
verordnen. Er muss sich informell in der Gesellschaft vollziehen.  
Dafür gibt es zum Glück Ansatzpunkte. Besserverdiener und -gebildete  
kaufen längst Bio, besinnen sich auf regionale Zutaten. Es kommt nun  
darauf an, dass diese Besinnung kein Oberschichttrend bleibt, während 
Geringverdienern und Bildungsfernen die "Armuts-fettleibigkeit"  
droht. Diese Einsicht aus der hitzigen Wahlkampfdebatte um  
fleischfreie mehr...
 
Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Rente Bielefeld (ots) - Mit dem dreisten Griff in die Rentenkasse allein 
ist es nicht getan. Auch die Beitragszahler - die Arbeitnehmer und  
-geber - werden die Rechnung der Großen Koalition bezahlen müssen. Im 
Wahlkampf wurden eine verbesserte Mütterrente und die abschlagfreie  
Rente für langjährige Versicherte großspurig versprochen. Nur die  
Nutznießer werden die Reformen als gerecht und sinnvoll ansehen. Doch 
wenn die Erziehungsleistungen unserer Mütter für gesellschaftlich so  
wertvoll erachtet werden, sollen das alle belohnen. Und das heißt: mehr...
 
Mitteldeutsche Zeitung: zu Rentenplänen Halle (ots) - Die von echter Not bedrohten Erwerbsgeminderten  
haben eben keine Lobby. Genauso wenig wie alleinerziehende  
Verkäuferinnen, Langzeitarbeitslose oder prekäre Solo-Selbstständige. 
Stattdessen bedienen Union und SPD ihre Klientel - ältere Mütter und  
Facharbeiter mit langjähriger Erwerbsbiografie. Doch diese  
Personengruppen sind bereits jetzt vergleichsweise gut versorgt.  
Zahlen müssen für sie  nicht nur die jungen Beitragszahler, sondern  
auch alle anderen Ruheständler, deren Rentenanpassung durch den  
systemwidrigen Eingriff mehr...
 
 | 
 | 
 | Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
 
 LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
 durchschnittliche Punktzahl: 0
 Stimmen: 0
 
 
 
 |