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Internationale Umwelt- und Entwicklungspolitik in der Krise, McPlanet.com zeigt Alternativen auf

Geschrieben am 20-04-2012

Berlin (ots) - Zum Auftakt des Kongresses McPlanet.com in Berlin
haben WachstumskritikerInnen und internationale UmweltaktivistInnen
ein stärkeres Engagement der UN und der Regierungen beim globalen
Umweltschutz und für globale Gerechtigkeit gefordert. Ökologische
Schutzgüter und soziale Belange dürften ökonomischen Zielstellungen
nicht länger untergeordnet werden. Das Ziel der globalen
Gerechtigkeit müsse Vorrang vor Marktinteressen erhalten, so die
Veranstalter des Kongresses.

Seit der UN-Konferenz zu Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro
1992 hätten sich Umweltkrisen und globale Ungerechtigkeiten weiter
zugespitzt. Das vom UN-Umweltprogramm UNEP für den Rio-plus-20-Gipfel
im Juni 2012 in Rio de Janeiro als Lösung propagierte Konzept der
"Green Economy" sei keine geeignete Gegenstrategie, um der weltweiten
Verschlechterung der ökologischen und sozialen Belange
entgegenzuwirken.

Nnimmo Bassey, Vorsitzender von Friends of the Earth
International: "Während es 1992 in Rio beim Earth Summit noch um
die Lösung globaler Probleme ging, soll es 20 Jahre später beim
Nachfolge-Gipfel darum gehen, wie die natürlichen Ressourcen der Welt
zu Geld gemacht werden können. Die bisher diskutierten Vorstellungen
für eine Green Economy sind nicht mehr als eine grün angestrichene
Variante des jetzigen Wirtschaftssystems. Stattdessen müssen die
Vereinten Nationen und die Regierungen den Unternehmen endlich
soziale und ökologische Regeln vorgeben und Verstöße dagegen
sanktionieren. In Rio muss ehrlich Bilanz gezogen werden, wie es der
Welt 20 Jahre nach dem Erd-Gipfel inzwischen geht. Es muss mehr
soziale und ökologische Nachhaltigkeit durchgesetzt werden, im
Konfliktfall auch gegen marktwirtschaftliche Interessen."

Tim Jackson, britischer Wachstumskritiker und Professor für
Ökonomie an der Universität Surrey, forderte, dass auf dem Gipfel in
Rio der Weg hin zu einer Postwachstumsgesellschaft geebnet werden
müsse. Jackson: "Das unermüdliche Streben nach ökonomischem Wachstum
wird ins Desaster führen. Zum Ende dieses Jahrhunderts werden unsere
Kinder und Enkelkinder mit einer enormen Nahrungsmittel- und
Ressourcenknappheit, mit unerträglichen klimatischen Bedingungen, mit
hunderttausenden Umweltflüchtlingen und mit Kriegen um Wasser und Öl
konfrontiert sein. Wir müssen gemeinsam eine glaubwürdige Vision für
einen Wohlstand entwickeln, der nicht auf materialistische Werte
reduziert ist."

Sunita Narain, indische Umweltaktivistin: "Dem Klimawandel kann
nur mit Konzepten zum Ausbau der erneuerbaren Energien und zum
Energieeinsparen begegnet werden. Dafür sollte weltweit ein maximaler
jährlicher pro-Kopf-Ausstoß von 1,5 Tonnen CO2 festgelegt werden.
Das heißt, dass die Industriestaaten ihren Energieverbrauch drastisch
reduzieren müssen wenn die Länder des globalen Südens die Chance
haben sollen, sich weiter zu entwickeln. Gleichzeitig muss das System
der Einspeisevergütungen für Strom aus regenerativen Quellen
weltweit ausgeweitet werden." Nur so könnten Mitte dieses
Jahrhunderts global 90 Prozent weniger CO2 ausgestoßen werden als
heute.

McPlanet.com 2012 - der internationale Kongress zu
Globalisierungskritik, Umweltbewegung und globaler Gerechtigkeit -
wird organisiert von Attac, Brot für die Welt, dem Bund für Umwelt
und Naturschutz Deutschland (BUND), dem Evangelischen
Entwicklungsdienst, dem Forum Umwelt und Entwicklung, Greenpeace, der
Heinrich-Böll-Stiftung und terre des hommes.

Terminhinweis: Pressegespräch zum Auftakt von McPlanet Datum:
Freitag, 20. April 2012, 15.30 Uhr Ort: Heinrich-Böll-Stiftung
(Schumannstr. 8, 10117 Berlin) Sprache: Englisch u.a. mit
- Tim Jackson (Autor von "Wohlstand ohne Wachstum",
Universität Surrey)
- Mariann Bassey (Friends of the Earth Nigeria)
- Michel Bauwens (Peer to Peer Foundation, Thailand)
- Walter Mendoza (Laya Resource Centre Visakhapatnam,
Indien)
- Camila Moreno (Umweltaktivistin, Heinrich-Böll-Stiftung
Brasilien)

Interviewmöglichkeiten bestehen während des gesamten Kongresses.
Hintergrundinformationen zu den Themen des Kongresses finden Sie
unter www.McPlanet.com/orga/presse-hintergrund



Pressekontakt:
Thomas Gastmann, Kongressbüro McPlanet.com, Tel: 030/95 60 514 - 6,
Mobil: 0151 56958041, presse@mcplanet.com. Mehr Informationen unter
www.McPlanet.com


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