| | | Geschrieben am 10-01-2013 BERLINER MORGENPOST: Ein eleganter Abschluss - Kommentar von Lucas Wiegelmann über Sir Simon Rattles Ausstieg bei den Berliner Philharmonikern
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 Berlin (ots) - Einer der begehrtesten Jobs der Klassikwelt wird
 neu ausgeschrieben: Sir Simon Rattle, seit 2002 Chefdirigent der
 Berliner Philharmoniker, wird seinen noch bis 2018 laufenden Vertrag
 nicht mehr verlängern. Er werde dann kurz vor seinem 64.Geburtstag
 stehen, sagte Rattle am Donnerstag, und als gebürtiger Liverpooler
 "kann man diesen besonderen Geburtstag nicht ohne die Frage der
 Beatles ,Will you still need me when I'm 64?' begehen". Er sei
 sicher, "dass es dann an der Zeit ist, dass jemand anderes die große
 und großartige Herausforderung übernehmen sollte, die Berliner
 Philharmoniker heißt". Damit ist Rattle etwas gelungen, was zu den
 schwierigsten Übungen nicht nur beim musikalischen Spitzenpersonal
 zählt: ein eleganter Abschluss. Als die Philharmoniker Rattle an die
 Spitze des Orchesters wählten - anstelle des nur knapp unterlegenen
 Daniel Barenboim -, verordneten sie sich eine Frischzellenkur. Rattle
 setzte weniger Brahms, dafür mehr Britten, Strawinsky oder Debussy
 aufs Programm und machte sich für zeitgenössische Werke stark.
 Gleichzeitig gelangen ihm große Erfolge bei der Erschließung jüngerer
 Hörer; am bekanntesten ist sein Tanzprojekt mit Schulkindern, das im
 Dokumentarfilm "Rhythm Is It!" verewigt wurde. Und doch: Je länger
 Rattle Chef war, desto lauter wurde das Murren. Rattle gingen die
 Ideen aus, meinten Beobachter, die Wege seien zu eingefahren. Wenn
 Rattle geht, wird er 16 Jahre die Geschicke des Spitzenensembles
 gelenkt haben. Dass er nicht noch eine weitere Amtszeit anstrebt, ist
 keine Überraschung. Beiden Seiten, dem Orchester und seinem
 Dirigenten, wird es guttun, sich anschließend nach fruchtbaren neuen
 Kooperationen umzusehen. Anstatt abzuwarten, ob man einander
 irgendwann wirklich überdrüssig wird, hat Rattle nun den harmonischen
 Weg gewählt. Die Suche nach einem Nachfolger dürfte dennoch
 kompliziert werden. Die Erwartungen der Musiker, die sich ja
 irgendwann auf einen Kandidaten einigen müssen, und auch der
 Öffentlichkeit sind riesig an einen Nachfolger Karajans,
 Furtwänglers, Abbados - ja, und Rattles. Er wird nur in der ersten
 Garde der internationalen Spitzendirigenten zu suchen sein. Nicht
 zuletzt müssen die Philharmoniker dabei auch die Generationenfrage
 klären: Soll 2018 ein ganz neuer Aufbruch gewagt werden, mit einem
 Vertreter der jungen Generation? Besonders hoch im Kurs stehen in
 Berlin, wenn man sich die Frequenz ihrer Gastdirigate ansieht,
 derzeit Andris Nelsons und Gustavo Dudamel. Oder sucht man in der
 etablierteren Generation 50plus? Da wäre zuerst Christian Thielemann
 zu nennen, der allerdings gerade erst in Dresden angefangen hat. Es
 gehört auch zu Rattles Verdiensten, dass er seinem Orchester nun
 immerhin einen komfortablen Zeitrahmen gegeben hat, um diese
 schwierige Frage zu klären. Und bis es so weit ist, sagte Rattle
 gestern, "freue ich mich auf viele schöne Konzerte in den kommenden
 fünf Jahren und darüber hinaus".
 
 
 
 Pressekontakt:
 BERLINER MORGENPOST
 
 Telefon: 030/2591-73650
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