| | | Geschrieben am 07-06-2012 "DER STANDARD"-Kommentar: "Merkel bestimmt Europas Schicksal" von
Alexandra Föderl-Schmid
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 Der Euro kann nur durch eine Fiskalunion und gemeinsame Bonds
 gerettet werden (Ausgabe ET 08.06.2012)
 
 Wien (ots) - Angela Merkel sollte öfter nachlesen, was ihr Vorbild
 Konrad Adenauer gesagt hat: "Der Weg, der vor uns liegt, wird nicht
 leicht sein. Er erfordert Härte gegen uns selbst, gute Nerven und
 eine Politik, die sich jeder Lage, ungeachtet der Schwierigkeit der
 anstehenden Probleme, elastisch anzupassen vermag", prophezeite der
 deutsche Bundeskanzler bei der ersten Tagung der Europäischen
 Kulturstiftung in Amsterdam am 23. November 1957. Der CDU-Politiker
 sollte recht behalten: Europa steht am Scheideweg, und nur wenn sich
 seine Nachfolgerin Merkel bewegt, können die Union und der Euro
 gerettet werden. Pathetisch ausgedrückt: Von Deutschland hängt das
 Schicksal Europas ab.
 
 Die deutsche Kanzlerin kündigte am Donnerstag in einem
 ARD-Interview an, sie wolle beim EU-Gipfel Ende Juni die politische
 Union mit konkreten Arbeitsplänen vorantreiben. Das ist ein längst
 fälliger Schritt, den ihr Vorgänger Helmut Kohl bei der
 Euroeinführung nicht gesetzt hat. Eine Währungsunion bedingt eine
 Fiskalunion, also mehr gemeinsame Budgetpolitik und stärkere
 Koordinierung der Wirtschaftspolitiken der einzelnen
 Mitgliedsstaaten. Merkel sprach offen die Konsequenzen aus, wozu
 österreichischen Politikern mit Blick auf Boulevardblätter der Mut
 fehlt: "Wir müssen Schritt für Schritt auch Kompetenzen an Europa
 abgeben."
 
 Das reicht aber nicht. Deutschland muss noch zwei weitere Schritte
 gehen: ein Ja zu Eurobonds und zur Bankenunion. Der von EU-Kommissar
 Michel Barnier am Mittwoch präsentierte Vorschlag sieht eine längst
 fällige Umkehr vor: Künftig sollen bei einer Bankenkrise anstelle des
 Steuerzahlers die Eigentümer und Gläubiger zahlen. In Österreich
 wurden die Kommunalkredit 2008, die Kärntner Hypo-Alpe-Adria-Bank
 2009 und heuer die Österreichische Volksbanken AG ganz verstaatlicht
 oder teilweise verstaatlicht. Das Argument war immer das gleiche: Der
 Staat müsse diese Bank retten, weil sie für das Finanzsystem
 insgesamt relevant sei. Werden die Vorschläge der EU-Kommission
 umgesetzt, dann gilt das nicht mehr. Denn die Brüsseler Pläne sehen
 ausdrücklich die Möglichkeit einer geordneten Abwicklung vor.
 
 Von der Regierung in Berlin und insbesondere deutschen
 Geldinstituten gibt es vor allem Widerstand gegen eine europaweite
 Bankenaufsicht und insbesondere den Vorschlag einer gemeinsamen
 Einlagensicherung. Damit würden deutsche, österreichische,
 französische oder italienische Banken gemeinsam für alle Konten
 haften. Der Vorteil wäre: Für Bankkunden in Griechenland oder Spanien
 würde der Anreiz sinken, ihre Konten zu räumen. Der Nachteil: Solide
 Banken müssen für wacklige Geldhäuser in anderen EU-Staaten
 mithaften. Aber: Das Prinzip "Mitgehangen, mitgefangen" greift
 ohnehin bereits. Die deutschen Geldinstitute haben Ausstände von 112
 Milliarden Euro allein in Spanien. Die Krise dort trifft sie jetzt
 schon massiv.
 
 Genauso muss der nächste Schritt nach einer Fiskalunion der zu
 Eurobonds sein: Alle Eurostaaten sollen gemeinsam für ihre Schulden
 haften, also auch Deutschland und Österreich für Griechenland und
 Spanien. Nur so kann der Euro langfristig gesichert werden. Konrad
 Adenauer schrieb über die "Einigung Europas" einen Artikel. Sein
 Fazit: "Die Zeit des Nationalstaates ist vorüber. Wir haben nur
 zwischen Untergang und Einigung zu wählen." Der Beitrag erschien am
 14. April 1955 und ist aktueller denn je.
 
 Rückfragehinweis:
 Der Standard, Tel.: (01) 531 70/445
 
 Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/449/aom
 
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