(Registrieren)

Neue OZ: Kommentar zu Europa / Finanzkrise

Geschrieben am 06-08-2012

Osnabrück (ots) - Gabriels Wagnis

Europa kämpft um seine politische Zukunft, und die Fronten werden
endlich klar. Hier Kanzlerin Angela Merkel, die leichtlebigen
Südländern die Tugend der Sparsamkeit beibringen will. Die vor dem
letzten EU-Gipfel gesagt hat, sie werde Euro-Bonds ablehnen, "solange
ich lebe". Dort Sigmar Gabriel: Der SPD-Chef fordert genau diese
Vergemeinschaftung von Schulden zur Rettung des Euro, und erntet viel
Beifall von Fachleuten. Zu denen gehört sogar der Chef des
arbeitgebernahen Instituts der Deutschen Wirtschaft. Merkels
Gefolgschaft zeigt sich davon unbeeindruckt, indem sie Gabriel
vorwirft, er mache eine Politik der sozialistischen Internationale.

Dass die Union mit ihrer Kritik derart überzieht, hat seinen
Grund. Mit Hilfe aus Paris und Rom ist es der deutschen Opposition
gelungen, der Spar-Kanzlerin beim jüngsten EU-Gipfel eine Niederlage
zuzufügen. Eine Mitregentschaft der berüchtigten Troika aus Experten
der EU, der EZB und des IWF wie in Griechenland ist dadurch für die
großen Euro-Schuldenstaaten Italien und Spanien unwahrscheinlicher
geworden.

Wie dünnhäutig deutsche Politiker in der Euro-Krise geworden sind,
zeigt sich auch an der teils heftigen Kritik an der EZB. Nur muss das
noch nicht heißen, dass Gabriel bald triumphieren kann. Sein
Vorschlag, das Volk über die Schuldenunion abstimmen zu lassen, ist
riskant. Denn wer würde schon sein Erspartes für Europa opfern?



Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

410308

weitere Artikel:
  • Neue OZ: Kommentar zu Sozialreform Osnabrück (ots) - Im Sozialdickicht gestrandet Endlich ein sachlicher Beitrag in der immer hitzigeren Debatte um die Schuldenkrise und ihre Weiterungen. Während Euro-Retter in Brüssel die "Dicke Bertha" auffahren und unbegrenzt mit Milliarden schießen wollen, drängen in Deutschland Städte und Gemeinden auf Kassensturz und die grundlegende Reform des Sozialstaats. Zu Recht. Wenn erst die im Fiskalpakt verankerte neue "Superschuldenbremse" Bund, Länder und Gemeinden dazu zwingt, ab 2014 nur noch maximal 14 Milliarden Euro Schulden mehr...

  • Rheinische Post: Kommentar: Energiepolizei - nein danke Düsseldorf (ots) - Der Energieverbrauch von Wohngebäuden soll bis 2020 um ein Fünftel gesenkt werden. Das Ziel ist alle Anstrengungen wert. Die Einsparmöglichkeiten sind immens, weil der Großteil der Gebäude in Deutschland noch immer energietechnisch in der Steinzeit steckt. In guten Jahren gelingt es gerade einmal, ein Prozent des Bestands energetisch zu sanieren. Dass bei diesem Tempo alle vernünftigen Klimaziele verfehlt werden, liegt auf der Hand. Die Fördergelder für die Gebäudesanierung werden gekürzt statt aufgestockt, die mehr...

  • Mittelbayerische Zeitung: Leiartikel zur Euro-Krise Regensburg (ots) - Babylon in Berlin Glaubt man dem Eurogruppenchef Jean-Claude Juncker, leben wir in Deutschland im Luxus. Und zwar deswegen, weil wir es uns erlauben können, mit der Euro-Schuldenkrise Innenpolitik zu machen. Juncker hat für seine Aussagen viel Schelte abbekommen. Aber er hat recht. Während in Griechenland und in Spanien die Menschen täglich die Auswirkungen der Krise spüren, weil ihre Jobs in Gefahr sind, ihre Ersparnisse, ihre Zukunft, leben wir in Deutschland noch auf einer Insel der Glückseligkeit. Die mehr...

  • FT: Flensburger Tageblatt Flensburg (ots) - Wer beim Rudern einen kapitalen Fehler macht, hat einen Krebs gefangen. Das klingt harmlos und ist doch der Albtraum jedes Rudersportlers: Das Blatt wird im falschen Winkel ins Wasser gesetzt und sofort tief abgelenkt. Der Holmen schlägt nach hinten, im schlimmsten Fall kentert das Boot. Im Fall der Olympiaruderin Nadja Drygalla wurde gleich ein ganzer Korb mit Krebsen gefangen. Zum einen gibt es niemanden, der die Rostocker Sportlerin selbst mit rechten Parolen oder Gedankengut in Verbindung bringt. Sie selber mehr...

  • Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR Koalitionsangebot der Linkspartei Nackte Existenzangst THOMAS SEIM Bielefeld (ots) - Wie hat Oskar Lafontaine es geschafft, der SPD große Sorgen zu bereiten? Oskar Lafontaine, der sich stets von der Sozialdemokratie verraten und nie von der Linkspartei angezogen fühlte, hat Rache genommen, indem er die Schröder'schen Agenda-Reformen zu einem Popanz des Sozialstaatsabbaus aufbaute. Merke: Profil gewinnt man gegen den Strom. Wer auf ihm zu schwimmen versucht, kann schnell als Sektierer untergehen. Diese banalen Weisheiten scheinen die neuen Vorsitzenden der Linkspartei vergessen zu haben. Stattdessen mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht