Neue Studie "Zukunft der Werbung 2015" / Das Internet wird in den nächsten vier Jahren zum stärksten Werbeträger avancieren
Geschrieben am 22-09-2011 |   
 
 Köln (ots) - Die Werbebranche wird in den nächsten Jahren  
fundamentale Veränderungen erfahren. Diese resultieren zum einen aus  
der weiteren Entwicklung werbespezifischer Technologien und den damit 
verbundenen Effizienzsteigerungen sowie zum anderen aus dem sich  
rasch wandelnden Verhalten der zunehmend vernetzten Konsumenten. Dies 
geht aus der aktuellen Studie "The Future of Advertising 2015"  
hervor, die auf der Fachmesse dmexco am 21. September vorgestellt  
wurde. Die Studie ist eine Gemeinschaftsarbeit der  
Beratungsgesellschaft Arthur D. Little, der Interaktivagentur  
denkwerk, des eco - Verband der deutschen Internetwirtschaft, des  
Werbevermarkters IP Deutschland, des Medien Management Institut an  
der Hochschule Fresenius und des Medienclusters NRW, der  
Standortentwicklungsagentur für die Medienbranchen in  
Nordrhein-Westfalen. Grundlage für die Studie bildet eine  
Online-Umfrage unter beinahe 250 Experten aus der gesamten  
Werbewertschöpfungskette. 
 
   Insgesamt wird das Werbeklima in den nächsten Jahren freundlich  
bleiben, hat die Umfrage ergeben. Die befragten Experten erwarten  
mehrheitlich (58 Prozent) leicht steigende Werbeinvestitionen in die  
Medien insgesamt. Dabei wird es jedoch zu deutlichen Verschiebungen  
kommen. Eine Schlüsselrolle für die anstehenden Veränderungen spielen 
die immer weiter zunehmende Digitalisierung und Mobilisierung der  
Medienwelt. Bereits 2015 - also in nur vier Jahren - werden laut  
Studie voraussichtlich 30 Prozent der gesamten Mediennutzungsdauer in 
Deutschland auf das Internet entfallen. Analysen von Arthur D. Little 
u.a. deuten darauf hin, dass der Anteil der Smartphones an allen  
genutzten Mobilfunkgeräten bis 2015 auf etwa 70 Prozent steigen wird. 
Der Erfolg der App-Stores zeigt zudem, dass offenbar ein starkes  
Interesse an mobil verfügbaren Inhalten besteht. Aus diesen Gründen  
erwarten nahezu alle Befragten bis 2015 stark (72 Prozent) bzw.  
leicht (25 Prozent) steigende Werbeinvestitionen in den digitalen  
Medien. Entsprechend werden ganz überwiegend die Segmente Internet  
und Mobile von der freundlichen Werbestimmung profitieren. Für den  
gesamten Printbereich hingegen gehen die Fachleute von einem Rückgang 
aus. 
 
   Bestand die Online-Werbung vor nicht all zu langer Zeit noch aus  
einfachen Bannern und Werbetexteinblendungen, die in  
Tausender-Stückzahlen vergütet wurde, sind dem künftigen  
Werbetreibenden hinsichtlich Werbeform, Vergütungsmodell und  
Targeting fast keine Grenzen mehr gesetzt, heißt es in der Studie.  
Dabei laufen alle Prozesse in der Wertschöpfungskette zunehmend in  
Echtzeit ab. Diese Dynamisierung führt dazu, dass sowohl  
Technologiefirmen wie beispielsweise Smartphonehersteller als auch  
Plattformbetreiber wie zum Beispiel die Mobilfunkgesellschaften an  
Einfluss in der Wertschöpfungskette gewinnen werden. 
 
