| | | Geschrieben am 06-01-2014 NRZ: Die Fehler der Vergangenheit und der Terror von heute - ein Kommentar von JAN JESSEN
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 Essen (ots) - Wie keine andere Stadt steht Falludscha für das
 völlige Versagen der USA im Irak. 2004 war die
 300.000-Einwohner-Stadt Schauplatz erbitterter Kämpfe zwischen
 US-Truppen und Aufständischen, bei denen die Besatzungstruppen auch
 weißen Phosphor und Uranwaffen einsetzten. Unter den Folgen leiden
 die Menschen in Falludscha noch heute, die Krebserkrankungen in der
 Stadt haben sich vervielfacht, die Säuglingssterblichkeit ist
 ungewöhnlich hoch. Jetzt haben sich in Falludscha Al-Kaida-Kämpfer
 eingenistet.
 
 Die US-Invasion wurde seinerzeit auch damit begründet, dass Saddam
 Hussein Terroristen unterstütze und ihnen einen sicheren Rückzugsraum
 gewähre. Das war genauso eine Lüge wie die Mär von den
 Massenvernichtungswaffen. Heute breitet sich Al Kaida im Irak aus.
 Nicht nur in Falludscha, auch in Städten wie Ramadi oder Mosul und in
 der Grenzregion zu Syrien. Täglich wird die Hauptstadt Bagdad von
 Anschlägen erschüttert.
 
 Möglich ist das, weil die USA in der Nachkriegszeit aufgrund
 mangelnden Verständnisses für die kulturellen und politischen
 Gegebenheiten Fehler über Fehler gemacht haben, und ein zerrüttetes,
 von ethnischen und konfessionellen Gräben durchzogenes Land
 hinterlassen haben. Und weil sie - ohne es zu wollen - die
 Mächteverhältnisse in der Region zugunsten des Iran verschoben und
 damit die Lunte für die Eskalation des Bürgerkriegs in Syrien
 angezündet haben. Dort beherrscht Al Kaida bereits ganze Regionen.
 Die US-Außenpolitik, auch die unter Obama, bekämpft den Terror nicht,
 sie züchtet ihn.
 
 US-Außenminister Kerry sagt, der Kampf gegen Al Kaida sei Sache
 der Iraker. Das ist einerseits richtig: Ein erneuter US-Einmarsch ist
 nicht denkbar. Andererseits ist das die Einstellung eines Pyromanen,
 der ein Haus in Brand steckt und dann achselzuckend sagt, das Löschen
 sei Sache der Bewohner. Natürlich werden die Iraker kämpfen, obwohl
 sie des Kämpfens müde sind nach drei Jahrzehnten Krieg, brutalen
 Sanktionen und dem gebrochenen Versprechen von einer besseren
 Zukunft. Sie wollen nicht, dass ihr Leben von Steinzeitislamisten
 diktiert wird.
 
 Dennoch können die USA etwas tun: Sie müssen das Verhältnis mit
 dem Iran weiter verbessern. Teheran hat die Macht, Bagdads
 irrlichternden und despotischen schiitischen Ministerpräsidenten
 Maliki zur Ordnung zu rufen. Und die USA müssen ihrem Verbündeten
 Saudi-Arabien deutlich machen, dass sie es nicht mehr dulden, dass
 Riad sunnitische Extremisten unterstützt. Mindestens das ist
 Washington den Menschen in Falludscha und im restlichen Irak
 schuldig.
 
 
 
 Pressekontakt:
 Neue Ruhr Zeitung / Neue Rhein Zeitung
 Redaktion
 
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