NABU-Forderungen zu den Koalitionsverhandlungen: Umsteuern für mehr Ökologie
Geschrieben am 23-10-2013 |   
 
 Berlin (ots) - Anlässlich der am heutigen Mittwoch beginnenden  
Koalitionsverhandlungen fordert der NABU die Unionsparteien und die  
SPD auf, eine natur- und umweltverträgliche Energie- und  
Ressourcenpolitik in den Mittelpunkt ihres Regierungsprogramms zu  
stellen. "Wenn man sich die derzeit zwischen den Verhandlungsparteien 
besonders umkämpften Themen anschaut, droht die Umweltpolitik die  
große Leerstelle der künftigen Bundesregierung zu werden. Wir können  
es uns aber nicht länger leisten, Naturschutz und Ressourcenschonung  
nur als Zusatzaufgabe zu verstehen", sagte NABU-Präsident Olaf  
Tschimpke. 
 
   Der Natur- und Umweltschutz müsse von den künftigen  
Regierungsparteien als unverzichtbarer Bestandteil der  
Daseinsversorge begriffen werden. Ziel einer großen Koalition müsse  
es sein, die sozial-ökologische Modernisierung von Wirtschaft und  
Gesellschaft in Deutschland und Europa voran zu treiben. Daher  
sollten CDU/CSU und SPD aus Sicht des NABU in ihren  
Koalitionsverhandlungen klare Prioritäten setzen und notwendige  
Kurskorrekturen vornehmen, vor allem in der Klima- und  
Energiepolitik, bei der Agrarförderung und bei der  
Verkehrsinfrastruktur. 
 
   Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) muss so reformiert werden,  
dass es bis 2020 eine verlässliche Planungs- und  
Investitionsgrundlage für eine klima- und naturverträgliche  
Energiewende bietet. Zudem muss die Politik einen unverhältnismäßigen 
Anstieg der EEG-Umlage künftig verhindern. Auch der Strommarkt bedarf 
unter der neuen Regierung einer Neugestaltung. Für den weiteren  
Ausbau von Wind- und Solarenergie muss der Strommarkt mehr  
Flexibilität bieten, sowohl auf der Erzeuger- als auch auf der  
Nachfrageseite. "Außerdem stellt sich die Frage, wie die nationalen  
Klimaschutzziele bis 2020 erreicht werden sollen, wenn es nicht  
gelingt, den europäischen Emissionshandel wieder zu beleben. Wir  
brauchen hier einen deutlich höheren Preis für  
Kohlendioxid-Emissionen und Klimaschutzprogramme für die bislang  
nicht erfassten Bereiche Gebäude, Verkehr und Landwirtschaft", so  
Tschimpke. 
 
   Zudem warnte der NABU-Präsident davor, die Belange des Natur- und  
Umweltschutzes durch die Schaffung eines mächtigen  
Energieministeriums abzuwerten. Um die Energiewende zu steuern, müsse 
das Bundeskanzleramt viel stärker die verschiedenen Ministerien in  
die Pflicht nehmen und besser koordinieren. "Damit die Energiewende  
gelingt, brauchen wir neue Formen der Zusammenarbeit. Einen wichtigen 
Beitrag dazu kann das vom NABU vorgeschlagene Kompetenzzentrum  
Naturschutz und Energiewende leisten. Es soll künftig dabei helfen,  
Konflikte beim Ausbau von Stromnetzen und erneuerbaren Energien  
frühzeitig zu erkennen und Lösungen in den betroffenen Regionen zu  
finden", sagte Tschimpke. 
 
   Der NABU fordert vor allem größere Anstrengungen beim Natur- und  
Artenschutz. Bis 2020 wollen die europäischen Staats- und  
Regierungschefs den Verlust an biologischer Vielfalt stoppen.  
Zentrale Bausteine dafür sind laut NABU die vollständige Umsetzung  
der EU-Naturschutzrichtlinien sowie die Finanzierung des  
Schutzgebietsnetzes Natura 2000. "Daneben brauchen wir eine  
umweltverträglichere Landwirtschaft, ungenutzte Naturwälder auf fünf  
Prozent der Waldfläche sowie eine finanzielle Aufstockung des  
Bundesprogramms Biologische Vielfalt bis zum Jahr 2016 auf insgesamt  
100 Millionen Euro. Weiter müssen zusätzlich 30.000 Hektar Flächen  
aus Bundesbesitz dauerhaft als Nationales Naturerbe gesichert  
werden", so der NABU-Präsident. 
 
   Das Ziel der europäischen Wasserrahmenrichtlinie, bis 2015  
flächendeckend einen guten ökologischen Zustand der Gewässer zu  
erreichen, wird in Deutschland weitgehend verfehlt werden. Der NABU  
fordert daher, die laufende Wasserstraßenreform als Chance für die  
Auflage eines Bundesprogramms "Blaues Band" zu nutzen, um die aus  
Naturschutzsicht erforderliche Renaturierung von Auen und  
Fließgewässern gezielt zu fördern und gleichzeitig die katastrophalen 
Folgen von "Jahrhunderthochwassern" wie 2002 und 2013 abzumildern. 
 
   Die NABU-Forderungen zu den Koalitionsverhandlungen finden Sie  
unter www.NABU.de/imperia/md/content/nabude/bvv/nabu-forderungen_koal 
itionsverhandlungen.pdf 
 
   Originaltext vom NABU 
 
 
 
Pressekontakt: 
NABU-Pressestelle, Telefon: 0 30.28 49 84-1510,-1952, -1958, , -1722 
Telefax: 0 30.28 49 84-2500, E-Mail: Presse@NABU.de 
Redaktion: Kathrin Klinkusch, Annika Natus, Iris Barthel, Nicole  
Flöper
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