(Registrieren)

Deutsche Eierwirtschaft fordert Moratorium für Kleingruppenhaltung: "Vor der Entscheidung wissenschaftliche Erkenntnisse abwarten!"

Geschrieben am 25-10-2011

Berlin (ots) - In der Auseinandersetzung um die Zukunft der
Kleingruppenhaltung von Legehennen fordert der Bundesverband
Deutsches Ei (BDE) gemeinsam mit dem Zentralverband der Deutschen
Geflügelwirtschaft (ZDG) als Dachorganisation ein Moratorium, um
gesicherte wissenschaftliche Erkenntnisse in eine bundeseinheitliche
Lösung einfließen zu lassen. "Das Thema Kleingruppenhaltung ist
schlicht noch nicht entscheidungsreif", warnt Dr. Bernd Diekmann,
Vize-Präsident des ZDG und Vorsitzender des BDE, im Vorfeld der
Agrarministerkonferenz in Suhl vor übereilten, politisch motivierten
Entscheidungen.

Dass der Bundesrat sich in seiner Sitzung vom 23. September nicht
auf eine gemeinsame Position zum Verordnungsentwurf von
Bundesministerin Aigner habe verständigen können, verdeutliche den
bestehenden Klärungsbedarf. Diese inhaltliche Lücke will die deutsche
Eierwirtschaft durch fachliche Bewertung und wissenschaftliche
Expertisen ausfüllen: Unter Federführung des Instituts für Tierschutz
und Tierhaltung des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) läuft aktuell
ein umfassendes Forschungsvorhaben zur "Weiterentwicklung der
Kleingruppenhaltung für Legehennen". Bis diese Ergebnisse vorliegen
und ausgewertet sind, soll für die Kleingruppenhaltung ein
bundesweites Moratorium gelten, fordern ZDG und BDE: "Es wäre in
höchstem Maße falsch und fahrlässig, Ergebnisse einer von der
Bundesregierung initiierten wissenschaftlichen Untersuchung ohne
triftigen Grund zu vernachlässigen", so Diekmann. Zumal es aus rein
wissenschaftlicher Perspektive keinen Grund gebe, von der
Kleingruppenhaltung abzurücken: "Internationale
Forschungserkenntnisse zu vergleichbaren Haltungsformen sprechen
eindeutig für die Beibehaltung der Kleingruppenhaltung", zitiert
Diekmann aktuelle Studien.

Gemeinsam appellieren ZDG und BDE an die Landesminister sowie an
Bundesministerin Aigner, eine Moratoriumslösung als fairen Kompromiss
für alle Beteiligten verbindlich in der Verordnung zu verankern. "Ein
Moratorium ist der richtige Weg und dient in der Sache einer
abgesicherten Entscheidungsfindung", betont Diekmann das Bedürfnis
der deutschen Legehennenhalter nach verlässlichen rechtlichen und
politischen Rahmenbedingungen. In diesem Zusammenhang verweisen beide
Verbände auf die unsichere Rechtslage auf EU-Ebene und die dadurch
entstandenen Wettbewerbsnachteile: "Die deutsche Eierwirtschaft hat
schon 2009 als Vorreiter die konventionelle Käfighaltung abgeschafft
- und muss jetzt mit ansehen, wie zahlreiche andere Staaten das
EU-weite Verbot kalt lächelnd aussitzen", empört sich Diekmann.

Die Kleingruppenhaltung war in Deutschland erst vor rund fünf
Jahren auf Entscheidung des Bundesrates eingeführt worden: Dieser
bezeichnete in seinem Beschluss vom 7. April 2006 die
Kleingruppenhaltung explizit als "weitere artgerechte Haltungsform"
neben der Boden- und Freilandhaltung. Die Tiergerechtheit der
Kleingruppenhaltung hat auch das Bundesverfassungsgericht nie in
Abrede gestellt: Der Beschluss vom 12. Oktober 2010, in dem die
Regelungen zur Kleingruppenhaltung von Legehennen und die hierzu
erlassenen Übergangsvorschriften in der
Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung für verfassungswidrig erklärt
werden, bezieht sich lediglich auf einen Verfahrensfehler.



