(Registrieren)

Südwest Presse: Kommentar zur Gentechnik

Geschrieben am 06-09-2011

Ulm (ots) - Nein, viel Interpretationsspielraum lässt das Urteil
des Europäischen Gerichtshofs nicht. Im Sinne eines vorsorgenden
Gesundheitsschutzes verlangt es, dass Lebensmittel, die
Genveränderungen enthalten, auch einer speziellen Zulassung bedürfen.
Liegt die nicht vor, darf das Produkt nicht verkauft werden. Ob
genverändertes Material zufällig oder absichtlich etwa in den Honig
gelangte, spielt ausdrücklich keine Rolle. Es gilt die Nulltoleranz
bei Verunreinigung. Daraus lässt sich der Erfolg des Imkers
Karl-Heinz Bablok ableiten. Alles andere wäre auch absurd. Ihm kann
doch nicht auferlegt werden, im Umkreis von sieben Kilometern - so
weit fliegen Bienen - auszuloten, ob sich ein Landwirt für den Anbau
genveränderter Organismen entschieden hat. Er kann sich mit den
Bestäubern nicht aus dem Staub machen, weil er seinen Honig nicht
verunreinigen lassen will. Wegen des fragwürdigen Kampfes gegen einen
in den USA bereits wieder resistenten Schädling ließe der Staat zu,
dass Pflanzen nicht hinreichend bestäubt werden. Das Urteil wird für
den Genanbau in Deutschland und Europa Folgen haben. Denn eine
Koexistenz durch größere Abstände zwischen Bienenstöcken und
Gen-Anbauern wird vor allem in dichtbesiedelten Ländern unmöglich
sein. In Bayern müssten nur auf zwei Prozent der Maisäcker
Genpflanzen stehen, und die 22 000 Imker könnten auswandern, wenn sie
genfreien Honig verkaufen wollen.



Pressekontakt:
Südwest Presse
Lothar Tolks
Telefon: 0731/156218


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

350817

weitere Artikel:
  • Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Suche nach Gaddafi geht in Libyen weiter Die neue Zeit muss noch warten MATTHIAS BUNGEROTH Bielefeld (ots) - Es ist die wohl sensibelste Phase in der Zeitenwende Libyens. Noch immer gibt es nur Spekulationen darüber, wo sich der langjährige Diktator Muammar al Gaddafi aufhält. Doch einen politischen Neuanfang kann der nordafrikanische Staat nur unternehmen, wenn Gaddafi und seine Gefolgsleute nicht weiter im Untergrund agitieren. Deshalb zeugt es von politischer Weitsicht, wenn die militärischen Kräfte der Rebellen die letzten von Gaddafi-Anhängern kontrollierten Städte wie Sirte oder Bani Walid nicht mit brutaler Gewalt mehr...

  • Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Neues Schulgesetz Augenmaß BERNHARD HÄNEL Bielefeld (ots) - Einfacher, übersichtlicher oder verständlicher wird das Schulsystem in Nordrhein-Westfalen nicht, wenn mit der Sekundarschule eine zusätzliche Schulform neben dem gegliederten Schulsystem errichtet wird. Tröstlich ist daher, dass das Ende des scheinbaren neuen Wirrwar absehbar ist. Eher auf kurz denn lang wird die Hauptschule als Schulform aus der Bildungslandschaft verschwinden. Ihre Pädagogik aber wird weiterleben und das ist auch gut so. Denn Konzepte zur individuellen Förderung, aufsuchenden Pädagogik und Praxisnähe mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Bildung / Analphabeten Osnabrück (ots) - Aufgabe der aufgeklärten Gesellschaft Wer lesen und schreiben kann, hat die Chance, sich aktiv am Leben zu beteiligen. Bücher, Zeitungen, Internet, auch Akten oder Formulare: Der Umgang mit Wörtern und Texten ist unabdingbares Rüstzeug, um in einer auf Information und Kommunikation ausgerichteten Gesellschaft klarzukommen und sich in ihr wohlzufühlen. Wer diese Fähigkeiten nicht hat, ist außen vor; ihm verschließen sich zig Möglichkeiten der sozialen und beruflichen Teilhabe. 7,5 Millionen Erwachsene in Deutschland mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Finanzen / EU / Griechenland / Prozesse Osnabrück (ots) - Gefahr erkannt, aber nicht gebannt Die Gefahr ist erkannt: Das Leben auf Pump führt letztlich in die Krise, nicht nur im eigenen Land, sondern auch jenseits nationaler Grenzen. Finanzminister Schäuble wird nicht müde, dies zu betonen. Doch ist die Gefahr damit auch gebannt? Davon kann leider keine Rede sein. Zwar begnügt sich die Bundesregierung im Etatentwurf für 2012 mit geringen Ausgabenzuwächsen. Doch noch immer steigen die Schulden, und dies trotz brummender Konjunktur und sprudelnder Steuereinnahmen. mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Schweiz / Finanzkrise / Euro Osnabrück (ots) - Warnung vor D-Mark-Romantik Die Schweizer Notenbank zieht die Notbremse. Mit drastischen Eingriffen versucht sie, den starken Franken an den schwächelnden Euro zu koppeln, um den Höhenflug der Währung zu stoppen. Zu viele Anleger weltweit sind wegen der wachsenden Marktturbulenzen und pessimistischen Zukunftserwartungen in den Franken geflüchtet, mit fatalen Folgen für Tourismus und Exportwirtschaft des Landes. Denn die Schweizer Währung wurde im Vergleich zu Euro und US-Dollar derart massiv aufgewertet, mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht