Leistung und Leiden jüdischer Feuerwehrleute / Sonderausstellung im Deutschen Feuerwehr-Museum beleuchtet NS-Zeit
Geschrieben am 08-11-2013 |   
 
 Berlin (ots) - Zum 75. Jahrestag der Pogromnacht vom 9. November  
1938 beleuchtet die Sonderausstellung "Jüdisches Leben und Feuerwehr" 
im Deutschen Feuerwehr-Museum (DFM) in Fulda verschiedene Facetten  
der deutschen Feuerwehrgeschichte im Nationalsozialismus. Im  
Mittelpunkt steht dabei das Gedenken an die bis zu 25.000  
Feuerwehrmänner jüdischen Glaubens, die in der NS-Diktatur  
ausgegrenzt, entrechtet, verfolgt und ermordet wurden. 
 
   "Pflichtbewusst und voller Stolz haben diese Kameraden ihr  
Ehrenamt im Dienst für den Nächsten ausgeübt. Oft haben sie sich über 
Jahrzehnte um ihr Land verdient gemacht. Nach dem November-Pogrom  
wurden sie deportiert, vertrieben und ermordet. Mit der Ausstellung  
wollen wir uns ihr Schicksal, aber auch ihre gesellschaftliche  
Leistung in Erinnerung rufen und bewahren", erläutert Hans-Peter  
Kröger, Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV) und  
Vorsitzender des Deutschen Feuerwehr-Museums. 
 
   Museumsleiter Rolf Schamberger hat die Gedenkausstellung mit  
besonderer Unterstützung durch die Freiwillige Feuerwehr Lemgo  
konzipiert, die sich mit einem breiten Spektrum der  
Feuerwehrgeschichte im so genannten Dritten Reich befasst.  
Hauptaspekte sind 
 
   -	die Gleichschaltung der Feuerwehren durch Umwandlung in eine  
technische Hilfstruppe der Polizei, -	die Ausgrenzung der jüdischen  
Kameraden aus den Wehren, -	das unterschiedliche Verhalten der  
Feuerwehrangehörigen während der Synagogenbrände und -	die  
Häftlingsfeuerwehr des Konzentrationslagers Theresienstadt. 
 
   Im Zentrum der Ausstellung steht stellvertretend für den  
Leidensweg seiner jüdischen Feuerwehrkameraden der 1906 in Lemgo  
geborene Ernst Frenkel. Der Kaufmann war bereits in zweiter  
Generation in der Feuerwehr aktiv, Mitglied der Mannschaft der  
Automobilspritze sowie Vorturner im Sportverein TV Lemgo. Damit  
repräsentierte er auch die Wurzeln, aus denen die Feuerwehr in der  
Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden war. 
 
   1934 wurde Ernst Frenkel aufgrund seiner jüdischen Abstammung aus  
seiner Wehr ausgeschlossen. Während seiner vorübergehenden  
Inhaftierung im November 1938 im Konzentrationslager Buchenwald wurde 
er vom Wachpersonal verprügelt und dauerhaft entstellt, als er einem  
taubstummen Mithäftling helfen wollte. Frenkels Leidensweg unter der  
NS-Diktatur endete 1943 mit der Ermordung im Warschauer Ghetto. 
 
   Am Ehrenmal der deutschen Feuerwehren im Deutschen  
Feuerwehr-Museum wurde für Ernst Frenkel im Zuge der  
Sonderausstellung ein Stolperstein als Zeichen dauerhaften Gedenkens  
gesetzt. 
 
   Weitere Informationen zur Sonderausstellung "Jüdisches Leben und  
Feuerwehr" gibt es im Internet unter www.dfm-fulda.de. Das Deutsche  
Feuerwehr-Museum ist täglich außer montags von 10.00 bis 17.00 Uhr  
geöffnet. Eintrittspreis fünf Euro, ermäßigt vier Euro; Familien 15  
Euro. Adresse: St. Laurentius-Straße 3, 36041 Fulda. 
 
 
 
Pressekontakt: 
Deutscher Feuerwehrverband e. V. (DFV) 
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit 
Sönke Jacobs 
Telefon: 0170-184 37 87 
Fax: 030-28 88 48 809 
jacobs@dfv.org
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