(Registrieren)

Neue OZ: Kommentar zu Bundestag / Antisemitismus / Studie

Geschrieben am 23-01-2012

Osnabrück (ots) - Strategie fehlt

Welcher junge Mensch weiß heute, dass der Industrielle und 1922
von Rechtsextremisten ermordete deutsche Außenminister Walter
Rathenau Jude war? Rathenau war einer der angesehensten Politiker der
Weimarer Republik, und er war ein deutscher Patriot. Jude und
deutscher Patriot, liest sich das seltsam? Für viele Menschen in
diesem Lande tut es das.

Wie wenig die deutsche Gesellschaft bis heute die Juden als die
Ihren begreift, als Teil von sich, belegt der gestern vorgestellte
Antisemitismus-Bericht. Juden haben Deutschland stets mitgestaltet
und bereichert, lange bevor es einen deutschen Nationalstaat
überhaupt gab. Dennoch passen die Attribute jüdisch und deutsch nach
dem Empfinden eines Teils der deutschen Gesellschaft offenbar nicht
zusammen. Immer noch schlummert bei uns ein völkisches, von der
Vorstellung rassischer Unterschiede geprägtes Verständnis von Nation.
Regelmäßig, etwa in antisemitischen Gesängen von Fußballfans, bricht
es hervor.

Seit Jahrzehnten versuchen engagierte Menschen in der
Bundesrepublik der Judenfeindlichkeit entgegenzuwirken. Dennoch
gedeiht sie in unserer Gesellschaft weiter. Deutschland fehlt eine
wirksame Gesamtstrategie gegen Antisemitismus. Wie sehr wir eine
solche brauchen, zeigt auch die Tatsache, dass rechtsterroristische
Mörder über Jahre ihr Unwesen treiben konnten.



Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

374400

weitere Artikel:
  • Schwäbische Zeitung: Die Gefahr kommt von rechts - Kommentar Leutkirch (ots) - Ein Drittel der Linken-Fraktion steht unter Beobachtung des Verfassungsschutzes. Über solch eine Meldung hätte man vor einem halben Jahr vielleicht noch geschmunzelt und sich gefragt, ob der Verfassungsschutz nichts Wichtigeres zu tun hat. Doch seit dem Bekanntwerden der rechtsextremen Terrormorde in Deutschland und den Verstrickungen einiger V-Leute mit der NPD kann eine solche Meldung nur Empörung auslösen. Was um Gottes willen soll denn bei einer Beobachtung linker Abgeordneter, die ohnehin - wie alle anderen mehr...

  • Schwäbische Zeitung: Die Bahn muss jetzt liefern - Kommentar Leutkirch (ots) - Die Bahn macht es ihren Kritikern leicht. Nach dem eindeutigen Volksentscheid vom November 2011 gehörte sie zu den Gewinnern im Dauerstreit um Stuttgart 21. Insbesondere die Grünen taten sich schwer, sich schnell und glaubwürdig in die angekündigte "konstruktiv-kritische" Projektbegleitung einzubringen. Dem harten Kern der zum Teil uneinsichtigen S-21-Gegner ging zudem ein Teil der Argumente aus. Mittlerweile ist die Bahn aber auch bei ihr wohlgesonnenen Kreisen nicht mehr so gut angeschrieben, weil auch Befürworter mehr...

  • Lausitzer Rundschau: Unsinnige Beobachtung Die Linken und der Verfassungsschutz Cottbus (ots) - Man muss die Linkspartei nicht lieben. Und ihre oftmals populistischen Ansagen schon gar nicht. Eine nahezu flächendeckende Beobachtung der Bundesprominenz durch den Verfassungsschutz rechtfertigt das jedoch in keiner Weise. Dass Leute wie Gregor Gysi oder Dietmar Bartsch eine Gefahr für die freiheitlich demokratische Grundordnung darstellen sollen, glauben nicht einmal ihre eingefleischten Gegner von der politischen Konkurrenz. Das zeigen die gestrigen Reaktionen. Wenn es stimmt, dass der Bundesverfassungsschutz jährlich mehr...

  • Lausitzer Rundschau: Weg in die Eskalation Zum Öl-Embargo gegen den Iran Cottbus (ots) - Öl-Embargos sind in der internationalen Politik so beliebt wie Strickpullis von Tante Helga: Eigentlich will sie keiner, aber wenn es gar nicht mehr anders geht, kramt man sie doch hervor. Dass sie ein zweischneidiges Schwert sind, sieht man schon allein daran, wie sich einzelne Länder wanden, als es um die Zustimmung zum Embargo ging. Italien, Spanien - bis zuletzt Griechenland: Die richtige Begeisterung für diese Maßnahme wollte nicht aufkommen. Zu groß waren die Befürchtungen, der eigenen Wirtschaft damit mehr zu mehr...

  • Rheinische Post: SPD erwägt eigenes Integrationsministerium auf Bundesebene Düsseldorf (ots) - Für den Fall einer Regierungsübernahme 2013 erwägt die SPD, ein eigenes Integrationsministerium zu bilden. "Das kann sinnvoll sein, Integrationspolitik ist aber ein Querschnittsthema", sagte SPD-Vize-Chefin Aydan Özoguz der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Dienstagausgabe). Deshalb berate die SPD, wie man das Thema Integration besser und stärker ins Regierungshandeln einbringen könne. Özoguz betonte: "Integrationspolitik darf sich keinesfalls darauf beschränken, problematische türkische und arabische mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht