| | | Geschrieben am 16-06-2012 BERLINER MORGENPOST: Europas unruhige Sommerferien - Leitartikel von Hajo Schumacher
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 Berlin (ots) - Es könnte so ein schöner Montag werden. Die
 deutsche Elf im Viertelfinale, womöglich hat Özil endlich ins Turnier
 gefunden. Die Ferien beginnen, es soll warm werden, einige Schauer
 dazu - egal. Doch die Weltfinanz ist weit entfernt von sommerlicher
 Leichtigkeit. Wählen die Griechen sich an diesem Sonntag ganz
 demokratisch aus dem Euro, könnte dieser Montag ein schwarzer werden.
 Blenden wir knapp vier Jahre zurück. Was inzwischen gern verdrängt
 wird, kann sich durchaus wiederholen. Im September 2008 crashte die
 als unkaputtbar geltende Lehman-Bank. Vier Wochen später gab die
 Kanzlerin der großen Koalition eine Garantie für deutsche
 Sparguthaben ab. Paniknächte. Der damalige Finanzminister Steinbrück
 fragt sich bis heute, auf welcher rechtlichen Grundlage die Regierung
 eigentlich handelte. Es folgten ein gewaltiges Investitionsprogramm
 namens "Solidarpakt", Abwrackprämie und Kurzarbeit. Zwei Worte
 machten die Runde: "Vertrauenskrise" und "Kreditklemme". Und exakt
 diese beiden gekoppelten Phänomene können schon nächste Woche wieder
 die Weltfinanz beherrschen. Der Kreislauf des Geldverleihs droht zum
 Stillstand zu kommen, wenn das kollektive Vertrauen schwindet, dass
 geliehenes Geld eines Tages zurückgezahlt wird. Die Griechen plündern
 ihre Konten, die Spanier lauern auch schon am Geldautomaten. Wenn am
 Montag in aller Frühe die Börse in Tokio öffnet, wird sich zeigen, ob
 die Welt ein Lehman 2 erlebt. Obgleich sich die Banken auf
 Eventualitäten vorbereiten, gilt: Niemand weiß, was passiert und, vor
 allem, wie zu reagieren ist. Selten hat man Finanzexperten und
 Politik-Routiniers so hilflos erlebt. In ehrlichen Momenten gestehen
 selbst schlachterprobte Entscheider, dass die Lage ebenso komplex wie
 widersprüchlich sei. Der Krise ist mit brachialem Sparen nicht
 beizukommen; aber die Milliardenpumpe hilft auch nicht. Wo selbst
 dröhnende Experten nur mehr gefühltes Wissen verbreiten, da wuchern
 Emotionen. Im Haus Europa sieht längst jede Nation zu, wie sie sich
 selbst rettet. Teamspiel findet nicht statt, Brüsseler
 Rettungsszenarien finden keine Mehrheit. Die entscheidende Frage der
 kommenden Tage lautet: Siegt der kühle Kopf, oder erleben wir einen
 Kontinent in anschwellender Hysterie? Lässt sich Griechenland
 wirklich folgenlos aus dem Euro operieren, wie die Kanzlerin offenbar
 hofft? Die gute Nachricht: Wenn alle mit dem Beben rechnen, sind die
 Folgen meist überschaubar. Die schlechte: Gegenseitiges Misstrauen,
 gepaart mit historischen Ressentiments, begünstigt Kettenreaktionen.
 Sicher ist nur: Es wird unruhig die kommenden Wochen. Das Europa am
 Ende der Ferien ist womöglich ein anderes als am letzten Schultag.
 Der große Unterschied zu 2008: Damals regierte eine starke Kanzlerin
 mit einem verlässlichen Team, dem die Mehrheit der Deutschen
 vertraute. Die aktuelle Truppe bekommt nicht mal eine Abstimmung im
 Bundestag zustande. Handlungsfähigkeit im Sturm ist des Kapitäns
 kostbarstes Gut. Die SPD wird ihrer staatsbürgerlichen Pflicht auch
 diesmal nicht entkommen.
 
 
 
 Pressekontakt:
 BERLINER MORGENPOST
 Chef vom Dienst
 Telefon: 030/2591-73650
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