Pressekontakt:
ZDG Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft e.V.
Christiane Riewerts
Claire-Waldoff-Str. 7
10117 Berlin
Tel. 030 288831-40
Fax 030 288831-50
E-Mail: c.riewerts@zdg-online.de
Internet: www.zdg-online.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

359630

weitere Artikel:
  • Stuttgart 21: Wirtschaftsprüfer beziffern Ausstiegskosten auf 1,5 Milliarden Euro (mit Bild) Stuttgart (ots) - Zwei unabhängige Wirtschaftsprüfungsgesellschaften haben die Ausstiegskosten für Stuttgart 21 auf mindestens 1,5 Milliarden Euro beziffert. So stellten sowohl die Märkische Revision GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft wie auch die PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft in ihrer Expertise einstimmig fest, dass im Falle eines Projektabbruchs Ausstiegskosten in Höhe von 1,522 Milliarden Euro fällig werden. Damit steht die exakte Kalkulation der zwei führenden Wirtschafsprüfer gegen die Behauptung mehr...

  • Erstes Deutsch-Bengalisches Wirtschaftsforum in Berlin (mit Bild) Hamburg (ots) - Bangladesch boomt - die Deutsch-Bengalischen Handelsbeziehungen auch. Sheikh Hasina, Premierministerin der Republik Bangladesch, sprach am 24. Oktober beim Wirtschaftstreffen der Deutsch-Bengalischen Handelskammer (BGCCI) in Berlin über Potenziale des Wachstumsmarktes Bangladesch und entwicklungspolitische Ziele. In der globalisierten Wirtschaft ist Bangladesch ein wichtiger Partner für Deutsche Unternehmen. Gestern diskutierten beim ersten Deutsch-Bengalischen Wirtschaftsforum in Berlin politische Vertreter, mehr...

  • Studie: Private Krankenversicherer wollen die Leistungsbearbeitung deutlich stärker automatisieren Hamburg (ots) - Die Leistungsbearbeitung in der privaten Krankenversicherung (PKV) soll besser und effizienter werden. So wollen die Unternehmen beispielsweise einfache Leistungsfälle vom Rechnungseingang über die Prüfung bis hin zur Erstellung der Leistungsabrechnung künftig vollständig automatisiert und damit wesentlich schneller abwickeln. Diese sogenannte Dunkelverarbeitung wird erst von 20 Prozent der privaten Krankenversicherer eingesetzt, alle anderen befinden sich hier jedoch derzeit in der Planungs- beziehungsweise Umsetzungsphase. mehr...

  • Der Worldwide NET Cancer Awareness Day vereint am 10. November 2011 Menschen aus aller Welt New York (ots/PRNewswire) - - Globale Kampagne für mehr Bewusstsein für Krebs im zweiten Jahr Der zweite Worldwide NET Cancer Awareness Day (WNCAD) am 10. November 2011 wird weltweit begangen. Den ganzen Tag werden NET-Veranstaltungen und Experten auf http://www.netcancerday.org gezeigt, jeweils an die Zeitzone angepasst, von Australien über Europa nach Nordamerika. Auf Facebook ( https://www.facebook.com/netcancerday) gibt es eine Seite der Kampagne, auf der "Gefällt mir" angeklickt mehr...

  • Konjunktureinbruch: Jeder zweite Deutsche befürwortet Leitzinssenkung Hamburg (ots) - 48 Prozent der Deutschen würden befürworten, wenn die Europäische Zentralbank den Leitzins senkt, um die Konjunktur zu stützen. Klar dagegen sind knapp 27 Prozent der Bundesbürger. Das verbleibende Viertel ist unentschieden. Entschiedener sind die Deutschen dagegen bei der Aussicht auf niedrigere Steuern. Dass es in nächster Zeit eine von der Bundesregierung angekündigte Steuersenkung geben wird, damit rechnet die große Mehrheit der Bevölkerung aufgrund des momentanen Wachstumseinbruchs nicht (78 Prozent). Das ergibt mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht