Börsen-Zeitung: Zyprisches Roulette, Kommentar zur Euro-Rettung von Detlef Fechtner
Geschrieben am 19-03-2013 |   
 
 Frankfurt (ots) - Was die Abgeordneten des zyprischen Parlaments  
gestern Abend geritten hat, als sie die Abstimmung über das  
Hilfsprogramm zu einer Demonstration des Unmuts über die Euro-Partner 
machten, ist unklar. Es sei eine "Frage der Ehre", gegen das  
Hilfsangebot zu stimmen, wurden gleich mehrere Abgeordnete zitiert.  
Keiner hatte danach die Courage, dem Programm zuzustimmen. In Worten: 
keiner. Klar ist, dass das zyprische Parlament ein gewaltiges Risiko  
eingegangen ist. Denn wer sich so polternd gegen die Bedingungen der  
Milliardenhilfe auflehnt, muss damit rechnen, dass ihn die  
Kapitalgeber dafür doppelt hart rannehmen werden - wenn nicht gar  
fallen lassen. 
 
   Vieles von dem, was jüngst aus Nikosia zu hören war, erweckt den  
Eindruck, Zypern vertraue darauf, dass die Eurogruppe das Risiko  
eines Abschieds des Landes aus dem Euro nicht eingehen und deshalb  
letztlich einlenken werde. Diese Überlegung ist nachvollziehbar, da  
die Eurogruppe in der Vergangenheit ja immer wieder Wege gefunden  
hat, um Griechenland durchzuschleppen, selbst wenn Hellas Zusagen  
nicht eingehalten hatte. 
 
   Im Fall Zypern allerdings ist dreierlei anders. Erstens ist die  
Geduld der Euro-Partner im Jahr 4 des Euro-Rettungsmanagements - und  
wenige Monate vor der Bundestagswahl - begrenzt. Zweitens haben die  
Griechen ihre Kapitalgeber nie so offen vor den Kopf gestoßen, wie es 
das zyprische Parlament gestern getan hat. Und drittens darf nicht  
vergessen werden, für wen und was sich die Parlamentarier da gerade  
verkämpfen: für ein fragwürdiges Geschäftsmodell, das vermögenden  
Ausländern erlaubt, Guthaben auf Konten zu bunkern, ohne dass die  
Herkunft der Gelder und die Steuerehrlichkeit ihrer Besitzer streng  
geprüft werden. Mag sein, dass es für die zyprisch-russischen  
Beziehungen belastend wäre, den Steuersatz auf Einlagen von mehr als  
100000 Euro weit nördlich von 10% anzusetzen. Aber zum einen hätten  
15% locker gereicht, um die Rechnung wieder stimmig zu machen und  
trotzdem Kleinsparer zu verschonen. Und zum anderen muss man das  
Paket, das unter anderem von nicht sehr wohlhabenden Steuerzahlern in 
Estland und Slowenien mitfinanziert wird, ja nicht in Bausch und  
Bogen zurückweisen. 
 
   Es wäre voreilig, Zyperns Euro-Mitgliedschaft mit der gestrigen  
Abstimmung bereits abzuschreiben. Die Eurogruppe wird gewiss  
versuchen, doch noch einen Kompromiss zu finden. Aber die Zeit  
verrinnt, denn ewig wird Nikosia keine Bankfeiertage anordnen können. 
 
 
 
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