(Registrieren)

FT: Flensburger Tageblatt

Geschrieben am 06-08-2012

Flensburg (ots) - Wer beim Rudern einen kapitalen Fehler macht,
hat einen Krebs gefangen. Das klingt harmlos und ist doch der
Albtraum jedes Rudersportlers: Das Blatt wird im falschen Winkel ins
Wasser gesetzt und sofort tief abgelenkt. Der Holmen schlägt nach
hinten, im schlimmsten Fall kentert das Boot. Im Fall der
Olympiaruderin Nadja Drygalla wurde gleich ein ganzer Korb mit
Krebsen gefangen. Zum einen gibt es niemanden, der die Rostocker
Sportlerin selbst mit rechten Parolen oder Gedankengut in Verbindung
bringt. Sie selber hat sich davon distanziert. Zum anderen ist in der
eher kleinen Ruderfamilie auch ihr Freund, der ehemalige
NPD-Direktkandidat bei den Landtagswahlen 2011, kein Unbekannter.
Michael Fischer wurde für den Deutschen Ruderverband einst
Vize-Weltmeister bei den Junioren. Trotzdem wird die private
Beziehung der beiden jetzt zu einem Skandal aufgebauscht, der mehr
Beachtung findet als jeder Dopingfall bei den Spielen Nadja Drygalla
hat weder gegen die Werte der Olympischen Charta noch gegen die
Präambel des Deutschen Olympischen Sportbundes verstoßen. Das
schriftliche Bekenntnis zu beiden ist Grundvoraussetzung für die
Mitgliedschaft in der deutschen Olympiamannschaft und Bestandteil der
Athletenvereinbarung mit dem Verband. Die Sportlerin hat diese
erfüllt. Der Kampf gegen rechtsextremes Gedankengut ist eine der
wichtigsten gesamtgesellschaftlichen Aufgaben. Aber er muss sowohl
mit rechtsstaatlichen Mitteln als auch mit moralischer Integrität
geführt werden. Eine "Sippenhaft" - wie im Fall der Rostockerin -
ist das völlig falsche Mittel, es würde nur der NPD nutzen. Nadja
Drygalla ist gekentert. Ein wirklich olympisches Zeichen wäre es,
ihr im wahrsten Sinnen des Wortes wieder ins Boot zu helfen.



Pressekontakt:
Flensburger Tageblatt
Stephan Richter
Telefon: 0461 808-0
redaktion@shz.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

410312

weitere Artikel:
  • Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR Koalitionsangebot der Linkspartei Nackte Existenzangst THOMAS SEIM Bielefeld (ots) - Wie hat Oskar Lafontaine es geschafft, der SPD große Sorgen zu bereiten? Oskar Lafontaine, der sich stets von der Sozialdemokratie verraten und nie von der Linkspartei angezogen fühlte, hat Rache genommen, indem er die Schröder'schen Agenda-Reformen zu einem Popanz des Sozialstaatsabbaus aufbaute. Merke: Profil gewinnt man gegen den Strom. Wer auf ihm zu schwimmen versucht, kann schnell als Sektierer untergehen. Diese banalen Weisheiten scheinen die neuen Vorsitzenden der Linkspartei vergessen zu haben. Stattdessen mehr...

  • Rheinische Post: Linksparteichef Riexinger nennt Gabriel-Vorstoß zur Vergemeinschaftung von Schulden "abenteuerlich" Düsseldorf (ots) - Linkspartei-Chef Bernd Riexinger hat den Vorstoß von SPD-Chef Sigmar Gabriel zur Vergemeinschaftung von Schulden in der Euro-Zone als "abenteuerlich" bezeichnet. Er forderte, das Primat der Bankenrettung müsse falle. "Wenn eine Bank einem Staat Geld borgt, dann kassiert sie dafür Zinsen. Im Ernstfall muss dann die Bank das Risiko tragen", sagte Riexinger der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Dienstagausgabe). Die Bank müsse für Ausfälle haften und nicht der europäische Steuerzahler. Pressekontakt: mehr...

  • Rheinische Post: Chef der Gesundheitsministerkonferenz kritisiert Gesetzentwurf zur Sterbehilfe Düsseldorf (ots) - Der Chef der Gesundheitsministerkonferenz, Saarlands Gesundheitsminister Andreas Storm (CDU), hat den Gesetzentwurf von Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) zur Sterbehilfe scharf kritisiert. "Der Gesetzentwurf zur Sterbehilfe geht in die falsche Richtung. Er muss gründlich überarbeitet werden", sagte Storm der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Dienstagausgabe). Storm forderte, dass für todkranke Menschen die Palliativ-Medizin stärker in den Blick genommen werden müsse. Sie mehr...

  • LVZ: Drygalla-Affäre: Bundesinnenministerium prüft bei Spitzensportförderung die Einführung einer neuen speziellen Extremismusklausel Leipzig (ots) - Als Folge der Debatte um Rechtsextremismus in Verbindung mit Spitzensportlern will das Bundesinnenministerium, nach einem Bericht der "Leipziger Volkszeitung" (Dienstag-Ausgabe), seine Förderrichtlinien verändern. Im Zusammenhang mit der Mittelzuweisung für die Sport-Spitzenverbände könnte in Zukunft eine explizite Extremismusklausel abgefragt werden. Bei der aktuell laufenden Überarbeitung der Förderkriterien werde diese Möglichkeit ausdrücklich erwogen, wurde der Zeitung vom Bundesinnenministerium bestätigt. Man mehr...

  • 10 Jahre Jahrhundertflut: Elbe-Hochwasserschutz nach wie vor mangelhaft Berlin/Dresden (ots) - Zehn Jahre nach der Hochwasserkatastrophe an Elbe und Donau hat der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) den Umgang mit den Flüssen in Deutschland gerügt. Es gebe zwar Verbesserungen beim Hochwasserschutz wie erste Deichrückverlegungen und den punktuellen Rückbau von Siedlungen in Überschwemmungsgebieten. Dies dürfe jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass es bei einem wiederholten extremen Anstieg des Elbepegels wieder zu milliardenteuren Schäden und zum Verlust von Menschenleben kommen könne, mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht