Einkauf ist in der globalen Wettbewerbsarena der zentrale Hebel zur Wertsteigerung / Studie von Oliver Wyman und VDMA zur Agrartechnik
Geschrieben am 10-11-2011 |   
 
 München (ots) -  
 
   - Weltmarkt für Agrartechnik wächst weiter und Umsätze der  
     Branchenunternehmen steigen 
   - Ein reifer Einkauf realisiert signifikant höhere Einsparungen  
     und schafft mehr Profitabilität 
   - Einkaufsorganisationen haben Optimierungspotenzial in den  
     Dimensionen Personal, Prozesse sowie Systeme und Tools 
   - Best Cost Country Sourcing ist ein strategisches Muss 
 
   Westeuropäische Hersteller von Agrartechnik haben im Einkauf noch  
Luft nach oben. Gemessen an anderen Industrien schneiden ihre  
Einkaufsabteilungen in puncto Leistungsfähigkeit schlechter ab, etwa  
bei der Qualifizierung des Einkaufspersonals, bei Prozessen sowie bei 
Einsatz und Anwendung von Systemen, Tools und Methoden. Durch eine  
nachhaltige Optimierung ihres Einkaufs auf Best-Practice-Niveau  
können Produzenten von Landtechnik ihre Kostenposition innerhalb von  
drei Jahren um rund 440 Millionen Euro verbessern. Zugleich schaffen  
sie sich so eine gute Ausgangsposition, um sich in den  
wachstumsträchtigen Schwellenländern wettbewerbsfähiger aufzustellen  
und sich in traditionellen Märkten gegen den aufstrebenden Wettbewerb 
aus China oder Indien zu behaupten. Nicht zuletzt sind  
leistungsfähigere Einkaufsorganisationen Voraussetzung dafür, die  
ambitionierten Ziele beim strategisch wichtigen Best Cost Country  
Sourcing zu erreichen. Dies zeigen die Ergebnisse des aktuellen  
Purchasing Best Practice Benchmarking Reports zur Agrartechnik von  
Oliver Wyman und VDMA. 
 
   Nach einem vergleichsweise glimpflichen Einbruch im Krisenjahr  
2009 ist die globale Agrartechnikindustrie zu alter Wachstumsstärke  
zurückgekehrt. Schätzungen des VDMA zufolge belief sich das weltweite 
Produktions- und Marktvolumen 2010 auf rund 65 Milliarden Euro und  
lag damit nur knapp unter den 68,5 Milliarden des Vorkrisenjahres  
2008. Für 2011 wird ein Anstieg auf 71,7 Milliarden Euro erwartet.  
Dies entspricht Steigerungsraten von jährlich knapp zehn Prozent.  
Insbesondere die aufstrebenden Regionen wie China, Indien,  
Lateinamerika, Osteuropa oder die Türkei bestechen mit kräftigen  
Zuwachsraten. Dieser Trend hält an. Haupttreiber sind hohe  
Rohstoffpreise, bedingt durch eine weiter wachsende Weltbevölkerung  
und limitierte Anbauflächen. Zugleich besteht gerade in den  
Schwellenländern hohes Automatisierungspotenzial, was zu einer  
umfassenden Erneuerung des Landmaschinen- und Traktorenbestands  
führt. Auch erleichtert die Entwicklung des Bankwesens dort die  
Finanzierung entsprechender Gerätschaften. "Der Markt für  
Agrartechnik zeigt, dass er wesentlich robuster und stabiler ist als  
andere B2B-Märkte", erklärt Dr. Bernd Scherer, Geschäftsführer  
VDMA-Landtechnik. "Dies sichert auch in den kommenden Jahren solides  
Wachstum." 
 
   Hohes Optimierungspotenzial 
 
   Mit Wachstumsdynamik allein aber bleiben westeuropäische  
Hersteller von Agrartechnik nicht in der Erfolgsspur. Notwendig für  
die nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit in den angestammten Märkten  
Europa und USA sowie für die Markterschließung in den  
Schwellenländern sind weitere Werthebel wie Vertriebseffizienz,  
Ausbau von After-Sales-Services und innovative Dienstleistungen, aber 
auch Produktionsoptimierung und Kostensenkung sowie Aufbau adäquater  
Wertschöpfungsstrukturen für die neuen Märkte und gezielte  
Partnerschaften mit starken lokalen Playern. 
 
   Der zentrale Werthebel ist allerdings der Einkauf. Gerade in Bezug 
auf ihre Einkaufsorganisationen haben die westeuropäischen Hersteller 
von Agrartechnik mit einem durchschnittlichen Materialkostenanteil  
von knapp 60 Prozent noch große Potenziale, die es zu nutzen gilt. So 
wurden laut Studie von Oliver Wyman und VDMA in den vergangenen 36  
Monaten im Durchschnitt lediglich 55 Prozent des gesamten  
Einkaufsvolumens durch regelmäßige Optimierungsprojekte adressiert.  
Zum Vergleich: Bei den Automobilherstellern waren es 96 Prozent, im  
Maschinen- und Anlagenbau 82 Prozent. Schlechter schnitten mit 43  
Prozent des adressierten Einkaufsvolumens nur die  
Baumaschinenhersteller ab. Mit den durchgeführten  
Verbesserungsmaßnahmen erzielten Westeuropas Hersteller von  
Agrartechnik in den letzten 36 Monaten im Durchschnitt Einsparungen  
von nur 4,5 Prozent und finden sich damit im unteren Drittel des  
Oliver Wyman-Benchmarkings wieder. "Will die Agrartechnikindustrie in 
Westeuropa im Einkauf zu den Top-Performern aufschließen, müssen die  
Unternehmen jetzt ihre Hausaufgaben machen", betont Dr. Christian  
Heiss, Partner bei Oliver Wyman. "Es lohnt sich. Wenn sie ihre  
Einkaufsorganisationen nachhaltig optimieren, können sie ihre  
Kostenposition in den nächsten drei Jahren um zirka 440 Millionen  
Euro verbessern. Das entspricht immerhin einer Verbesserung der  
Umsatzrendite von rund zwei Prozent." 
 
   Transparenz entscheidet 
 
   Insgesamt können die Einkaufsabteilungen der westeuropäischen  
Hersteller von Agrartechnik noch von anderen Branchen lernen. Vor  
allem bei der Mitarbeiterqualifikation, bei Prozessen sowie bei  
Einsatz und Nutzung von modernen Systemen, Tools und Methoden haben  
sie Optimierungspotenzial. Um Beschaffungskosten erfolgreich zu  
senken, brauchen die Einkäufer in den Unternehmen Transparenz über  
Marktpreise und Lieferantenangebote. Dies erfordert entsprechende  
IT-Systeme, die auf Knopfdruck die Daten für fundierte Analysen  
liefern - und das Einkaufspersonal muss die dafür nötigen Tools und  
Methoden beherrschen. Größte Schwachstelle bei den Prozessen ist die  
Strukturierung des Ausschreibungsprozesses zur Vergabe von Aufträgen, 
sprich: die Gestaltung und Auswertung von Preis- und  
Leistungsanfragen bei bestehenden oder potenziellen Lieferanten. Dort 
zeigen die meisten anderen Branchen bereits einen höheren Reifegrad  
und ein höheres Maß an Professionalisierung. 
 
   Die nachhaltige Optimierung dieser Bereiche spielt nicht zuletzt  
beim strategisch zunehmend wichtigen Best Cost Country Sourcing eine  
entscheidende Rolle. Dies bedeutet, im Zuge einer Total-Cost-Analyse  
sämtliche Faktoren auf den Prüfstand zu stellen, die für oder gegen  
einen Beschaffungsmarkt sprechen. Dazu gehören unter anderem  
Produktpreise, Qualität, Koordinationsaufwand, länderspezifische  
Risiken und Innovationskosten. Voraussetzung ist auch hier, dass das  
Einkaufspersonal in der Lage ist, die erforderlichen Tools  
anzuwenden. Darüber hinaus muss es die Kultur der jeweiligen  
Zielländer ausreichend kennen, um lang anhaltende und erfolgreiche  
Lieferantenbeziehungen aufbauen zu können. 
 
   Ehrgeizige Pläne 
 
   Dass Best Cost Country Sourcing ein wesentlicher Hebel ist, haben  
Westeuropas Produzenten von Agrartechnik erkannt. Die Studie von  
Oliver Wyman und VDMA belegt, dass sie bis 2015 den Anteil der  
Best-Cost-Country-Beschaffung von heute 16 auf dann 25 Prozent  
erhöhen wollen - ein sehr ambitioniertes Ziel. Zum einen sind die  
Modellzyklen bei Agrartechnik deutlich länger als in anderen  
Industrien, zum anderen sind die Stückzahlen niedriger. Umso  
schwieriger ist die Umstellung auf neue Lieferanten während eines  
laufenden Serienprogramms. Bislang setzen nur wenige Unternehmen der  
Agrartechnik standardisierte Methoden zur Auswahl von  
gesamtkostenoptimalen Beschaffungsregionen ein. Dies muss sich  
ändern, soll das gesteckte Ziel erreicht werden. Zudem wächst in den  
nächsten Jahren durch den steigenden Anteil der Beschaffung in neuen  
und oft weiter entfernten Regionen die Bedeutung des  
Lieferanten-Risikomanagements. 
 
   Wettbewerbsfähigkeit stärken 
 
   Wollen die westeuropäischen Hersteller von Agrartechnik ihre  
Spitzenposition im internationalen Wettbewerb dauerhaft behaupten,  
führt an einer nachhaltigen Verbesserung ihrer Einkaufsabteilungen  
kein Weg vorbei. Denn dies ist die Voraussetzung, um sich mit  
wettbewerbsfähigen Produkten und Preisen den Zugang zu den  
aufstrebenden Schwellenländern zu verschaffen und am dortigen  
rasanten Marktwachstum zu partizipieren. Auch können Hersteller damit 
verhindern, dass die Materialkosten im Zuge der elektronischen  
Revolution in der Agrartechnik aus dem Ruder laufen. Darüber hinaus  
ist die Einkaufsoptimierung die Basis, um sich auch weiterhin  
erfolgreich in den angestammten Triade-Märkten behaupten zu können.  
"Die Top-Performer machen es vor", so Dr. Romed Kelp, Partner bei  
Oliver Wyman. "Nur mit einer optimalen Kostenstruktur sind die  
Herausforderungen der nächsten Jahre zu meistern. Die Eroberung  
neuer, durchweg preissensitiver Märkte und die nachhaltige  
Absicherung der Heimatmärkte gegen aufstrebenden Wettbewerb erfordern 
vollen finanziellen Handlungsspielraum." 
 
   ÜBER OLIVER WYMAN 
 
   Oliver Wyman ist eine international führende Managementberatung  
mit weltweit 3.000 Mitarbeitern in mehr als 50 Büros. Weitere  
Informationen finden Sie unter www.oliverwyman.com/de. 
 
 
 
Pressekontakt: 
Andrea Steverding 
Manager Corporate Communications 
Oliver Wyman 
Marstallstraße 11 
80539 München 
Tel.: 089 939 49 763 
andrea.steverding@oliverwyman.com
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