| | | Geschrieben am 13-11-2011 Westdeutsche Zeitung: Korrigierte Fassung!!
Die rechtsextremen Terroristen blieben sehr lange unbehelligt - 
Heikle Fragen an den Verfassungsschutz
Ein Kommentar von Martin Vogler
 | 
 
 Düsseldorf (ots) - Sind deutsche Ermittlungsbehörden, und vor
 allem der Verfassungsschutz, auf dem rechten Auge blind? Leider muss
 man das fragen, nachdem immer mehr unfassbare Details bekannt werden.
 Noch ist vieles Spekulation, aber: Bislang isoliert betrachtete
 brutale Taten wie Döner-Morde, Attentate in Düsseldorf und Köln, oder
 der Tod einer Polizistin in Heilbronn stehen wahrscheinlich im
 Zusammenhang. Ein rechtsradikales Netzwerk - dessen Dimension
 unbekannt ist - hat, von einer wirren Ideologie getrieben, mehr als
 zehn Menschen getötet, viele verletzt und Schäden verursacht. Und das
 seit den 90er Jahren.
 
 Noch diskutieren Experten, ob der Vergleich einer Braunen Armee
 Fraktion mit der frühen linksradikalen RAF legitim ist, weil bei den
 rechten Tätern der Bekenner-Wille fehle. Doch das ist eine
 überflüssige und haarspalterische Debatte. Das, was geschehen ist,
 ist Terrorismus von rechts. Schönreden gilt nicht.
 
 Vor allem die Ermittlungsbehörden sind naturgemäß nicht glücklich
 darüber, wenn sich zeigt, dass sie es mit organisiertem
 Rechtsterrorismus zu tun haben. Denn wenn Einzeltäter unentdeckt
 bleiben, ist das entschuldbarer als bei einer durchstrukturierten
 Gruppe. Und wenn die Ermittler sogar länger als ein Jahrzehnt
 angeblich nichts bemerken, werden die Fragen sehr ungemütlich: War
 man so sehr mit der linken und der islamistischen Gefahr beschäftigt,
 dass man die Neo-Nazis aus dem Blick verlor? Warum hat man nichts
 mitbekommen, obwohl die rechte Szene angeblich so stark vom
 Verfassungsschutz unterwandert ist? Sogar der Verdacht des bewussten
 Wegschauens, etwa weil man die Haupttäter als Informanten gewinnen
 wollte, beziehungsweise sie sogar engagiert und mit einer neuen
 Identität ausgestattet hat, steht im Raum. Unfassbare Vorstellungen -
 der Verfassungsschutz wird sehr viel erklären müssen.
 
 Hoffentlich geschieht das so rasch und so offen wie möglich. Und
 hoffentlich tut die Politik alles, um diesen Dienst künftig optimal
 zu kontrollieren.
 
 Nur bedingt hilfreich ist in der jetzigen Situation der erneute
 Ruf nach einem Verbot der NPD. Solche Entscheidungen sollte man nicht
 spontan und emotional aufgewühlt treffen. Die Gefahr, durch ein
 NPD-Verbot Mitläufer zu radikalisieren, ist zu groß.
 
 
 
 Pressekontakt:
 Westdeutsche Zeitung
 Nachrichtenredaktion
 Telefon: 0211/ 8382-2370
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