| | | Geschrieben am 08-07-2013 Börsen-Zeitung: Planbarkeit ist Trumpf, Kommentar zur Erstnotiz von Osram, von Michael Flämig.
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 Frankfurt (ots) - Der Aktienmarkt gewinnt an Farbe: Mit der
 Notierung der Osram Licht AG gehört auch Orange zum Spektrum der
 Börse. Schon am Wochenende hatte der Münchner Lichtkonzern die
 Fassade des Frankfurter Handelsplatzes mit einer Lichtinstallation in
 die Unternehmensfarbe getaucht. Am Montag folgte die Aufnahme in den
 Kreis der eigenständigen Börsenwerte mit dem Schlusskurs von 23,80
 Euro pro Aktie. Die Anleger maßen dem Konzern eine
 Marktkapitalisierung von 2,5 Mrd. Euro zu. Wie ist der Start zu
 bewerten?
 
 Ein voller Erfolg ist die Notierungsaufnahme, lässt sich beim
 Blick in die Siemens-Bücher argumentieren. Denn dort stand das
 Investment bisher mit 2,32 Mrd. Euro. Doch wer so rechnet, der
 übersieht, dass Uralt-Investments wie Osram in der Regel prozentual
 wesentlich höhere Wertaufschläge bringen.
 
 Ein Schlag ins Wasser sei die Notierungsaufnahme, lautet die
 konträre Sichtweise. Sie stützt sich auf den Fair Value, den
 Siemens-Gutachter auf 3,2 Mrd. Euro festlegten. Mit 700 Mill. Euro
 fällt der Abschlag auf diese Bezugsgröße höher aus als der Abstand
 zum Siemens-Buchwert. Trotzdem läuft auch diese Sichtweise ins Leere.
 Schließlich sehen Mütter ihre Sprösslinge häufig in einem verklärten
 Licht, sodass ihre Bewertung nicht objektiv ausfällt, selbst wenn sie
 sich auf die Expertise Dritter stützen.
 
 Unter dem Strich aber ist Osram gut gestartet. Erstens fällt das
 Kursminus mit 1% am ersten Handelstag moderat aus. Die ebenfalls
 abgespaltene Lanxess musste 2005 ein Kursminus von knapp 6% verdauen,
 bei Celanese sechs Jahre zuvor waren es sogar 8%. Wichtiger noch: Die
 Abspaltung mehrte das Vermögen der Siemens-Aktionäre um geschätzt 4
 Mrd. Euro. Unabhängig vom Start gilt für die Zukunft: Anleger
 brauchen Historie, die muss das Management erst einmal aufbauen. Nur
 so kann Vertrauen entstehen.
 
 Der eigentliche Erfolg ist aber an anderer Stelle zu finden - bei
 der Börsennotiz an sich. Denn Osrams Start gelang in einem extrem
 volatilen Umfeld. Die Planbarkeit der Transaktion erwies sich als
 Asset. Ähnliche Sicherheiten bieten sonst nur Vorabplatzierungen von
 Aktien oder Verkäufe an Finanzinvestoren.
 
 Im Gegensatz zu diesen Optionen hat die Abspaltung aus Sicht des
 Alteigentümers den Charme, dass weder eine Due Diligence noch
 finanzielle Nachforderungen drohen. Diese Vorteile hat zwar auch ein
 klassisches IPO - bei allerdings ungleich höherem Transaktionsrisiko,
 wie jüngst die Absage der Deutschen Annington zeigte. Die Aufgabe für
 die Branche der Investmentbanker lautet daher, auch für den
 klassischen Börsengang erfindungsreich die Planbarkeit auf den
 letzten Metern zu erhöhen.
 
 (Börsen-Zeitung, 9.7.2013)
 
 
 
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 Börsen-Zeitung
 Redaktion
 
 Telefon: 069--2732-0
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