| | | Geschrieben am 07-06-2012 Börsen-Zeitung: Rettungs-Knirps, Kommentar zur Debatte um EU-Hilfen für Spanien und seine Banken, von Detlef Fechtner.
 | 
 
 Frankfurt (ots) - In Euroland sind einmal mehr Marketing-Talente
 gefragt. Denn es geht bei der Debatte um Hilfen für Spanien und seine
 Banken mal wieder vor allem um die Frage, wie man eine Lösung am
 besten verkaufen kann. Die Regierung in Madrid soll etwas tun, was -
 wie die Alltagserfahrung an Regentagen lehrt - nicht einfach ist,
 nämlich erhobenen Hauptes unter einen Schirm zu schlüpfen. Da sich
 Spaniens Regierung bärbeißig weigert, einen Hilfsantrag zu stellen
 und ein Anpassungsprogramm zu akzeptieren, werden in Europas
 Hauptstädten allerhand Gedankenspiele getestet. Könnte man das Geld
 nicht an Spanien geben, ohne dass sich die Staatsschuld erhöht? Würde
 es nicht helfen, wenn man es direkt an den staatlichen
 Bankenrettungsfonds ausreicht? Wäre es denkbar, dass Madrid als
 Gegenleistung lediglich eine Reform der Bankenaufsicht zusagt? Könnte
 es gelingen, Investoren zu überzeugen, dass Spanien eigentlich nicht
 den Rettungsschirm anzapft, sondern allenfalls ein Rettungsschirmchen
 - quasi einen Rettungs-Knirps?
 
 Fast möchte man drüber lachen, dass Eurolands Politiker nichts
 Vordringlicheres zu tun haben, als schönfärberisch zu verschleiern,
 dass Spanien Hilfe von außen gut brauchen könnte. Die Einschätzung,
 Spaniens Bürger würden einen Hilfsantrag als Offenbarungseid der
 Regierung werten und sich darum wünschen, dass sie noch lange
 herumeiert, ist mehr als fragwürdig. Zumal die
 Kommunikationsstrategie in Madrid - abwechselnd Alarmismus und
 Durchhalteparolen - äußerst erklärungsbedürftig ist.
 
 Zwar ist die Sorge nachvollziehbar, dass Investoren ein Land, das
 um Hilfe bittet, misstrauisch beäugen. Aber es ist eine Illusion,
 dass sie erkennbar weniger argwöhnisch sein werden, sollte Spanien
 ein paar prozedurale Erleichterungen aushandeln. Euro-Hilfen sind
 Euro-Hilfen. Wer sie in Anspruch nehmen muss, tut gut daran, Anlegern
 und Wählern nicht vorzugaukeln, er wäre eigentlich in einer viel
 vorteilhafteren Situation als andere Krisenstaaten.
 
 Spanien zeigt, und das nimmt die Öffentlichkeit durchaus wahr,
 einigen Sparwillen und Reformbereitschaft. Spanien hat weniger
 Schulden als andere Euro-Länder. Und Spaniens Probleme sind andere
 als in Portugal oder Zypern. Trotzdem ist es unklug und riskant, wenn
 Spaniens Regierung auf Sonderbehandlung bei der Euro-Rettung pocht.
 Denn eben damit läuft sie Gefahr, dass Wählern und Investoren die
 Debatten um Spanien immer griechischer vorkommen - und die Sorge um
 Griechenland immer spanischer.
 
 (Börsen-Zeitung, 8.6.2012)
 
 
 
 Pressekontakt:
 Börsen-Zeitung
 Redaktion
 
 Telefon: 069--2732-0
 www.boersen-zeitung.de
 
 Kontaktinformationen:
 
 Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
 Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
 
 Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
 Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
 
 Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
 Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
 
 http://www.bankkaufmann.com/topics.html
 
 Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
 
 @-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
 Schulstr. 18
 D-91245 Simmelsdorf
 
