| | | Geschrieben am 17-06-2011 "Finanzdienstleistungen in afrikanischen Ländern südlich der Sahara": Über 400 Millionen Geringverdiener könnten jährlich Geldeinlagen für 60 Milliarden Dollar mobilisieren
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 München (ots) -
 
 - Neue Studie von Roland Berger zeigt: Mit integrierten Strategien
 für den Massenmarkt können Geschäftsbanken Millionen neuer
 Kunden in Afrika gewinnen
 - Vier von fünf Erwachsenen haben keinen Zugang zu
 Bankdienstleistungen oder bevorzugen informelle Alternativen
 - Geringverdiener könnten jedes Jahr 60 Milliarden Dollar an
 Geldeinlagen mobilisieren
 - Beispiele von profitablen Wachstumsmodellen in und außerhalb von
 Afrika zeigen Alternativen zur Mikrofinanz
 - Alternative, kostengünstige Vertriebskanäle über
 Mobilfunkanbieter, Händler und mobile Mitarbeiter sind für
 afrikanische Banken strategisch wichtig
 
 Die afrikanischen Länder südlich der Sahara stehen vor der
 Aufgabe, ihren Finanzsektor radikal zu transformieren. Denn nur so
 lässt sich die Mehrheit der Bevölkerung, die bislang keinen Zugang zu
 Bankdienstleistungen hatte, in das Wirtschaftssystem integrieren.
 Dadurch könnte sich das Wachstumspotenzial des afrikanischen
 Finanzsektors entfalten. Dazu sind weder weitere konventionelle
 Filialbanken noch neue Mikrokreditinitiativen notwendig.
 Geschäftsbanken sollten eher integrierte Massenstrategien erarbeiten
 und passende Sparlösungen sowie Zahlungsabwicklungs- und
 Kreditmöglichkeiten über kostengünstige Vertriebskanäle bieten. Auf
 diesem Weg könnten jedes Jahr rund 60 Milliarden Dollar Geldeinlagen
 bei Geringverdienern mobilisiert werden, so die Ergebnisse der Roland
 Berger Studie "Finanzdienstleistungen in afrikanischen Ländern
 südlich der Sahara".
 
 "Vier von fünf Erwachsenen in Tansania, Kenia, Ghana, Nigeria und
 weiteren Ländern südlich der Sahara haben keinen Zugang zu
 Bankdienstleistungen oder bleiben lieber bei informellen
 Alternativen", sagt Christian Wessels, Partner bei Roland Berger
 Strategy Consultants. "Insgesamt sind das über 400 Millionen
 Menschen, die unerschlossenes Potential für Banken bieten." Daher
 sollten die Kreditinstitute dieser Länder ihr Geschäftsmodell
 gründlich ändern, um die Mehrheit der Bevölkerung, die bislang keinen
 Zugang zu Bankdienstleistungen hatte, in das Wirtschaftssystem zu
 integrieren. Dazu sind integrierte Massenstrategien der
 Geschäftsbanken in den Bereichen Sparen, Zahlungsverkehr und Darlehen
 gefragt - in Verbindung mit leicht zugänglichen und kostengünstigen
 Vertriebskanälen.
 
 Die Zeit ist reif für Geschäftsbanken in Afrika
 
 "Bisher haben die meisten afrikanischen und internationalen
 Geschäftsbanken noch keine tragfähigen Strategien für das
 Privatkundengeschäft in der Region entwickelt", sagt Christian
 Wessels. "Lange haben sie das Feld anderen Anbietern oder
 Nichtregierungsorganisationen überlassen". Die Experten von Roland
 Berger sind davon überzeugt, dass afrikanische Geschäftsbanken
 hervorragende Chancen haben, Strategien für den Massenmarkt zu
 entwickeln und Millionen von Kunden zu erreichen. Um dieses
 Marktmodell profitabel zu gestalten, helfen nicht nur alternative
 Vertriebskanäle wie der Mobilfunk, sondern auch ein breites
 Filialnetz, ein leistungsstarke IT-Plattform für Banktransaktionen
 sowie ein professionelles Management.
 
 Financial Inclusion - weit über Mikrofinanz hinaus
 
 Die erfolgreichsten Privatkundenbanken in Afrika zeigen seit zehn
 Jahren eine jährliche Wachstumsrate von mehr als 50 Prozent auf.
 Bleibt es dabei, so wird die Region das Ziel der vollen
 finanzwirtschaftlichen Integration ("Financial inclusion") der
 schnell wachsenden Bevölkerung in weniger als zehn Jahren erreichen.
 Wichtige Voraussetzung: Die Banken verstehen, dass das
 Geschäftspotenzial der Geringverdiener in Afrika weit über
 Mikrofinanz hinausgeht.
 
 Anders als beim Mikrokredit sollte ein kosteneffizientes
 Massenmarktmodell Geringverdienern vorerst zeigen, dass finanzielle
 Unabhängigkeit mit dem Aufbau eines eigenen Vermögens beginnt. Denn
 Ersparnisse sind unabdingbar, um der eigenen Familie eine bessere
 Zukunft zu eröffnen, Kredite zu erlangen, weitere Investitionen zu
 tätigen und für unerwartete Ereignisse gewappnet zu sein.
 "Kreditinstitute können derzeit nur einen Bruchteil der
 Marktnachfrage nach Sparprodukten abdecken", sagt Wessels. "Die
 zentrale Aufgabe in dünn bevölkerten Regionen besteht darin, Menschen
 mit langen Arbeitszeiten wie Bauern und Händlern schnelle und
 einfache Geldtransaktionen wie Einzahlen und Abheben in ihrer Nähe zu
 ermöglichen."
 
 Eine zuverlässige Lösung für Überweisungen kann den Banken helfen,
 ihren Kundenstamm zu erweitern, und sich zu einer wichtigen
 Ertragsquelle entwickeln. Zum Beispiel könnten Kontoinhaber einfache
 Banktransaktionen über Handy mithilfe eines Netzwerks von
 Mobilfunkanbietern in Verbindung mit lokalen Händlern und mobilen
 Agenten schnell erledigen. Via Mobilfunk könnten sie so bei
 bestimmten Händlern Geld abheben und auf das eigene Konto einzahlen
 sowie Waren bargeldlos kaufen. Ein Netz von mobilen Agenten würde für
 die notwendigen Cash-Reserven bei den Einzelhändlern sorgen sowie die
 Cash-Überweisungen auf das Konto der Händler übernehmen. "Angesichts
 der großen Zahl von Mobilfunknutzern selbst in einkommensschwachen
 afrikanischen Haushalten wird Mobile Banking über Handy zu einem
 strategischen Muss für Banken", sagt Wessels. Kreditangebote vor
 allem für Kleinunternehmen und Landwirte könnten das
 Leistungsspektrum der Banken abrunden.
 
 Brasilianische Banken machen Schule
 
 Brasilianische Banken, die das einkommensschwache Segment in den
 letzten zehn Jahren umfassend abgedeckt haben, können den
 afrikanischen Privatkundenbanken als Vorbild dienen. Diese
 Kreditinstitute vertreiben einfache Produkte über ein landesweites
 Händlernetz. Über Postämter, Supermärkte, Drogerien, Tankstellen,
 Bäckereien und kleine Einzelhändler bedienen sie so mehr als zehn
 Millionen Kunden, die zuvor keinen Zugang zu Bankdienstleistungen
 hatten. Dazu setzen Kreditinstitute über 160.000 Vertreter außerhalb
 ihrer klassischen Bankniederlassungen ein. So können Brasilianer ihre
 Bankgeschäfte auch in abgelegenen Dörfern des Amazonas-Gebietes
 erledigen.
 
 Viele Chancen für Banken in Afrika
 
 Auch Afrika zeigt erfolgreiche Strategien im Bankbereich wie zum
 Beispiel das vereinfachte Identifikations- und
 Kontoeröffnungsverfahren in Kenia. Südafrika erleichtert den
 Marktzugang über Mobilfunkanbieter und bietet Neukunden billige
 Einstiegsprodukte. Tansania sticht vor allem durch die schnelle
 Verbreitung von Bankautomaten hervor; in Sambia und Malawi ist es
 möglich, ein neues Konto unmittelbar freischalten zu lassen. "Von
 einem kosteneffizienten Massenmarktmodell würden die Menschen, die
 Geschäftsbanken und die gesamte Wirtschaft in den afrikanischen
 Ländern südlich der Sahara profitieren", resümiert Roland Berger
 Experte Christian Wessels.
 
 Die Studie können Sie kostenlos bestellen unter:
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 Roland Berger Strategy Consultants, 1967 gegründet, ist eine der
 weltweit führenden Strategieberatungen. Mit rund 2.000 Mitarbeitern
 und 42 Büros in 30 Ländern ist das Unternehmen erfolgreich auf dem
 Weltmarkt aktiv. Die Strategieberatung ist eine unabhängige
 Partnerschaft im ausschließlichen Eigentum von rund 200 Partnern.
 
 
 
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