| | | Geschrieben am 16-06-2011 BERLINER MORGENPOST: In Athen und Berlin wächst der Unmut - Leitartikel
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 Berlin (ots) - Generalstreik, politischer Streit, Demonstrationen
 - die dramatischen Bilder zeigen, was die Finanzkrise aus
 Griechenland macht. Und was passiert in Brüssel und Berlin? Hieß es
 bislang, ohne ein weiteres 100-Milliarden-Hilfspaket drohe dem
 südeuropäischen Land im Juli der Staatsbankrott, wiegelt man jetzt
 wieder ab. Eine Rettungsaktion sei erst im September nötig. Bis dahin
 ließe sich Griechenland noch mit den bereits bewilligten Krediten
 über Wasser halten. Das Spiel auf Zeit bringt in der Sache keinerlei
 Vorteil. Die Wandlung ist wohl vor allem der Hoffnung der
 Bundesregierung geschuldet, dass hierzulande das öffentliche
 Interesse an der Eskalation in Griechenland schon bald wieder
 nachlässt und weitere Rettungsaktionen dann beim Bürger weniger Unmut
 erzeugen. Angesichts des wachsenden Widerstandes in dem Schuldenstaat
 gegen die Sparpolitik Athens wird immer deutlicher, dass der von der
 EU verfolgte Kurs nicht zum Ziel führt. Die EU kann die Rosskur nicht
 erzwingen. Ohnehin zweifeln Ökonomen, dass ein derart überschuldetes
 Land ohne eine harte Umschuldung mit einem Erlass eines Teils der
 erdrückenden Schulden wirtschaftlich jemals gesunden kann. Europas
 Steuerzahler helfen nicht den Griechen, wie die selbsternannten
 Retter gebetsmühlenartig behaupten, sondern finanzieren lediglich
 deren Schuldendienst, der auf diese Weise immer teurer wird. Das ist
 auch der Grund, warum das Land trotz der 110-Milliarden-Hilfe vom
 vergangenen Frühjahr und trotz beachtlicher Einsparungen heute
 dennoch schlechter dasteht als im vor zwölf Monaten. Welch ein
 absurdes Theater. Die hiesige Bevölkerung spürt das ebenso wie die
 griechische. Und das Unbehagen im Athener Parlament ist genauso groß
 wie im Deutschen Bundestag. Die Zweifel wachsen hier wie dort, dass
 Europas Politiker der Schulden-Misere noch Herr werden können. Und es
 ist bitter, dass in der größten Krise der EU die Europäische
 Zentralbank nicht als ehrlicher Makler auftreten kann. Weil sie sich
 vor einem Jahr dem politischen Druck gebeugt hat und griechische
 Schrottpapiere als Sicherheiten akzeptierte, wehrt sie sich heute aus
 Eigeninteresse mit Hauen und Klauen gegen eine Umschuldung. Denn die
 EZB stünde in diesem Fall arg ramponiert da und bräuchte selbst neues
 Kapital. Und der neue Bundesbank-Chef spielt die Farce mit. Geht es
 nach dem Willen der Zentralbanker, soll mit dem frischen Geld der
 Steuerzahler noch einmal Zeit gekauft werden. Doch zu welch
 irrsinnigem Preis? Statt sich weiter von Rettungsaktion zu
 Rettungsaktion zu hangeln, sollten sich die verantwortlichen
 Politiker in Euroland endlich ehrlich machen. Das griechische
 Schuldendesaster lässt sich ohne eine Beteiligung der privaten
 Gläubiger nicht beheben. Der Bundesfinanzminister sollte die teuer
 erkaufte Zeit nutzen, um für diese Forderung des deutschen
 Bundestages in Brüssel zu kämpfen. Andere Zahlerländer wie Finnland
 oder die Niederlande wollen gleichfalls nicht die ganze Last ihren
 Steuerzahlern aufbürden. Keine Frage: Die Deutschen dürfen den
 Griechen nicht die Solidarität aufkündigen. Doch die finanzielle
 Unterstützung muss als Hilfe zur Selbsthilfe dem Land zugute kommen -
 nicht wie bisher den Banken.
 
 
 
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