Lausitzer Rundschau: Und immer wieder England
Der britische Premier, der Euro und die Schuldenkrise
Geschrieben am 03-07-2012 |   
 
 Cottbus (ots) - Das, was der britische Premierminister David  
Cameron am Montag im Unterhaus und am Dienstag vor den Lords in  
Sachen Euro und EU zum Besten gab, mag auf den ersten Blick wenig  
Neues enthalten. Von den englischen Konservativen, dieser skurrilen,  
unnachahmlichen Mischung aus unterkühlter Zurückhaltung und  
grenzenloser Arroganz, war noch nie ein gutes Wort über die Nachbarn  
jenseits des Kanals zu erwarten gewesen. Also begreifen sie die  
Euro-Krise als Chance zum Angriff. Dass Cameron jetzt allerdings ganz 
unverhüllt alle Hebel benutzen will, um seine Zustimmung zu  
notwendigen Reformschritten in der Euro-Zone von einer Rücknahme  
bisheriger Integrationserfolge auf anderen Gebieten abhängig zu  
machen, ist eine neue Form der Kampfansage. Die verbale Kraftmeierei  
entpuppt sich bei näherem Hinsehen dann allerdings als Versuch, die  
eigene Schwäche zu übertünchen. Die Konservativen selbst sind tief  
gespalten in der EU-Frage. Eine starke, wirtschaftsorientierte  
Minderheit will unbedingt in der EU bleiben. Camerons  
Koalitionspartner, die Liberaldemokraten, bestehen ebenfalls darauf,  
nicht am Status Quo zu rütteln. Und da gibt es ja nicht nur England  
im Vereinigten Königreich. Vor allem in Schottland, aber zu Teilen  
auch in Nordirland wird der konservative Amoklauf gegen Europa mit  
Interesse verfolgt. Cameron droht eine Volksabstimmung in Schottland, 
bei der sich eine Mehrheit für die Wiedergewinnung eines Teils der  
nationalen Souveränität entscheiden könnte. Dann würde dieser  
Landesteil sicher eine eigenständige Europapolitik betreiben. Also  
wählt der britische Premier die Flucht nach vorne und blufft. Er  
findet zwar weder in der eigenen Partei, noch in seiner Koalition,  
noch im gesamten Vereinigten Königreich Mehrheiten für seinen  
Europa-Kurs und versucht dennoch, den Eindruck zu erwecken, er könne  
diese Europäische Union gut dafür nutzen, ganz egoistische Ziele der  
britischen Politik voranzutreiben. Das versteht er unter dem Slogan  
"weniger EU" verbunden mit dem Versuch, einer Grundsatzentscheidung  
aus dem Weg zu gehen. Das mag manchem Europaskeptiker auf dem  
Kontinent sehr gut gefallen, und Cameron wird da auf eine Mischung  
von fremdenfeindlichen französischen Nationalisten und  
kapitalismuskritischen deutschen Sozialisten stoßen. Das sind wenig  
versprechende Hilfstruppen. Der Rest von Europa, wie der Kontinent  
zuweilen in London genannt wird, sollte auf die Zumutungen aus  
Großbritannien mit Entschiedenheit reagieren. Wer nicht wirklich  
dabei sein will, darf auch nicht wirklich mitbestimmen. 
 
 
 
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