| | | Geschrieben am 17-06-2011 ots.Audio: Gemeinsam finanzieren - PartnerRegio und Europäische Investitionsbank bündeln ihre Kräfte" / (Ein Bericht von Philipp Blanke)
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 Berlin (ots) -
 
 Trotz Wirtschaftsaufschwung und Steuermehreinnahmen stehen die
 Bundesländer und Kommunen in Deutschland vor großen finanziellen
 Herausforderungen: Seit diesem Jahr gilt die Schuldenbremse, die
 Konjunkturpakete laufen aus. Folglich gewinnen öffentlich-private
 Partnerschaften, so genannte ÖPP, zur Finanzierung von Investitionen
 in die Öffentliche Infrastruktur wieder an Aufmerksamkeit. Die
 PartnerRegio, ein Netzwerk von Förderbanken, und die Europäische
 Investitionsbank (EIB) stellen hierfür seit heute ein Rahmendarlehen
 in Höhe von 400 Millionen Euro bereit. Zu diesem Thema spreche ich
 jetzt mit dem Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Öffentlicher
 Banken Deutschlands, Karl-Heinz Boos, sowie dem Vizepräsidenten der
 Europäischen Investitionsbank, Dr. Matthias Kollatz-Ahnen und dem
 Vorsitzenden der Thüringer Aufbaubank, Matthias Wierlacher.
 
 (Interview)
 
 1. Herr Boos, zunächst die Frage an Sie: Welche Projekte sollen
 über das neue Rahmendarlehen gefördert werden? Wer ist die
 Zielgruppe?
 
 Ja also durch dieses neue Rahmendarlehnen und durch diese
 Vereinbarungen sollen im Wesentlichen öffentliche
 Infrastrukturprojekte finanziert werden. Da geht`s im Wesentlichen um
 schulen, Krankenhäuser, Sportstätten, öffentliche Einrichtungen. Die
 Zielgruppe, die wir damit ansprechen wollen, sind diejenigen, die
 diese Aufträge ausschreiben. Das sind öffentliche Auftraggeber, also
 Bund, Länder, Kommunen, die in diesem Rahmen eben diese Projekte als
 öffentlich private Partnerschaften finanzieren sollen.
 
 2. Was macht Förderbanken im Vergleich zu anderen Banken zu den
 besseren Partnern bei der Realisierung von ÖPP?
 
 Förderbanken haben einen wesentlichen Vorteil: Sie sind staatlich
 garantiert. Haben dadurch einen besseren Zugang zu den Kapitalmärkten
 und können aufgrund ihrer staatlichen Garantie Gelder günstiger
 aufnehmen und diesen Vorteil, den sie bei der Kapitalaufnahme haben
 in ihrem Förderauftrag dann weitergeben in Form von vergünstigten
 Darlehnen.
 
 3. Herr Kollatz-Ahnen, die Europäische Investitionsbank (EIB) hat
 seit den 1980iger Jahren rund 30 Milliarden Euro an Darlehen für ÖPP
 zur Verfügung gestellt. Welche Bedeutung haben ÖPP in Deutschland und
 Europa?
 
 Also mit den 30 Milliarden ist die europäische Investitionsbank
 sicherlich europaweit der größte Finanzierer von Public Private
 Partnership oder öffentlichen Partnerschaftsprojekten. Grundsätzlich
 kann man sagen, dass so zwischen 10 und 15 Prozent der öffentlichen
 Investitionen geeignet sind für diese Art der Finanzierung, die also
 über einen ganzen Lebenszyklus angelegt sind. In Deutschland ist das,
 wenn diese Zahl mit 10-15 % soweit stimmt, ist das sicherlich noch
 nicht ausgeschöpft. Am weitesten entwickelt ist diese
 Finanzierungstechnik in Groß Britannien und wir haben aber in
 Deutschland gesehen, dass es in den letzten Jahren bei größeren
 Verkehrsprojekten, wie Autobahnfinanzierungen, bei größeren anderen
 öffentlichen Hochbauprojekten in Einsatz gekommen ist und wir sehen
 eigentlich jetzt eine verstärkte Hinwendung im Gesundheitssektor zum
 Beispiel bei der Krankenhausfinanzierung. Und auch im kommunalen
 Infrastruktursektor, zum Beispiel für Verkehrsfinanzierungen. Und das
 sind aber dann Projekte mit kleineren Finanzierungsvolumina, aber in
 der Breite in großer Zahl.
 
 4. Woran scheitern öffentlich-private Partnerschaften oftmals in
 der Praxis?
 
 Zum Einen scheitern sie daran, dass nicht genug standardisierte
 Konzepte vorhanden sind. Sie brauchen dort ein hohes Maß an
 Standardisierung. Was am Anfang naturgemäß erstmal nicht da ist, weil
 die Verträge relativ komplex sind. Als Zweites ist es so, dass Sie
 manchmal daran scheitern, dass dann auch die Risikonehmer von der
 Finanzseite nicht da sind. Da können dann solche
 Finanzierungsfazilitäten, wie wir sie heute hier unterschreiben oder
 unterschrieben haben nützlich sein. Und als Drittes scheitern sie
 manchmal daran, das ist aber normal im Wirtschaftsleben, weil die
 Partner dann einfach unterschiedliche Vorstellungen haben. So und
 wenn man jetzt mehr davon sehen will, bedeutet das auch nicht, dass
 in Zukunft nicht die eine oder andere Finanzierung scheitert. Sondern
 wenn es gelingt, ein ausreichendes Finanzangebot zu haben und auch
 genug Standardisierung zu erreichen, dann wird es sicherlich eine
 größere Verbreitung in Deutschland finden als bisher.
 
 5. Das Netzwerk "PartnerRegio" wurde 2008 gegründet, um den
 ÖPPStandort Deutschland weiter zu optimieren. Herr Wierlacher, die
 Thüringer Aufbaubank ist einer der Mitbegründer von "PartnerRegio".
 Welche Bilanz ziehen Sie nach drei Jahren Arbeit?
 
 Eine ganz intensiv positive. Weil das Knowhow, das uns
 PartnerRegio geboten hat, in das wir natürlich unser Wissen auch
 einspeisen, uns überhaupt erst in die Möglichkeit versetzt hat, das
 Geschäft zu generieren, im Bereich Infrasruktur-Förderung, im Bereich
 ÖPP-Projekte, was wir heute darstellen. Das hilft uns in der
 Leistung, die wir unseren Kunden bieten wollen ganz enorm.
 
 6. Welche Vorteile erhoffen Sie sich von der Zusammenarbeit mit
 der Europäischen Investitionsbank für das Thema "ÖPP" in Deutschland?
 
 Ja wir haben mit der europäischen Investitionbank (EIB) in den
 letzten Jahren sehr sehr gute Erfahrungen. Die EIB hilft uns erstens
 Sicherheit in der Refinanzierung zu bekommen, sie bietet langfristige
 Laufzeiten und das verbunden mit Flexibilität in den Verträgen und
 auch mit angemessenen Zinssätzen. Und auf dieser Basis möchten wir
 natürlich auch unseren Kunden diese Leistung weitergeben können.
 
 (Beitragende)
 
 ACHTUNG REDAKTIONEN:
 
 Das Tonmaterial ist honorarfrei zur Verwendung. Sendemitschnitt bitte
 an ots.audio@newsaktuell.de.
 
 
 
 Pressekontakt:
 Dr. Stephan Rabe
 Bereichsleiter, Direktor
 Pressesprecher
 Telefon: (030) 81 92 - 1 60
 Mobil:   (0170) 24 76 702
 E-Mail:  presse@voeb.de
 
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