   Weiter an Bedeutung zulegen werden innovative Modelle wie etwa  
"Branded Content" (laut Umfrage leicht steigend: 47 Prozent; stark  
steigend: 26 Prozent) oder "In-Game-Advertising" (leicht steigend: 47 
Prozent, stark steigend: 18 Prozent). Daneben werden sich zusehends  
Recommendation-Modelle ausbreiten. Im mobilen Umfeld sehen die für  
die Studie befragten Experten mittelfristig eine deutliche Zunahme  
von Bewegtbildwerbung (leicht steigend: 37 Prozent; stark steigend:  
48 Prozent), In-App-Advertising (leicht steigend: 33 Prozent; stark  
steigend: 53 Prozent) und Location-based Advertising (leicht  
steigend: 35 Prozent; stark steigend: 47 Prozent). Soziale Netzwerke  
haben sich in der Studie als das am stärksten wachsende Werbesegment  
entpuppt. Schon in den letzten sechs Jahren hat die Werbeindustrie  
ihre Ausgaben im Social Web versechsfacht. Die Mehrheit (57 Prozent)  
der im Rahmen dieser Studie befragten Fachleute erwartet, dass Social 
Media-Werbung auch in den nächsten Jahren stark ansteigen wird, 32  
Prozent rechnen mit einer immerhin noch leichten Zunahme. 
 
   Aus den umfassenden Umfrageergebnissen leiten die Studienautoren  
Szenarien für den deutschen Werbemarkt im Jahr 2015 ab. Das in der  
Studie als "sehr wahrscheinlich" bezeichnete Basisszenario  
unterstellt, dass der Gesamtwerbemarkt bis 2015 jährlich um 2,7  
Prozent wächst. Wenn Online-Werbung im gleichen Zeitraum seinen  
Wachstumskurs um jährlich 17 Prozent fortsetzen kann (gegenüber 22  
Prozent p.a. im Durchschnitt in den Jahren 2006-2010), dann avanciert 
das Web bis 2015 zum stärksten Werbeträger in Deutschland. Die  
Verteilung des Werbekuchens im Jahr 2015 stellt sich laut Studie wie  
folgt dar: Online 37 Prozent (2010: 19 Prozent), TV 36 Prozent (2010: 
39 Prozent), Zeitung 13 Prozent (2010: 19 Prozent)   
Zeitschriften/Print 11 Prozent (2010: 16 Prozent), Radio 4 Prozent  
(2010: 5 Prozent) und Fachpresse 0,8 Prozent (2010: 1,4 Prozent). Die 
klassische Werbewirtschaft sollte also bis dahin die überfällige  
Neuausrichtung auf den digitalen Markt abgeschlossen und Verluste im  
Stammgeschäft durch digitale Geschäftsmodelle kompensiert haben.  
Ansonsten wird bis 2015 einigen klassischen Medienunternehmen die  
Geschäftsgrundlage entzogen sein, heißt es in der Studie. 
 
   Die Studie steht unter http://www.eco.de/verband/7432.htm  
kostenfrei zum Download zur Verfügung, ebenso bei den Partnern, z.B.  
unter http://medien.nrw.de/ . 
 
   Statements der Autoren 
 
   Marc Ziegler, Geschäftsführer Mediencluster NRW GmbH: "Die  
Mehrheit der Experten erwartet keine Werberevolution, wohl aber eine  
sich beschleunigende Evolution mit starken Veränderungen. Die  
Messbarkeit aller Konvertierungsraten entlang des kompletten  
Marketing- und Salesprozesses stellt dabei alle Beteiligten der  
Werbewertschöpfungskette vor eine große Herausforderung: Es gilt, der 
werbetreibenden Industrie die Wirksamkeit von Werbekampagnen aller  
Art nachzuweisen - und zwar verstärkt in monetären oder zumindest in  
geldnahen - Kategorien. Die Folge: Die Beweislast des Werbeerfolgs  
geht sukzessive vom werbetreibenden Unternehmen auf den Anbieter der  
Werbeplattform über." 
 
