Die Ärzteschaft trauert um Professor Jörg-Dietrich Hoppe
Geschrieben am 08-11-2011 |   
 
 Berlin (ots) - Der langjährige Präsident der Bundesärztekammer  
(BÄK), des Deutschen Ärztetages und der Ärztekammer Nordrhein, Prof.  
Dr. Jörg-Dietrich Hoppe, ist am 07.11.2011 im Alter von 71 Jahren  
verstorben. "Mit großer Bestürzung hat die Bundesärztekammer vom Tod  
Jörg-Dietrich Hoppes erfahren", sagte ihr Präsident, Dr. Frank Ulrich 
Montgomery, der Hoppe Anfang Juni auf dem 114. Deutschen Ärztetag in  
Kiel in dessen Amt gefolgt war. 
 
   "Mit Jörg-Dietrich Hoppe verliert die deutsche Ärzteschaft viel zu 
früh nicht nur einen ihrer großen Präsidenten und einen  
leidenschaftlichen Kämpfer für den freiheitlichen Arztberuf, sondern  
auch einen ganz außergewöhnlichen Menschen", sagte Montgomery. "In  
einem politischen Umfeld, in dem täglich um Geld, Macht und  
Interessen gerungen wird, ist er Arzt geblieben und hat sich seine  
Menschlichkeit bewahrt. Er ist mit Intelligenz und Witz, mit  
Nachdruck und Leidenschaft täglich für die Belange von Ärzten und  
Patienten eingetreten. Es ging ihm nie um Macht, immer nur um  
Medizin. Deshalb war er ein glaubwürdiger Vertreter der deutschen  
Ärzteschaft." 
 
   "Jörg Hoppe war in schwierigen Zeiten die Integrationsfigur der  
deutschen Ärzteschaft. Er wurde geschätzt für seine Aufrichtigkeit,  
seinen Anstand und seine Charakterstärke. Er war intelligent,  
humorvoll, warmherzig, stets bescheiden und doch unnachgiebig in der  
Sache." 
 
   Über viele Jahre hat Jörg-Dietrich Hoppe die Politik und das  
Ansehen der deutschen Ärzteschaft maßgeblich geprägt. Immer wieder  
hat er dabei die drängenden Probleme der Zeit angesprochen, auch wenn 
sie unpopulär waren. Gegen alle politischen Widerstände hat er  
gesellschaftliche Diskussionen angestoßen wie zuletzt die Debatte um  
Rationierung und Priorisierung in der Medizin. 
 
   Er hat vor der Kommerzialisierung der Medizin ebenso gewarnt wie  
vor der staatlichen Überreglementierung der Freiberuflichkeit des  
Arztberufes. 
 
   Besonders am Herzen lag Jörg Hoppe die Ethik in der Medizin. Dabei 
hat er die Ansichten der Ärzteschaft zu Themen wie der ärztlichen  
Sterbehilfe und der Präimplantationsdiagnostik stets mit großer  
Kenntnis und stets mit viel Bedacht vertreten und auf diese Weise  
dafür gesorgt, dass die Bundesärztekammer heute als ethische Instanz  
gesehen wird. 
 
   Jörg-Dietrich Hoppe wurde am 24. Oktober 1940 in Thorn an der  
Weichsel geboren. Von 1960 bis 1965 studierte er Medizin an der  
Universität zu Köln, promovierte 1966 und arbeitete danach jeweils  
zwei Jahre als Medizinalassistent und als Assistenzarzt in der  
Inneren Medizin. 1975 absolvierte er die Weiterbildung in den  
Fachgebieten Pathologie und Allgemeinmedizin. Bis 1977 arbeitete er  
als Oberarzt am Institut für Pathologie des Städtischen Krankenhauses 
Solingen, bevor er an das Krankenhaus Düren GmbH wechselte, wo er bis 
1982 als Oberarzt und zwischen 1982 und 2006 als Chefarzt des  
Instituts für Pathologie tätig war. Auch nach seiner Pensionierung  
2006 arbeitete er in der Pathologie des Krankenhauses Düren mit  
Freude als niedergelassener Pathologe. 
 
   Als Jörg Hoppe 1970 und 1971 im Streit um eine Vergütung der  
Bereitschaftsdienste den ersten Streik des Marburger Bundes  
mitorganisierte, den berühmten "Bleistiftstreik", entdeckte er seine  
Leidenschaft für die ärztliche Berufspolitik, die ihn sein gesamtes  
Leben nicht wieder losließ. 1975 wurde er Mitglied des Vorstands der  
Bundesärztekammer und zweiter Vorsitzender des Marburger Bundes, von  
1979 bis 1989 stand er dem Verband als erster Vorsitzender vor. 1991  
wurde er zum Vizepräsidenten der Bundesärztekammer und des Deutschen  
Ärztetages gewählt, 1993 zum Präsidenten der Ärztekammer Nordrhein.  
1999 schließlich folgte er Prof. Dr. Karsten Vilmar im Amt des  
Präsidenten der Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages. 
 
   Zwölf Jahre lang, bis zum 2. Juli diesen Jahres, führte er die  
Geschicke der deutschen Ärzteschaft. "Der Arztberuf war seine große  
Passion", sagte Montgomery. "Auch wenn er in seiner zweiten großen  
Leidenschaft, der Musik, sehr erfolgreich gewesen wäre, so hat Jörg  
Hoppe doch nie Zweifel daran gelassen, dass der Beruf des Arztes der  
schönste Beruf ist, den es gibt. Aus dieser Leidenschaft zum  
Arztberuf heraus hat er gegen die Misstrauenskultur im  
Gesundheitswesen und für das vertrauensvolle, individuelle  
Patienten-Arzt-Verhältnis gekämpft. Das System sollte für die  
Menschen da sein, und nicht umgekehrt. Mit Jörg Hoppe geht ein guter  
Mensch, ein großartiger Arzt und ein echter Anwalt der Patienten von  
uns. Die deutsche Ärzteschaft trauert um einen großen Kollegen." 
 
 
 
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Pressestelle der deutschen Ärzteschaft 
Herbert-Lewin-Platz 1 
10623 Berlin 
 
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