Grenzen des Wachstums - Ein Symposium über Wege aus der Wachstumsfalle (mit Bild)
Geschrieben am 02-11-2011 |   
 
 Hamburg (ots) - 
 
   Auf den 8. Hamburger Gesprächen für Naturschutz der Michael Otto  
Stiftung diskutierten Experten darüber, wie Wachstum gestaltet werden 
muss, um die Zukunftsfähigkeit unseres Planeten zu gewährleisten 
 
   Dr. Michael Otto eröffnete die diesjährigen Hamburger Gespräche  
mit dem Titel "Grenzen des Wachstums - Ein Symposium über Wege aus  
der Wachstumsfalle" mit der zentralen Schlussfolgerung aus dem  
gleichnamigen Buch von 1972. 
 
   Schon damals stellten die Autoren fest, dass, wenn das Wachstum -  
wirtschaftlich wie demographisch - anhalte, die Belastbarkeit des  
Planeten im Laufe der nächsten 100 Jahre erreicht würde. Damit  
stellte er eine These in den Raum, die zwar vielfach diskutiert  
wurde, deren Dringlichkeit aber bis heute zu keinem nennenswerten  
gesellschaftlichen Umdenken geführt hat. Im Gegenteil. Nie war der  
Ressourcenverbrauch größer. Die Folgen sind bei weitem nicht nur  
ökologisch, denn schon heute beobachten wir, dass soziale Unruhen  
rund um den Globus zunehmen. Und viel Zeit bleibt nicht mehr vom  
Wissen zum Handeln: bliebe die heutige Art der Ressourcennutzung  
unverändert, würden im Jahr 2020 etwa 50% mehr Ressourcen benötigt  
als heute. Ressourcen, die nicht zur Verfügung stehen. 
 
   Ziel der heutigen Veranstaltung, an der rund 150 einflussreiche  
Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Naturschutzorganisationen und  
Wissenschaft teilnahmen, war es, mögliche Wege aus dieser  
Wachstumsfalle zu diskutieren. Renommierte Referenten präsentierten  
verschiedene Ansätze - und stellten dabei auch den gesellschaftlichen 
Mehrwert von zügellosem Wachstum in Frage. 
 
   So zeigte Prof. Meinhard Miegel, wo wir 40 Jahre nach dem  
wegweisenden Club of Rome-Bericht stehen und prangert an, das Streben 
nach Wirtschaftswachstum habe "einen verzehrenden Brand angefacht,  
dem immer mehr zum Opfer fällt: Menschen, Tiere und Pflanzen;  
Landschaften, Städte und Kulturen." Daniela Kolbe, MdB und  
Vorsitzende der Enquete-Kommission "Wachstum, Wohlstand und  
Lebensqualität" des Deutschen Bundestages betonte, dass das BIP aus  
verschiedenen Gründen nicht geeignet ist, als Wohlstandsindikator den 
Entwicklungsstand einer Gesellschaft abzubilden. Sie beschrieb, wie  
die Enquetekommission versucht,  einen, umfassenden Wohlfahrts- und  
Fortschrittsindikator zu entwickeln, der Dimensionen wie Gesundheit,  
Verteilung, Bildung und Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen  
abbildet. Maßgelblich sei auch, diesen politisch und öffentlich  
wirksam zu machen. Prof. Michael Braungart, Leiter der EPEA  
Internationale Umweltforschung GmbH, stellte mit dem von ihm  
mitentwickelten Cradle to Cradle®-Konzept eine Lösung vor, wie die  
Ressourcenproduktivität deutlich erhöht werden kann. Für apl. Prof.  
Niko Paech von der Universität Oldenburg sind Versuche, "ein 'grünes' 
Wachstum mittels ökologischer Effizienz oder Konsistenz zu  
ermöglichen, gescheitert." Paech plädierte als "einzig verbleibende  
Alternative" für eine Postwachstumsökonomie, in deren Zentrum ein  
reduziertes Konsumniveau steht. Der Glücksökonom Prof. Karlheinz  
Ruckriegel erklärte ergänzend, dass die Steigerung der Lebensqualität 
nicht an wachsenden Wohlstand gekoppelt sei: "Mehr Einkommen macht  
uns nicht glücklicher. Nicht das Materielle, sondern Lebensqualität  
und Wohlbefinden sind entscheidend." 
 
   Das Grußwort zum Beginn der Veranstaltung sprach Jutta Blankau,  
Senatorin der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt der Freien und  
Hansestadt Hamburg. Die abschließende Podiumsdiskussion, moderiert  
von der Wirtschaftsjournalistin Dr. Ursula Weidenfeld, erfolgte unter 
engagierter Einbeziehung des Plenums. Letztendlich herrschte  
unbestrittene Einigkeit darüber, dass ein mehr als dringlicher  
Handlungsbedarf besteht. Primäre Aufgabe sei es, allen beteiligten  
Akteuren, sowohl aus Politik und Wirtschaft als auch den Konsumenten  
selbst, den Ernst der Lage noch deutlicher zu machen und sie  
anzuregen, dem Wachstum im Rahmen ihrer jeweiligen Möglichkeiten  
Grenzen zu setzen. 
 
   Weitere Informationen finden Sie unter  
www.michaelottostiftung.de/presse 
 
 
 
Pressekontakt: 
Michael Otto Stiftung für Umweltschutz, Christiane Fleischer,  
Tel. 0171 - 551 54 73, 
christiane.fleischer@ottogroup.com 
Agentur Ziegfeld Enterprise, Claudia Heidenreich,  
Tel. 0176 - 702 784 52,   
claudia.heidenreich@ziegfeld-enterprise.de
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