   Ansgar Schlautmann, Principal bei Arthur D. Little: "Wie schnell  
neue Ansätze tatsächlich von der breiten Masse sowohl der Kunden als  
auch der Werbetreibenden akzeptiert werden, liegt unter anderem am  
schnellen Erreichen der kritischen Masse. Themen wie das mobile  
Internet oder Social Media haben den Durchbruch in kurzer Zeit  
geschafft - andere wie Hybrid-TV stehen noch in den Startlöchern. Die 
eine oder andere Entwicklung, die heute einen Hype erfährt, kann in  
Kürze schon wieder nur ein Wimpernschlag der digitalen Geschichte  
sein. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass sich nicht immer die  
technologisch besten Plattformen und Services durchsetzen, sondern  
die mit der größten Akzeptanz. Der Werbeindustrie muss es gelingen,  
diese intelligent zu nutzen, ohne Abstoßungsreaktionen bei den  
Nutzern zu provozieren. Hierin wird die größte Herausforderung  
liegen." 
 
   Marco Zingler, Geschäftsführer denkwerk: "Die Kunden der  
Werbezukunft sind anspruchsvoller - gewöhnt an individualisierte  
Ansprache und verwöhnt durch eine stärken Web-basierten Dialog mit  
Herstellern und Dienstleistern. Fraglos erwarten die Kunden, dass  
ihre Wünsche und Vorschläge berücksichtigt und auf Basis höherer  
Service-Levels umgesetzt werden. Wir stehen vor einer Zukunft, die  
durch ehrlichen Dialog auf Augenhöhe zwischen Kunden und Anbieter  
geprägt sein wird. Für die Produzenten bedeutet das künftig  
kommunikativen Mehraufwand auf allen digitalen Kanälen, der im  
Ergebnis aber zu einem messbar höheren Customer Lifetime Value führen 
wird." 
 
   Prof. Dr. Werner Schwaderlapp, Gründer und Geschäftsführer Medien  
Management Institut (memi) an der Hochschule Fresenius: "Das  
Massenmarketing wird in Zukunft nur erfolgreich sein, wenn es  
sinnvoll durch neue Werbeformen und Werbekanäle ergänzt wird.  
Interaktives Bewegtbild und mobile Werbung, die z. B. Location Based  
Services und Augmented Reality nutzt, bieten gute Voraussetzungen, um 
klassische Reichweite mit individueller Ansprache zu kombinieren.  
Somit erweitern sich auch die Möglichkeiten der Kommunikation  
zwischen Marken und Konsumenten." 
 
   Harald A. Summa, Geschäftsführer eco - Verband der deutschen  
Internetwirtschaft: "Was Online bereits jetzt funktioniert, wird bis  
2015 verstärkt auch im Mobile Advertising getestet und auf den  
mobilen Markt übertragen sein. Dank dem bis dahin nahezu  
flächendeckenden mobilen Breitbandangebot und der weiteren  
Proliferation internetfähiger mobiler Endgeräte wächst der mobile  
Datenverkehr in Deutschland bis 2015 um den Faktor 30. Wir gehen bis  
dahin von mehr als 50 Millionen Smartphones und über 5 Millionen Pads 
und Tablet-PCs aus." 
 
   eco ( www.eco.de ) ist seit über 15 Jahren der Verband der  
Internetwirtschaft in Deutschland und vertritt deren Interessen  
gegenüber der Politik und in internationalen Gremien. Mit mehr als  
500 Mitgliedsunternehmen gestalten wir das Internet: Wir entwickeln  
Märkte, fördern Technologien und formen Rahmenbedingungen. In unserem 
Kompetenz-Netzwerk befassen wir uns mit Infrastrukturfragen,  
rechtlich-regulativen Aufgabenstellungen, innovativen Anwendungen und 
der Nutzung von Inhalten. 
 
 
 
Weitere Informationen: 
eco Verband der deutschen Internetwirtschaft e.V., Lichtstr. 43h,  
50825 Köln, Katrin Mallener, Tel.: 0221/700048-260,  
E-Mail: katrin.mallener@eco.de, Web: www.eco.de  
 
PR-Agentur: euromarcom pr, Tel. 0611 / 973150, team@euromarcom.de,  
www.euromarcom.de
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