 E-Mail: media(at)at-symbol.de
 
 400063
 
 weitere Artikel:
 
 | 
"DER STANDARD"-Kommentar: "Merkel bestimmt Europas Schicksal" von
Alexandra Föderl-Schmid Der Euro kann nur durch eine Fiskalunion und gemeinsame Bonds 
gerettet werden (Ausgabe ET 08.06.2012) 
 
   Wien (ots) - Angela Merkel sollte öfter nachlesen, was ihr Vorbild 
Konrad Adenauer gesagt hat: "Der Weg, der vor uns liegt, wird nicht 
leicht sein. Er erfordert Härte gegen uns selbst, gute Nerven und 
eine Politik, die sich jeder Lage, ungeachtet der Schwierigkeit der 
anstehenden Probleme, elastisch anzupassen vermag", prophezeite der 
deutsche Bundeskanzler bei der ersten Tagung der Europäischen 
Kulturstiftung in Amsterdam am 23. November mehr...
 
Maxion Wheels erhält Recognition of Achievement Award der Ford Motor Company Northville, Michigan (ots/PRNewswire) -NORTHVILLE, Michigan, 7. Juni 2012 /PRNewswire - Maxion Wheels 
(?Maxion" oder ?das Unternehmen") gibt seine Auszeichnung mit dem 
Recognition of Achievement Award 2011 durch die Ford Motor Company 
bekannt. Bei den World Excellence Awards am 1. Juni verlieh Ford 
verschiedene Auszeichnungen für spezifische Beiträge zum Wachstum von 
Ford an 62 Top-Lieferanten weltweit. 
 
Ford wählte zehn Lieferanten für den Recognition of Achievement Award 
aus, der Leistungen im Bereich Kundenzufriedenheit durch bedeutende mehr...
 
Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zu EU/Autoindustrie/Subventionen von Bernhard Fleischmann Regensburg (ots) - Es gibt Momente, in denen jemand auf einen  
Schlag jede Menge Sympathien zerstört. Die europäische Autoindustrie  
tut genau das in diesen Tagen. Sie fordert satte Subventionen,  
gleichzeitig geradezu lächerliche "Erleichterungen" bei dem Ziel, die 
vorgegebene Reduzierung von Kohlendioxid zu erreichen. Und das  
Unglaubliche daran: EU-Kommission und Regierungen spielen dabei auch  
noch mit. Es darf nicht wahr sein, dass die Branche Milliarden  
fordert, weil sie merkt, dass sie auf hohen Überkapazitäten sitzt.  
Das Problem mehr...
 
Neue OZ: Kommentar zu Europa / Finanzen Osnabrück (ots) - Erfolg für alle Parteien 
 
   In Krisenzeiten ist es notwendig, dass alle näher zusammenrücken.  
Das gilt nicht nur für die Staaten der Euro-Zone und der Europäischen 
Union, sondern auch für die Abgeordneten in Deutschland. Daher ist es 
zu begrüßen, dass sich SPD und Grüne mit CDU, CSU und FDP nun endlich 
bei der Börsensteuer geeinigt haben. Der Kompromiss ist ebenso das  
Verdienst der Opposition wie der Liberalen, die lange blockiert  
hatten und sich nun flexibel zeigen. Ihre Bedenken, Nachteile für  
Kleinsparer, Beeinträchtigungen mehr...
 
Europäer rufen Entscheidungsträger dazu auf, der Überfischung ein Ende zu setzen Brüssel (ots/PRNewswire) - Heute ist der Tag des Meeres, 
und OCEAN2012 veranstaltet die Europäischen Fischwochen, während 
denen Europas Bürger EU-weit an öffentlichen Veranstaltungen 
teilnehmen, um auf das Problem der Überfischung aufmerksam zu machen 
und Entscheidungsträger zum Handeln aufzurufen. 
 
Auch wenn sich die Situation langsam verbessert, sind viele 
Fischbestände in der EU nach wie vor von der Überfischung betroffen: 
19 Prozent der untersuchten Bestände befinden sich außerhalb sicherer 
biologischer Grenzen. Dies hat verheerende mehr...
 
 | 
 | 
 | Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
 
 DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
 durchschnittliche Punktzahl: 0
 Stimmen: 0
 
 
 
 |