| | | Geschrieben am 14-06-2011 KfW-Studie: Chefinnen im Mittelstand
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 Frankfurt (ots) -
 
 - Rund 730.000 Mittelstandsunternehmen sind in Frauenhand
 - Diese Unternehmen sind meist kleiner und wachsen weniger
 - In Kreditverhandlungen sind Unternehmerinnen genauso erfolgreich
 wie Unternehmer
 - Für Frauen liegt der Reiz der Selbständigkeit in der Autonomie
 und der Flexibilität
 
 Rund 3,7 Millionen mittelständische Unternehmen gibt es in
 Deutschland, bei rund 20 % (=730.000) stehen Frauen an der Spitze und
 damit deutlich mehr als bei DAX-Unternehmen (3,2 %). Eine Studie auf
 Basis des KfW- Mittelstandspanels zeigt nun auf, dass frauengeführte
 mittelständische Unternehmen niedrigere Umsatzwachstumsraten sowie
 eine geringere Wahrscheinlichkeit zur Durchführung von Investitionen
 aufweisen als männergeführte Unternehmen. "Diese Differenzen lassen
 sich nicht durch strukturelle Merkmale wie etwa Branche oder
 finanzielle Ausstattung erklären", sagt Dr. Margarita Tchouvakhina,
 Abteilungsdirektorin der volkswirtschaftlichen Abteilung der KfW
 Bankengruppe und Leiterin der Studie, "ein Grund liegt in der
 unterschiedlichen, geschlechterspezifischen Motivation für die
 Selbständigkeit: Frauen streben seltener an, mit ihrem Unternehmen zu
 wachsen, um flexibel zu bleiben und die Balance zwischen privatem und
 beruflichen Leben besser zu halten."
 
 Im Jahr 2009 investierte der deutsche Mittelstand insgesamt 176
 Mrd. EUR, 16 Mrd. EUR davon wurden von frauengeführten Unternehmen
 getätigt. Die Betriebe mit einer Frau an der Spitze zählten 3
 Millionen FTE-Beschäftigte (Full-Time-Equivalent), was etwa 13 % der
 FTE- Beschäftigten im deutschen Mittelstand im Jahr 2009 ausmachte.
 
 Während Frauen überdurchschnittlich häufig Unternehmen im Bereich
 der persönlichen Dienstleistungen, wie z. B. den Branchen
 "Erziehung", "Gesundheitswesen" und "Kultur" (etwa 30%) oder dem
 Gastgewerbe (ca. 50%) führen, finden sich keine
 geschlechtsspezifischen Unterschiede hinsichtlich des Inhabers im
 Groß- und Einzelhandel sowie in den Bereichen Verkehr,
 Nachrichtenübermittlung, Finanzdienstleistungen und unternehmensnahe
 Dienstleistungen.
 
 Über die in der Studie untersuchten Jahre 2002 bis 2009 wurde
 festgestellt, dass Chefinnen im Vergleich schneller und stärker in
 ihrem Investitionsverhalten auf negative Konjunkturanzeichen
 reagierten, zu Boom¬zeiten die Wachstumsdynamik jedoch nur zögerlich
 nutzen. "Wachstumsorientierte Investitionsziele nehmen bei
 männergeführten Unternehmen einen höheren Stellenwert ein. Männer
 geben signifikant häufiger an zu investieren, um das Produktsortiment
 zu erneuern, Innovation, Forschung und Entwicklung zu ermöglichen
 oder den Umsatz zu steigern", sagt Dr. Tchouvakhina. "Für Frauen
 spielen expansive Investitionsziele weniger eine Rolle, was zum Teil
 die geringere Wachstumsneigung erklärt."
 
 Die Hauptmotivation, sich selbständig zu machen, ist dabei für
 Frauen und für Männer ähnlich: Es geht ihnen darum, eigene Ideen zu
 verwirklichen und der eigene Chef/die eigene Chefin zu sein. Für
 Frauen ist die Erzielung eines höheren Einkommens durch die
 Selbständigkeit dann aber deutlich weniger wichtig als für Männer. Es
 ist die zeitliche Flexibilität - vermutlich im Hinblick auf die
 Vereinbarkeit von Familie und Beruf -, die für Frauen hingegen ein
 höheres Gewicht hat. Den persönlichen unternehmerischen Erfolg sehen
 Frauen entsprechend auch nicht primär in den männlich geprägten
 Indikatoren "Wachstum" und "Profit", sondern in der
 "Arbeitszufriedenheit", der "Autonomie" und der
 "Selbstverwirklichung".
 
 Zudem kann die unternehmerische Entscheidung für eine Expansion
 des Betriebs mit zusätzlichem finanziellen Aufwand und höheren
 Risiken verbunden sein. Dies versuchen jedoch Frauen in der
 Selbständigkeit möglichst zu vermeiden. Frauen beantragen seltener
 Kredite als Männer und führen daher seltener Verhandlungen mit
 Kreditinstituten. Benötigen sie jedoch eine Finanzierung durch ein
 Bankdarlehen, sind Chefinnen im Kreditverhandlungsprozess genauso
 erfolgreich wie Chefs.
 
 Hinweis: Die Studie KfW Research "Chefinnen im Mittelstand -
 Unternehmerische Tätigkeiten von Frauen" finden Sie im Internet unter
 http://www.kfw.de/chefinnen .
 
 
 
 Pressekontakt:
 KfW, Palmengartenstraße 5-9, 60325 Frankfurt
 Kommunikation (KOM)
 Tel. 069 7431-4400, Fax: 069 7431-3266,
 E-Mail: presse@kfw.de, Internet: www.kfw.de/medien
 
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