| | | Geschrieben am 16-06-2011 Börsen-Zeitung: Am seidenen Faden, Kommentar zu Griechenland von Dieter Kuckelkorn
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 Frankfurt (ots) - In Griechenland spitzt sich die Lage immer mehr
 zu. Was von Seiten des griechischen Regierungschefs Giorgos
 Papandreou als ein Befreiungsschlag gedacht war, hat zu einer
 ausgewachsenen Regierungskrise geführt. Eine auf das im Land stark
 umstrittene Sparpaket eingeschworene Regierung der nationalen Einheit
 hätte dem Land und den Märkten eine gewisse Sicherheit gebracht. Dazu
 kommt es aber nicht, Oppositionsführer Antonis Samaras hat sich dem
 entzogen.
 
 Der Grund dafür ist sogar einigermaßen nachvollziehbar: Die
 wichtigste Oppositionspartei Nea Demokratia und ihr Chef Samaras
 haben sich unter dem Eindruck der an Intensität zunehmenden Proteste
 der Bevölkerung auf die Forderung festgelegt, das Rettungspaket mit
 Europäischer Union und Internationalem Währungsfonds komplett neu zu
 verhandeln. Damit sind die Differenzen zwischen Regierung und
 Opposition einfach zu groß, als dass beide Parteien ohne
 Gesichtsverlust in einer Regierung zusammenarbeiten könnten.
 
 Das Kabinett Papandreou ist nun schwer angeschlagen, seine
 politische Zukunft hängt am seidenen Faden. Die Wahrscheinlichkeit,
 dass der gegenwärtige Ministerpräsident in Kürze sein Amt zur
 Verfügung stellen wird oder einer wohl von ihm initiierten
 Vertrauensabstimmung im Parlament zum Opfer fällt, ist hoch. Es ist
 nämlich längst nicht mehr sicher, dass Papandreou noch über eine
 Mehrheit verfügt. Mit Blick auf tatsächliche und angebliche soziale
 Ungerechtigkeiten des Rettungs- und Sparpakets läuft ihm der linke
 Flügel der regierenden Sozialistischen Partei davon. Da hilft auch
 eine Kabinettsumbildung nicht viel.
 
 Die Märkte haben auf die zunehmend unsichere Lage in Athen wie
 erwartet reagiert: Die Kosten der Kreditausfallversicherungen auf
 griechische Staatsanleihen sind kräftig weiter gestiegen und haben
 einen neuen Rekord erreicht. Der Euro steht unter deutlichem
 Verkaufsdruck.
 
 Zu einem Absturz des Euro ist es allerdings nicht gekommen. Denn
 während sich noch längst nicht alle Politiker den Realitäten stellen,
 ist es den Marktteilnehmern seit langem klar, dass es zu einer
 Umschuldung des Landes kommen wird - entweder geordnet im Rahmen
 eines weiteren Rettungspakets oder ungeordnet und chaotisch im Rahmen
 eines Zusammenbruchs der Regierung und eines waschechten
 Staatsbankrotts. Die unrealistischen Forderungen der griechischen
 Opposition wie auch die Verzögerungstaktik einiger EU-Regierungen
 lassen letztere, für die Märkte wesentlich unangenehmere Alternative
 wahrscheinlicher werden.
 
 
 
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 Redaktion
 
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